Minimalismus und Mode - oder: warum ich mir meine Kleidung oft lieber selbst bastel

Von Bettina @aufgerouget
Manchmal, da ist es Liebe auf den ersten Blick. Man betritt den Raum, Musik ertönt, ein Blick und schon weiß man: Das ist es! Du und ich, wir gehören zusammen. Dabei war das doch ganz anders geplant.
Aber spulen wir zurück. Ich möchte einen Rock nähen lassen von meiner Mutter, in Grün, mit Gummizug, schlichtes Tannengrün, 1,40 m x 2,20 m brauchen wir für den Rock, den ich über einen bodenlangen Petticoat tragen möchte. Aber natürlich gibt es keinen vernünftigen Stoff bei Karstadt in Hamburg, nur Taft, der würde kaputtgehen.
Was also anziehen? Eine Einschulung steht an, eine Taufe und eine Hochzeit. Ich möchte ja nicht immer mein Business Dress tragen und das hat Jona eh vergessen. In meiner Not kombiniere ich meinen Rosenrock mit dem weißen Kleid. Hm, nicht schlecht, aber ein Gürtel fehlt.
Und nun stehe ich hier. Cuxhaven, das hat nicht viel Auswahl. Ich war bei Takko, Bonprix, C&A und bin nun bei H&M ... keine breiten Gürtel, keine Taillengürtel. Aber ich finde dieses weiße T-Shirt - weiß, V-Ausschnitt, eine Tasche, schlicht, wirkt nicht zu klein und ist schön, nicht zu eng.  Ich bin verliebt. Ja, verliebt in ein weißes T-Shirt. So eines suche ich ewig schon. Denn manchmal sind es die weißen T-Shirts dieser Welt, die das Outfit perfekt machen.
Versteht mich nicht falsch, ich will nicht nichts kaufen. Ich liebe Mode und freue mich, wenn Trends wie Obi/Taillengürtel kommen, die mir gut stehen - aber ich habe meinen Stil gefunden, ich weiß, was mir steht und ich habe sehr genaue Vorstellungen, was ich mag.... und daher lass ich immer öfter nähen und habe eben gerne Basics wie meinen schwarzen Petty Coat oder mein weißes Shirt.

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