Es ist ja eigentlich eine Gemeinheit. Der Frau Neudecker, der werden die Hühner nur so nachgeschmissen. Und die Sabine, die mindestens genauso gerne Hühnchen isst, die soll keines kriegen? Das geht gar nicht! Und deshalb gibt es jetzt ein Hühner-Spezial für Sabine – und alle anderen dürfen mitlesen. Ich hoffe, Du magst Hühnchen auch im Eintopf, Sabine
Die Damen sind ja nicht die einzigen, die Hühnchen mögen….wir auch. Und Nigella Lawson ebenso. Sogar so sehr, dass ein Kapitel in ihrem schönen Kochbuch “Kitchen”* den Titel “Chicken and its place in my kitchen” trägt.
Das Rezept kommt von Nigella Lawsons Mutter – My mother’s praised chicken, so heißt es. Wir sprechen von einem Eintopf auf der Basis von gekochtem Huhn. Das Gericht steht hier regelmäßig auf dem Tisch: butterzartes Hühnchen in einer würzigen Brühe mit feinem Gemüse. Nigella versteht es als Basisrezept – man kann gut damit spielen, die Kochflüsigkeit mit Cidre aufpeppen, ein wenig Ingwer für verschnupfte Nasen zugeben, Chili für den Extra-Kick…..was Ihr wollt. Zusätzliches Gemüse ist auch eine Idee. Serviert werden soll der Eintopf mit einer großzügigen Portion gekochtem Reis; Frau Lawson spricht von Vollkorn-Basmati – ich finde ja, hier passt nur eines, nämlich der unübertreffliche Sushi-Reis von Reishunger. Ein besserer ist mir bisher nicht begegnet – und Sushi ist bei weitem nicht sein einziges Einsatzgebiet!
Für 6-8 Portionen (bestimmt fällt Euch für die Reste eine passende Verwertung ein):
- 1 großes Hühnchen, Bio bevorzugt
- 2 TL Öl
- 1 Zehe Knoblauch
- 100 ml trockener Weißwein
- 2 Stangen Lauch
- 3 Karotten
- 2 Stangen Sellerie
- ca. 2 l kaltes Wasser
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 Zweig Thymian
- Einige Petersilienstängel
- 1 TL Salz
- 2 TL Roter Pfeffer
- Gehackte Petersilienblättchen und Dill zum Anrichten
- Gekochter Reis zum Servieren
Knoblauch schälen und fein hacken. Lauch putzen, waschen und grob in Stücke schneiden. Karotten schälen und in längliche Stücke schneiden, Sellerie putzen, die Fäden entfernen und ebenfalls in Scheiben schneiden.
Das (arme) Hühnchen mit der Brustseite nach unten auf ein Schneidebrett legen und mit den Händen nach unten drücken, bis das Brustbein kracht. Dann nochmals kräftig drücken, bis das Huhn flach auf dem Brett liegt. Das Hühnchen läßt sich so besser anbraten, und außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass es nicht so zum Hochschweben neigt, wenn man mit Flüssigkeit aufgießt. Die Unterschenkel (also die Teile unterhalb des Fußgelenks) abschneiden, aber nicht wegwerfen.
Öl in einem großen Topf erhitzen, Knoblauch zugeben, einmal kurz durchrühren, dann das Huhn mit der Brustseite nach unten in den Topf geben und einige Minuten bräunen lassen. Huhn umdrehen, Unterschenkel zugeben. Wein angießen, einige Minuten einkochen lassen, dann Karotten, Lauch und Sellerie in den Topf geben. Soviel kaltes Wasser angießen, dass das Huhn bedeckt ist, dann Lorbeer, Thymian, Rosmarin und Petersilienstängel und rosa Pfeffekrörner zugeben. Es bietet sich an, alles in eine Teebeutel zu packen, dann kann man es nach dem Kochen leicht herausnehmen. Salzen, Deckel auflegen, alles erhitzen und bei ganz geringer Hitze (es sollte nur ab und zu blubb….blubb im Topf machen, so wird das Huhn zart und das Gemüse verkocht nicht) ca. 1 1/2 bis 2 h garziehen lassen. Dabei darauf achten, dass das Huhn immer mit Flüssigkeit bedeckt ist.
Das Huhn aus der Brühe nehmen und das Fleisch von den Knochen abziehen. Kräuter und Pfeffer ebenfalls entfernen. Das Fleisch wieder zur Suppe geben, nötigenfalls nachsalzen.
Zum Anrichten Reis in tiefe Teller oder Suppenschüsseln geben, Eintopf darüber schöpfen und mit Petersilie und Dill bestreuen.