OT: Mission Impossible: Ghost Protocol / (2011) / US / Laufzeit: ca. 133 Minuten / FSK: 12 / Action, Thriller
von Brad Bird, mit Tom Cruise und Jeremy Renner
Tom Cruise kann es. Und mit 'es' meine ich alles. Ob nun geschmeidig in den Kreml einzumarschieren, Flugeinlagen am Burj Khalifa einzustudieren - oder auch grandios Werbung für BMW und deren höchst sicheren Airbags zu machen. Als Ethan Hunt wird er in der 4. Runde von "Mission Impossible" schlussendlich zum vollkommenen Übermensch. Und so einer muss natürlich mal wieder die Welt retten, dieses mal vor einem Atomkrieg.
Regisseur Brad Bird packt den Fokus aber nicht komplett auf den Ultra-Agenten und verpasst der Serie endlich mal ein denkwürdiges Team. Simon Pegg sorgt für den Witz, Jeremy Renner für den besonderen Charme und Paula Patton ist, naja, vor allem der Blickfang. Versucht man sich den restlichen Cast der vergangenen Filme in Erinnerung zu rufen, fällt es jedenfalls mir schwer, da 1-2 Namen zusammen zu bekommen. Philip Seymour Hoffman (Teil 3) und Jean Reno (Teil 1) sind da Außnahmen. John Woos zweiter Ableger des Franchises war sogar komplett zum Vergessen. Aber Menschen lernen aus Fehlern und so trägt Brad Bird die besten Ideen der letzten Jahre zusammen und ergänzt sie um Details, die die Augen glänzen lassen.
Die Story: Ethan Hunt (Tom Cruise) wird in Moskau in einen Bombenanschlag auf den Kreml eingespannt - er soll Schuld sein. Dass das aber gar nicht so ist, muss Ethan ziemlich schnell klar stellen. Sollte er die wahren Drahtzieher nicht finden, darf er die Verantwortung für den drohenden Atomkrieg tragen.
Wirklich neu ist das Ganze zwar nicht, dafür hat man in den letzten Jahrzehnten einfach alles mögliche aus dem Agenten-Genre rausgequetscht, doch präsentieren kann man Sachen immer wieder auf neuen Wegen. So wirken vor allem die Action-Sequenzen schön geschmeidig und so gar nicht 0815. Ich meine, welcher andere Held ist bisher an der Außenwand des Burj Khalifas in Dubai herumgekrakselt? Und dann auch noch so cool? Ethan Hunt macht alle Akrophobier dieser Welt mächtig neidisch und zeigt zu keiner Sekunde schwache Nerven. Wo Roger Murtaugh in "Lethal Weapon" zu alt für diesen Scheiß wäre, lächelt Tom Cruise nur verschmitzt und legt lässig einen 10 Minuten Sprint mit einem Sandsturm im Rücken hin.
Für solche Momente geht man in einen Film mit einer derartigen Prämisse. Enttäuscht wird man dann auch ganz und gar nicht. "Mission Impossible: Phantom Protokoll" liefert eine klasse Agentenstory mit allen hochpolierten Extras, die benötigt wurden. Tom Cruise bügelt sich seine sowieso schon dürftig vorhandenen Falten aus dem Gesicht und rettet mal wieder die Welt, während der Rest dieses Mal zu einhundert Prozent hinter ihm steht und den erstmal letzten "Mission Impossible"-Teil zum kompaktesten der Reihe kürt.
"Mission accomplished!"
7/10