Missbrauchsopfer werden verhöhnt

Von Nicsbloghaus @_nbh

Der Runde Tisch gegen sexu­el­len Missbrauch tagt ohne die Betroffenen. Er setzt dem Täterschutz kein Ende, und die Entschädigungen fal­len lächer­lich nied­rig aus.

Als Anfang 2010 eine Reihe neuer Missbrauchs- und Misshandlungsfälle bekannt­ge­wor­den waren, stan­den vor allem die römische-katholische Kirche und ihre Institutionen, im Brennpunkt.

Der Öffent­lich­keit war nicht bewusst gewe­sen, wie viele Täter es gibt, die Kinder und Jugendliche in ihre Gewalt brin­gen, oft jah­re­lang, in Institutionen und in der Familie. Es han­delt sich nicht allein um sexua­li­sierte Gewalt, son­dern auch um psy­chi­sche und phy­si­sche Gewalt.

Den Opfern gelingt es sel­ten, die­sen Strukturen zu ent­kom­men. Die aku­ten und chro­ni­schen Folgen beschreibt die Wissenschaft als Komplexes Posttraumatisches Belastungsyndrom. Die Formen der Leiden und Qualen sind so man­nig­fal­tig wie die Perversionen der Täter.[...]

Der Runde Tisch soll am 30. November 2011 been­det wer­den. Den Missbrauchsopfern sol­len nur Hilfen in einer Höhe von maxi­mal 10.000 Euro zur Verfügung gestellt wer­den. Dem Schaden für das ganze Leben eines Betroffenen stellt man einen Wert von etwa zwei Monatsgehältern eines Priesters gegen­über. Das soll der Abschluss sein. Den Großteil der Kosten soll die Gesellschaft mit ihren Krankenkassen über­neh­men. Die Opfer mit ihren erlit­te­nen Schäden an der eige­nen Psyche, Gesundheit und Folgen, bis hin zur ein­ge­schränk­ten schu­li­schen und beruf­li­chen Entwicklung, lässt man im Wesentlichen allein. Aus Sicht von netz­werkB ist das eine Katastrophe.

Was wir brau­chen ist Opferschutz, nicht Täterschutz, wie ihn der Runde Tisch fort­schrei­ben will!

Am jet­zi­gen Runden Tisch sind die Opfer nicht maß­geb­lich betei­ligt.

http://netzwerkb.org/2011/09/29/missbrauchsopfer-werden-verhohnt/

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