Von Günter Verdin
Rosen braucht man ihr keine zu streuen: für ihre Moderation der ORF-Show "Dancing Stars" wurde sie bereits mehrmals, zuletzt in diesem Jahr mit dem Publikumspreis der " Goldenen Romy" ausgezeichnet. Wie keine andere gibt Mirjam Weichselbraun dem ORF ein junges, sehr natürliches und nicht zuletzt höchst attraktives Gesicht. Auf das sie natürlich nicht reduziert werden möchte:" Eitelkeit ist schrecklich. Ich bin nicht eitel. Ich wuerde mir dadurch ja auch die Moeglichkeit verbauen, auch einmal komisch zu sein." Humor ist fuer sie lebenswichtig, sie frotzelt gerne ( zum Beispiel Juror Hannes Nedbal), teilt gerne aus, kann aber auch einstecken.Die Selbstironie der Innsbruckerin geht so weit, dass sie es sehr geniesst, in ihrer Wahl-Heimatstadt Berlin ungeschminkt aus dem Flugzeug zu steigen: "Da schau ich aus wie eine alte Frau, die zehn Katzen zu Hause hat."
Dass sie geistreich und humorvoll moderieren kann, hat sie schon oft bewiesen. Doch auch in der Doppel - Moderation, wie bei "Dancing Stars" mit dem schlagfertigen, auch sehr zum Foppen aufgelegten Klaus Eberhartinger , zeigt sie ihre Staerke: "Das Wichtigste ist zuhören zu können. Und nicht auf ein Stichwort zu warten. Wir haben Moderationskaertchen, aber das hindert uns ja nicht zu improvisieren."
Zum Finale von "Dancing Stars 2012" erschien die Weichselbraun in einem silbernen Paillettenkleid. Das wirkte ein bisschen wie eine in Stanniol verpackte Suessigkeit. Und über das Erscheinungsbild von Nachrichtensprechern und Moderatoren wird nicht nur in der oesterreichischen Fernsehnation mehr diskutiert als über Inhalte. Mirjam Weichselbraun - beim Interiew im kurzen Schwarzen - steht zur Auswahl
ihrer Final - Robe:"Ich nehme lieber in Kauf, das mal was nicht gefällt, als dass ich mir etwas aufdrängen lasse. Ich bin jetzt 30. Das letzt Mal, wo ich mich anziehen ließ, war mit 10 Jahren."
Die Weichselbraun ist der Idealtyp des Schnitzlerschen "Suessen Mädels". Vielleicht klappt es ja einmal mit "Anatol". Sie nimmt Schauspielunterricht und trainiert nach der Alexander- Technik ( ein ganzheitliches Körper- und Geist-Training, benannt nach dem 1955 verstorbenen australischen Schauspieler Frederick Matthias Alexander).
Im ORF hat es sich jetzt für längere Zeit " ausmoderiert", wie sie sagt. Das ist schlichtweg unvorstellbar!
Durch die Werbespots für eine Supermarktkette bleibt die Moderatorin
präsent, und durch TV - Serien wie "Es kommt noch dicker" (SAT 1).
Sie hat grosse Angst vor dem "Overkill", dass " die Menschen sich an mir sattsehen bis zum Überdruss." Für uns darf es schon a bisserl mehr sein, liebe Mirjam!