Minimalismus im Kinderzimmer?

Heute will ich mich einem Thema widmen, dass sicher die meisten Eltern kennen: das Chaos im Kinderzimmer.

Spielzeug soweit das Auge reicht

Ich will jetzt nicht sofort auf unsere Situation Zuhause zu sprechen kommen. Viel mehr will ich versuchen, ein Bild eines typischen, deutschen Kinderzimmer zu zeichnen. Und mein Wissen als Pädagogin und später auch meine Erfahrung als Mama einbringen.

Nun, wie sieht es hinter einer typischen Kinderzimmertür aus? Öffnen wir diese mal langsam und treten ein… Aua! Spätestens jetzt trete ich in die erste Spielzeugmine. So wie ich mich kenne, ist es entweder ein Baustein oder ein Auto.

Minimalismus im Kinderzimmer Greenful Spirit© Pixabay

Was seht ihr, in den Zimmern eurer Kinder, so auf den Blick? Spielzeug, das den Boden bedeckt. Spielzeug in den Regalen, in den Kisten (wenn sie noch nicht ausgeleert wurden)… Spielzeuge in vielen Formen, Farben und Ausführungen (Kuscheltiere, Autos, Bausteine, Puppen…) dominieren den Raum.

Wir leben im Überfluss und unsere Kinder baden häufig genauso darin. Dabei wird das Meiste gar nicht selbst von uns Eltern angeschafft. Die Mehrzahl der Spielsachen wandert zu Ostern, Weihnachten, zum Geburtstag in die Zimmer der Kinder. Schließlich MÜSSEN Oma, Opa, Onkel, Tante und die ganze Verwandschaft dem Kind etwas zu spielen schenken…

Minimalismus im Kinderzimmer Greenful Spirit© Pixabay

Und die Spontankäufe im Supermarkt dürfen wir auch nicht vergessen. Schließlich ist das gerade ja soo günstig… Ja, so türmen sich die Spielzeuge irgendwann in den Kinderzimmern. Ganz besonders, wenn einfach nur gehortet und nichts aussortiert wird.

Weniger Spielsachen fördern die Kreativität

Habt ihr euch schon jemals gefragt, was das viele Spielzeug mit unseren Kindern macht? Habt ihr schon mal beobachtet, dass sie sich mit allem, was sie besitzen auch tatsächlich beschäftigen? In den meisten Fällen werdet ihr wohl mit nein antworten.

Und woran liegt das? Ganz einfach: Kinder brauchen nicht Unmengen an Spielsachen. Die meisten Kinder haben ein paar Lieblinge, mit denen sie häufig spielen. Anderen Sachen wird ab und zu etwas Beachtung geschenkt. Aber der Großteil liegt unbeachtet im Zimmer und trägt in erster Linie zum Chaos bei

Die Kinder handeln so, weil sie sonst von den ganzen Reizen überflutet werden. Wie würdet ihr euch in einem Raum, der vor Gegenständen gefühlt schon platzt, fühlen? Wohl sicher nicht. Die Kinder sind mit der großen Menge an Spielsachen regelrecht überfordert. Wenige ausgesuchte Gegenstände und Spiele sind viel effektiver, weil übersichtlicher.

So lässt sich auch viel leichter eine vorbereitete Spielumgebung für die Kinder schaffen. Und es  ist weniger aufzuräumen.

Wenn mehr Bodenfläche im Kinderzimmer zur Verfügung steht, tut sich auch ein Raum für die Kreativität der Kinder auf. Habt ihr schon mal überlegt aus einem großen Pappkarton ein Haus mit Tür und Fenstern auszuschneiden und mit den Kindern bunt anzumalen?

Solche kreativen Beschäftigungen fördern die Kinder viel mehr als es jedes Auto, jede Puppe, jeder Lerncomputer könnte. Denn hier lernen sie in der Interaktion mit anderen (Eltern, Geschwister, andere Kinder) etwas über Zusammenarbeit, den (angeleiteten) Umgang mit Scheren, sie haben die Möglichkeit mit Farben ihr eigenes Haus zu gestalten.

Am Ende sind die Kinder dann stolz, weil sie etwas selbst geschaffen haben und spielen dann mit umso mehr Freude mit ihrem Haus.

Das war nur eine Idee, wie freier Raum sinnvoll genutzt werden kann.

Mein Experiment: Spielzeugreduziertes Kinderzimmer

Wenn ihr meinen Blog bereits länger verfolgt, wisst ihr dass ich minimalistisch eingestellt bin. Ganz nach dem Motto: Weniger ist Mehr. Meine eigenen Gegenstände habe ich schon sehr reduziert und vieles ausgemistet.

Aber geht das auch im Kinderzimmer? So ganz ohne Protest und Gebrüll auf der Kinderseite? Wirklich extrem viel Spielzeug haben wir erst gar nicht anhäufen lassen. Aber es reicht dafür aus, um aus dem Zimmer meiner Tochter ein Schlachtfeld inklusive Tretminen aus Autos und Bausteinen entstehen zu lassen.

Daher will ich folgendes Experiment wagen: Ich werde die Gegenstände, die sie überhaupt nicht oder nur selten bespielt aussortieren und für rund 8 Wochen weg legen. Wenn sie in dieser Zeit nicht danach fragt, kommt es weg.

Ich werde auch beobachten, was sie häufig zum Spielen nimmt. Vielleicht schaffe ich es, dass ihre wichtigen Spielsachen alle in eine Kiste passen. Wenn sie allerdings mit extremen Protest reagiert, lasse ich das Aussortieren eine Weile ruhen.

Ich erhoffe mir, dass ich durch diese Reduktion von Spielzeug wie oben beschrieben vor allem kreative Freiräume für meine Tochter schaffen kann. Damit sie die Möglichkeit hat zu lernen, dass ein Spiel nicht immer vorgegeben sein muss, sondern dass wir selbst Dinge, Welten und Ideen erschaffen können. Das möchte ich ihr für die Zukunft mitgeben.

Wie steht ihr zu dem Thema Spielzeug im Kinderzimmer? Lasst mir doch gerne einen Kommentar dazu da.

Farah

Weitere Artikel zum Thema:

  • Mama sein und umweltfreundlich handeln
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