[Minimalistischer leben] – Ein Jahr Minimalismus. Was hat es gebracht?

Von Cordula

Seit ich im Dezember 2016 das Buch Magic Cleaning von Marie Kondo gelesen habe, hat sich so einiges getan. Zwar hatte mich das Thema bereits vorher hier und da gestreift, doch richtig gepackt hat es mich, als ich die KonMarie Methode für mich entdeckte.
Und seitdem hat sich so einiges getan.
Ich würde mich dennoch nicht als Minimalistin bezeichnen. Selbst wenn mein Kleiderschrank mit unter 50 Kleidungsstücken wohl etwas anderes vermuten ließe.

Weniger ist für mich heute mehr. Es erleichtert meinen Alltag und ich fühle mich wohler. Die Gegenstände, die mich umgeben sind solche, die mich glücklich machen. Solche, die ich auch wirklich brauche und auch nutze.

Minimalismus erstreckt sich jedoch nicht nur auf materiellen Besitz. Sondern mit der Zeit greift es auch auf andere Bereiche des Lebens über. Man beginnt gewisse Dinge einfach zu hinterfragen. So zum Beispiel so manche Gewohnheit. Ob man diese wirklich beibehalten oder nicht besser loslassen bzw. ändern sollte.

Los lassen ist hier wohl der zentrale Begriff. Denn genau darum geht es mitunter beim Minimalismus. Darum, dass man sich auf das Wesentliche fokussiert. Und dazu gehört es auch sich von so manchem zu lösen. Manchmal fällt das leichter, manchmal wiederum schwerer.

Mit der Zeit beginnt man einfach gewisse Dinge zu hinterfragen. Sich zu fragen was man vom Leben möchte, was es beinhalten soll und was nicht.
So erstreckt sich Minimalismus für mich nicht allein auf die Besitztümer, mit denen man sich umgibt. Sondern auf das Leben allgemein.
Manchmal kann es hilfreich sein loszulassen, statt noch weiter an etwas festzuhalten. Manchmal, egal wie schwer es fällt, ist das Loslösen von manchen Dingen, meiner Ansicht nach einfach notwendig, um daran zu wachsen und sich weiter zu entwickeln.


Was möchte ich behalten?

Es geht für mich beim Minimalismus jedoch nicht nur einfach darum mich von Dingen zu trennen. Sondern mich zentral damit zu beschäftigen, was ich behalten möchte. Welche Dinge sollen weiterhin Teil meines Lebens sein? Was will ich erreichen? Was ist mir wichtig?
Zumindest ist das eine Erkenntnis, die ich im letzten Jahr für mich dazu gewonnen habe. So ist Minimalismus für mich nicht einfach ein Wettstreit wer am wenigsten besitzt. Sondern vielmehr eine Frage danach welche Inhalte das eigene Leben bereichern.

Wie bereits gesagt, seit diesem einen Jahr hat sich so einiges getan.
Es ist für mich im Endeffekt ein fortschreitender Prozess. Mit der Zeit lernt man einfach immer mehr dazu, gewinnt für sich selbst persönliche Erkenntnisse, findet heraus was man mag und was nicht und lernt sich selbst während dieses Vorganges etwas besser kennen.


Was sich verändert hat…

Das Leben ist einfacher geworden.

Ich habe es schon in einigen voran gegangenen Beiträgen erwähnt, doch durch die Reduktion meines Besitzes ist das Leben deutlich einfacher geworden.
Gerade was das Aufräumen angeht, benötige ich heute wesentlich weniger Zeit als früher. Ich bin insgesamt ordentlicher und organisierter.

Weniger ist in der Tat für mich mehr geworden. Ich möchte keinen vollgestopften Kleiderschrank mehr. Keine überladenen Ablagen oder vollgestopften Schubladen, in die man noch irgendwo versucht das eine oder andere rein zu kriegen. Ich möchte Einfachheit. Denn gerade das bedeutet für mich Freiraum. Nicht kompliziert, einfach soll es sein.

Wenn ich daran denke wie es noch vor einem Jahr war, so war ich dem Thema gegenüber doch eher skeptisch. Dachte, es sei doch wieder so ein Lifestyletrend, nach dem jetzt alle möglichen Leute streben. Überhaupt hatte es mich wenig interessiert wie es in unserer Wohnung aussah. Heute denke ich, dass ich es mir wohl selbst zu wenig wert war darauf Acht zu geben. Für mich ist mein Zuhause heute ein Ort des Rückzugs. Ein Ort der Entspannung.

Ich weiß heute was mir gefällt.

Wie bereits erwähnt, habe ich mich durch den Minimalismus auch ein Stück weit selbst besser kennen gelernt. So weiß ich heute was mir gefällt.
Ich mag es simpel. Gemütlich, aber klar strukturiert. Ich mag es nicht, wenn ein Raum zu überladen ist. Ich mag es ordentlich und übersichtlich.
So haben wir dann auch auf meinen Wunsch hin etwas renoviert. Nachdem wir hier so einiges reduziert hatten, wollte ich einfach eine kleine Veränderung. Weiße Wände.
Hinzu kam dann noch das eine oder andere neue Möbelstück. Im Grunde haben wir damit bereits bestehende Möbelstücke durch ein neues ersetzt.
Ich fühle mich heute, so wie es jetzt ist, um einiges wohler als früher.

Durch die Veränderung hin zum Minimalismus habe ich mich auf jeden Fall ein Stück weit besser kennen gelernt. Und das ist ein Aspekt, den ich auf jeden Fall nicht missen möchte.


Zeit für Ziele und Prioritäten

Nur allzu oft verschwenden wir unnötig Zeit an Dinge, die nichts weiter als unsere Energie „fressen“ sozusagen. Bezogen auf Gegenstände oder Dinge sind das wohl all die Dinge, die wir in Stand halten müssen, obwohl wir uns eigentlich von ihnen trennen könnten.
Der Fokus auf das Wesentliche bringt mitunter auch neue Orientierung, sodass man sich auf das konzentrieren kann was einem wirklich wichtig ist. Die ganz persönlichen Prioritäten und Ziele sozusagen.

Ich möchte meine Zeit nicht mehr mit Unnötigem vergeuden. Ich möchte meinen Fokus mehr auf das Positive in meinem Leben legen. Denn nicht selten vergeuden wir unsere Lebenszeit damit uns über irgendwas oder irgendwen aufzuregen und damit unser Gedankengut um Dinge kreisen zu lassen, die uns letzten Endes nur auf der Stelle treten lassen. Es ist ja auch einfacher sich auf das Negative so fokussieren als auf das Positive. Doch genau dem möchte ich in Zukunft mehr Beachtung schenken. Denn das Reduzieren des eigenen Besitzes führt an sich schon zu einer gewissen Veränderung; geht es jedoch darum mehr Zufriedenheit zu erlangen, so ist es damit allein meiner Ansicht nach nicht getan.

Zeit ist wertvoll. Also möchte ich sie auch entsprechend nutzen und nicht länger vergeuden.


Es ist noch ein Weg zu gehen.

Auch wenn sich im letzten Jahr schon einiges getan hat, so gibt es dennoch ein paar Baustellen, die ich in Angriff nehmen möchte. So gibt es nach wie ein paar Dinge zu reduzieren. Ein paar Dinge, die ich noch verändern und wieder andere, die ich noch verbessern möchte.
Auch wenn ich jetzt schon deutlich merke, dass sich einiges zum Positiven verändert hat, bin ich noch auf das was kommen wird gespannt und freue mich noch weitere Dinge zu entdecken und dazu zu lernen.

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