[Minimalistischer leben] – Von diversen Ausmist-Fallen.


Minimalismus ist etwas, das ich inzwischen als eine Art Bereicherung meines Lebens empfinde. Denn die Vorteile, die sich dadurch ergeben, genieße ich sehr. Vor allem in Sachen Ordnung und Struktur. Der Haushalt erledigt sich praktisch nebenbei.
Aber auch, dass ich dadurch auf andere Themenbereiche aufmerksam geworden bin. So zum Beispiel Zero Waste und der damit verbundene Nachhaltigkeitsgedanke. Etwas das ich auch sehr genieße ist der Freiraum, der sich durch das Ausmisten ergeben hat. 

So schön Minimalismus auch sein kann, so gibt es dennoch auch Fallen, in die man nur zu gerne tappen kann.

Gerade wenn man am Anfang steht, dann ist der Enthusiasmus meist am größten. So möchte man am besten alles sofort in die Hand nehmen und umkrempeln. Gleich alles in einer Hauruck-Aktion ausmisten und den alten „Krempel“ so schnell wie möglich los werden. Schließlich ändert sich irgendwie auch die Sichtweise auf die Dinge, die einen umgeben.

[Minimalistischer leben] – Von diversen Ausmist-Fallen.

Schritt für Schritt und weg vom Perfektionismus

Minimalismus kann schnell mal zur Bürde werden, wenn man zu schnell alles ändern möchte. Nichts spricht gegen große Ausmistaktionen nach dem Hauruck-Prinzip. Wenn man sich vielleicht Bücher wie das von Marie Kondo durchgelesen hat, in dem genau davon die Rede ist, ist die Motivation dazu vielleicht besonders hoch. Doch man sollte sich selbst auch nicht überfordern und dazu sein persönliches Tempo finden, wie ich finde.

Als ich mich das erste Mal mit Minimalismus beschäftigt habe, hatte mich das Thema schon sehr interessiert. Auch die Gründe für diese Lebensweise erschienen mir sehr einleuchtend. Und vor allem logisch. Wenn man weniger besitzt, muss man sich weniger Gedanken um die ganzen Gegenstände machen, hat mehr Zeit, mehr Freiraum. Man spart vielleicht sogar Geld. Und weniger Konsum ist auch besser für die Umwelt. Denn alles was neu produziert wird, muss auch erst einmal hergestellt und dann auch noch transportiert werden. Und das geht nicht selten auf Kosten der Umwelt.

Hochmotiviert dachte ich mir Minimalismus wäre nach einer veganen Lebensweise sozusagen der nächste Schritt. Man möchte sich ja auch weiter entwickeln. Und reicht vegan zu leben, auf tierische Inhaltsstoffe zu achten, da überhaupt aus? Denn Tierethik ist ja nicht das einzig wichtige auf der Welt. Es gibt noch viele andere Themengebiete, die unserer Aufmerksamkeit bedürften.
Also begann ich mich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Und auch schon hier und da etwas zu reduzieren und neu zu ordnen. Und weil ich in manchen Belangen sehr strikt sein kann, habe ich einen Hang gleich in extreme Richtungen zu gehen. So fühlte sich das Ganze dann auch nicht wirklich befreiend an, wie manch andere immer berichteten. Es fühlte sich an wie eine auferlegte Bürde. Ich muss das jetzt machen und wenn, dann richtig. Denn die Gründe, die dafür sprechen sind ja logisch. Durchaus sachlich, nachvollziehbar. Und weil sich das Ganze dann alles andere als gut anfühlte, habe ich von dem Thema erst einmal wieder Abstand genommen.

Das Gute am Minimalismus ist, dass es keine festen Regeln gibt. Jeder kann für sich selbst bestimmen wie viel er besitzen möchte, wie viel man reduzieren möchte. Bei manchen mag eine Hauruck-Aktion der richtige Weg sein, für mich war es eher Schritt für Schritt in das Thema hinein zu wachsen. Erfahrungen zu sammeln und so dann letzten Endes das Ganze auch als Bereicherung zu empfinden und nicht länger als Bürde, wie zuvor.

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Das Warum ist entscheidend.

Auch wichtig, wenn man etwas in seinem Leben verändern möchte, ist es sich in erster Linie bewusst zu werden warum man diesen Schritt gehen möchte. Denn durch das Bewusstwerden warum man etwas tut, fällt es auch leichter ein Vorhaben umzusetzen und langfristig am Ball zu bleiben.
Möchte man also persönliche Vorteile daraus ziehen? Mehr Zeit gewinnen? Mehr Ordnung in sein Leben bringen? Bewusster konsumieren? Geld sparen? Nachhaltiger leben?

Was ist es, das einen am Minimalismus anspricht?

Wenn diese Frage geklärt ist, ist schon einmal der entscheidende Schritt getan.
Denn wie oft tun wir etwas ohne wirklich in uns hinein zu hören, ohne wirklich nachzudenken warum.

Denn Minimalismus ist nicht einfach nur ab und zu mal Ausmisten. Vielmehr ist es eine Art von Lebenseinstellung. So habe ich für mich festgestellt, dass ich das zum Einen aus persönlichen Gründen mache. Um mir meinen Alltag zu erleichtern. Und ja, auch aus optischen Gründen. Denn ich mag es ordentlich. Und zum anderen mittlerweile auch aus Gründen der Nachhaltigkeit.

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Nicht alles ist nur Kram und Krempel.

Wenn man Ausmisten zu einem regelmäßigen Ritual werden lässt und Räume immer leerer werden, dann ändert sich teilweise auch die Sichtweise auf gewisse Dinge. So sind manche Sachen plötzlich mehr Krempel und Krimskrams, dessen Sinn und Nutzen man hinterfragt.

Brauche ich das? Habe ich es im letzten Jahr überhaupt benutzt? Könnte das jemand anderes nicht mehr gebrauchen? Macht es mich glücklich?

Doch gerade hier sollte man etwas auf die Bremse treten und nicht plötzlich allzu streng werden.

Man wird immer wieder mit neuen Anschaffungen konfrontiert werden. So wird sich auch immer mal wieder das eine oder andere ansammeln. Gerade dann wenn man Dinge geschenkt bekommt oder wenn man nicht gerade alleine lebt.
Konsumgüter bekommen im Grunde nur dann einen Wert, wenn wir ihnen einen solchen zusprechen. Und desto mehr man beginnt sich von Dingen zu trennen, desto leichter fällt es einem irgendwann los zu lassen. Doch man sollte es nicht übertreiben. Nicht alles muss ständig ausgemistet werden. Und nicht jegliche Art von Konsum ist gleich schlecht. Seinen ganz persönlichen Weg zu finden ist hierbei entscheidend.

[Minimalistischer leben] – Von diversen Ausmist-Fallen.

Die Grenzen anderer respektieren.

Das gilt nicht nur für denjenigen, der ausmisten möchte, sondern auch für das Umfeld.
Es ist keine schöne Sache sich an Besitztümern eines anderen zu vergreifen und diese ohne zu fragen ausmisten zu wollen. Vielleicht weil man denkt, der andere bräuchte dieses oder jenes ja nicht mehr. Zugleich ist es aber auch keine positive Sache Dinge, die ein anderer gerne ausmisten möchte wieder aus Säcken oder Tüten heraus zu nehmen.

So gerne man vielleicht selbst an einem Gegenstand hängt oder sich fragt warum ein anderer diesen denn weggeben möchte, der sei ja noch gut, sich an den Dingen anderer zu bedienen ist keine schöne Sache.
Jeder Mensch ist anders. Und das sollte man auch respektieren. Wenn Klärungsbedarf besteht, so ist es immer sinnvoll den anderen zu fragen. Möchtest du das noch behalten? Brauchst du das noch? Möchtest du das wirklich ausmisten? Und warum?

Wenn man die Grenzen anderer respektiert, dann fällt das Zusammenleben auch leichter. Zudem ist positives Vorleben oftmals besser als strikte Regeln aufzustellen. 

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