Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft

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Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft

5Animation

Nachdem Mamoru Hosoda in Wolf Children bereits nah an der Grenze zur Soap Opera inszenierte, überschreitet der Regisseur und Drehbuchautor sie nun endgültig in seinem ähnlich persönlichen Fantasy- und Family-Animé.

Dessen verzogener vierjähriger Protagonist Kun (Moka Kamishiraishi) kriegt beim geringsten Widerstand seitens seiner erschöpften Mutter (Kumiko Aso) oder des überforderten Vaters (Gen Hoshino) Tobsuchtsanfälle, von denen dem Publikum in 98 Minuten Laufzeit diverse bevorstehen. Zumindest die Nervigkeit trotzköpfiger Kleinkinder vermittelt der orientierungslose Plot glaubhaft.

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Über dieses zweifelhafte Vergnügen hinaus biete die überlange Verklärung jungen Elternglücks – insbesondere dem des Filmemachers, der das Material parallel als Kinderbuch vermarktet – kaum Identifikationspotenzial und noch weniger Dramatik oder Erkenntnis. „Es gibt immer ein erstes Mal“, ist Gipfel philosophischer Einsicht, der mehrfach vorgebetet wird. Manchen Kindern muss man ja alles dreimal sagen, da hat die beim Zeichnen Hosodas Nachwuchs ausgesetzte Filmcrew offenbar vergessen, dass die Zielgruppe etwas reifer ist und verzuckerte Seichtheit sowie Selbstidealisierung durchschaut.

Was ist das für eine repressive Zukunft, aus der eine jugendliche Mirai (Haru Kuroki) extra anreisen muss, um zu verhindern, dass ihre Hochzeit durch Brauchtumsverletzung aufgeschoben wird? Woher kommt der Wohlstand der zweifachen Eltern, wenn Papa sporadisch und Mama Teilzeit arbeitet? Die visuell bezaubernde Romantisierung Hosodas Stammbaum, deren emotionaler Höhepunkte die Entdeckung eines Architekturbandes Zaha Hadids im Bildhintergrund ist, stagniert narrativ und psychologisch ebenso wie der Hauptcharakter. Äußerlich sind beide einigermaßen niedlich – aber ungeheuer anstrengend.

Regie und Drehbuch: Mamoru Hosoda, Synchronsprecher (Original): Moka Kamishiraishi, Haru Kuroki, Gen Hoshino, Kumiko Aso, Mitsuo Yoshihara, Yoshiko Miyazaki, Koji Yakusho, Masaharu Fukuyama, Filmlänge: 98 Minuten, Kinostart 30.05.2019

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Autor

Lida Bach

 

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