Mit 180 Sachen durch die Kinderstube

Von Biankab
Wir haben Besuch. Ja, das kommt mal vor. So ein Besuch kommt natürlich meist mit einem Auto und das steht hier nunmal auf der Strasse vorm Haus. Es ist nicht so, dass das hier eine Durchgangsstrasse wäre. Eher klein und beschaulich und man kennt sich so unter den Nachbarn. Jedenfalls parkte unser Besuch ein wenig vor der Einfahrt von Frau Nachbarin. Nicht schlimm, ehrlich. Die haben halt neben der Garage noch einen Stellplatz, so schräg davor irgendwie und ich hab nicht drauf geachtet, dass unser Besuch da nun die Hälfte (oder vielleicht auch ein bissl weniger!) dieses nichtgekennzeichneten Privat-Parkplatzes bedeckte. Es war aber wirklich nicht schlimm - jedenfalls kam Frau Nachbarin noch rein und raus und zwar problemfrei und das hatte sie die letzten drei Tage auch bewiesen!
Einen Tag verbrachte unser Besuch auswärts, ein paar alte Freunde treffen. Mit der Bahn, das Auto stand also weiterhin - den dritten Tag in Folge!!! - als Hindernis im Weg. Frau Schatz und ich sind abends noch zum Lidl gelaufen und da stieg Frau Nachbarin grade aus ihrem Auto aus und schaute uns schon so grimmig an. "Ist des ihr Auto da?" Uh, das war schon ganz schön giftig gefragt. Ich hab ganz normal geantwortet, dass es einer Bekannten gehört, die zu Besuch ist, aber grad nicht da, sondern den ganzen Tag unterwegs.
Dann legte Frau Nachbarin los. Das sei ja eine bodenlose Unverschämtheit, da so vor ihrer Einfahrt zu parken und überhaupt! Zeter und Mordio schrie sie! Einen Moment dachte ich, ich bin im falschen Film! Ich antwortete ganz ruhig, dass es mir leid tut, dass die Bekannte halt nicht gesehen hat, dass da ne Einfahrt ist und wir auch nicht drauf geachtet haben, dass wir aber.....
Weiter kam ich nicht, denn da zeterte sie schon wieder rum und meckerte mich lautstark an, dass man das ja wohl sehen würde..... *schrei* und *kreisch*
Wir sind dann gegangen und haben sie einfach stehenlassen. Ich lass mich ungern anschreien und, mal ehrlich, wenn meine Kinder sich irgendwem gegenüber so im Ton vergreifen würden wie Frau Nachbarin da gestern, die würden übelsten Ärger bekommen! Man kann doch einfach nett nachfragen, wenn mal sowas ist, oder? Man kennt doch die Nachbarn. Und es ist ja auch nicht so, dass wir das mutwillig gemacht hätten.
Etwa zwei Stunden später klingelte mein Telefon. Frau Vermieterin war dran und meinte, Frau Nachbarin hätte da sehr aufgebracht bei ihr angerufen, es stünde schon seit ein paar Tagen ein Auto sehr behindernd vor ihrer Einfahrt, was da denn los sei! Ich hab ihr dann gesagt, dass das Auto einer Bekannten gehört, die aber den Tag über auswärts verbringt und dass wir es natürlich sofort wegfahren, gar keine Frage. Konnte mir aber nicht verkneifen, noch anzubringen, dass Frau Nachbarin sich auch mir gegenüber sehr aufgebracht verhalten hätte und sich deutlich im Ton vergriffen. Tja, und gepetzt hatte sie also offensichtlich auch noch. Sehr erwachsen! Kinderstube? Was das?
Wir haben natürlich das Auto abends sofort weggefahren! Da hing dann ein Zettel dran "Sie parken in unserer Einfahrt! Frau Nachbarin"
Lächerlich, absolut lächerlich!
Besonders witzig an dieser leider eher traurigen Geschichte: Frau Nachbarin hatte ein paar Tage zuvor der Bekannten beim Einparken zugeschaut und ihr auch noch grüssend zugenickt. Ach, beruflich ist Frau Nachbarin übrigens Geschäftsfühererin bei einem Verein für Kranken-, Alten-, Hauspflege und Nachbarschaftshilfe, will jetzt keine Namen nennen!
Komische Menschen gibt's! *kopfschüttel*(c) blebt.blogspot.com