Mist gebaut…

Von Evonallmen @evonallmen

Am vergangenen Weekend war ich im oberen Vinschgau (I) zu Gast. Es ging mir darum Höhenluft zu „geniessen“ und auch die aktuelle Form unter Wettkampfbedingungen zu testen. Das erstere verlief ohne Probleme, der Test wurde definitiv zum Desaster. Ausser dass ich den Ortler Bikemarathon, ausgerüstet mit einem perfekten Scott Spark, fertig gefahren habe gibt es wenig positive Aspekte. Ich verfehlte die anvisierte Zeit um rund 45 Minuten. Nach einem guten Start und einem sehr gut gefahrenen Aufstieg Richtung Reschensee inklusive dem „Flachstück“ entlang dem Haidersee im vollem Gegenwind kam nach der Abfahrt hinunter nach Spinaid in der Steigung nach Kartasch der Mann mit dem ganz grossen Hammer vorbei. In dem harten Anstieg auf eine Grobschottrigen Strasse ging mir regelrecht das Benzin aus. Obwohl ich der Meinung war genügend getrunken zu haben bekam ich Krämpfe in den Beinen wie ich das noch nie erlebt habe. Die Wärme, bis zu 34 Grad, die hohe Luftfeuchtigkeit und eine falsche Strategie bei der Getränkeaufnahme kosteten viele, sehr viele Minuten. Die Krämpfe waren zum Teil so heftig dass ich absteigen musste da die Beine schlichtweg nicht mehr drehten. Anschliessend mit diesen Beinen in einer 15% Steigung wieder anzufahren war ich nicht in der Lage. Fahrend, laufend/schiebend erreichte ich den Kulminationspunkt der zweiten Streckenhälfte um dann mit zittrigen Beinen in eine mit Schwierigkeitsgraden nur so gespickte Abfahrt zu gehen. In der Zwischenzeit war ich so weit zurückgefallen das vor mir nur noch „Fussgänger“ in den Abfahrten unterwegs waren. Entsprechend schwierig gestalteten sich die Überholmanöver. Zum Glück kamen just in diesem Moment die Spitzenfahrer der grossen Runde angebraust. Wer Italienische Bikemarathons kennt weiss wie wenig zimperlich diese Jungs sind. Da werden die Ellenbogen ausgefahren und wer „bei drei“ nicht von der Streck ist hat ein Problem. Also hinten anhängen, Augen auf und durch… Der absolute Hammer war dann die Schiebe und Tragepassage rund- und IM Schloss Castel Coira. Motto wie schleppe ich mit Krämpfen im gesamten Körper ein Bike durch eine Burg samt Treppen und schmalen Durchgängen… Irgendwo erwischte ich einen Bidon mit isotonische Getränk so dass die Letzten 6 km unten im Tal irgendwie erträglich waren. Die Fehleranalyse war über das warum war schnell erledigt der Ärger (ausschliesslich über mich selbst) war ebenfalls rasch vom Tisch. Erholt habe ich mich ebenfalls sehr schnell und ohne „Nebenwirkungen“. Fazit: Wenn ich „keinen Scheiss“ mache bin ich gut unterwegs und einen Ortler Bikemarathon fährt man nicht so nebenbei zum testen, im vorbeigehen, mitten aus einer harten Trainingsphase heraus. Eigentlich hätte ich nur auf meinen Trainer hören müssen, hätte…

Ein Kompliment gehört der Organisation des 1. Ortler Bikemarathons. Prädikat hervorragend! Um diesen Anlass braucht man sich keine Sorgen zu machen. Tolle Strecke, gut gesichert, gut markiert und eine sehr kompetente Start und Zielorganisation. Vielen Dank!