Minimalismus: Ausmisten von Plastikspielzeug

Von Mareike W

Obwohl es in den letzten Wochen kein wirkliches Minimalismus Update gab, leben wir doch weiterhin unseren Weg in Richtung Minimalismus. Nachdem wir im Mai und Juni Bad, Flur, Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer ausgemistet und aufgeräumt haben, war heute das Spielzeug von Nepomuk dran. Wir fahren nächste Woche für ein paar Tage zu meinen Eltern und haben beschlossen ein großen Teil von Nepomuks Spielzeug mit zu ihnen zu nehmen. Es ist merkwürdig, aber ich kann weder Kleidung noch Spielzeug von Nepomuk wegwerfen, verkaufen oder spenden. Jedes einzelne ist eine Erinnerung an das erste Jahr mit ihm und ich möchte nicht, dass es andere Kinder verwenden – egal ob gespendet oder verkauft. Es ist sicher nicht die idealste Einstellung von Minimalismus, aber damit kann ich gut leben und entsorge dann einfach mehr von meinem Hab und Gut.

Als wir heute also vom Sommerfest meines Freundes kamen und beide Männer sich für ein Schläfchen hingelegt haben, habe ich die Gelegenheit genutzt, um Nepomuks Spielsachen auszumisten. Nach dem ich gestern in einer Montessori Gruppe eine Diskussion über Spielzeug verfolgt habe, beschloss ich heute, sehr stark auszumisten.

Langfristige Vorauswahl

Beim heutigen Ausmisten kam mir dann die Aufräumarbeit der vergangenen Monate entgegen. Als ich vor ca. 2 Monaten mit dem Ausmisten meines Kleiderschrank begann, habe ich in meinen Schrank ein Aufbewahrungssystem gehängt, in das ich einen großen Teil von Nepomuks Spielzeug gehängt habe. Kein einziges Teil des dort verstauten Spielzeugs habe ich in den letzten sechs Wochen verwendet. Kein einziges! Also wanderten diese Sachen schon mal auf den “Aussortierstapel” – ohne nachzudenken und in Erinnerungen zu schwelgen.

Maximal fünf Dinge pro Box

Danach kamen die Boxen im Wohnzimmer dran. In der Montessori Gruppe habe ich gestern gelesen, dass sich in jeder Box nicht mehr als fünf verschieden Gegenstände befinden sollten. Für mich war das eine Ansage, denn bis dato hatte ich die Kisten immer vollgepackt und sie als Stauraum genutzt. Seit dieser Woche zieht Nepomuk aber diese Kisten aus dem Schrank und schmeißt das ganze Spielzeug raus – ohne damit zu spielen.

Da ich ihn immer wieder beobachte, konnte ich mittlerweile sehr gut das favorisierte Spielzeug ausmachen. Diese Dinge werde ich natürlich wieder in die Boxen packen und ihm abwechselnd in den nächsten Tagen anbieten. Der Rest ging ebenfalls auf den Aussortierstapel.

Weg mit Fisherprice & Co

Bedingt durch Nepomuks ersten Geburtstag habe ich in den letzten Wochen viel über Geschenke und nützliches Spielzeug für Nepomuk nachgedacht. Auch getrieben durch den Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und weniger Besitz, reifte in mir die Entscheidung, dass jetzt Schluss ist mit Plastikmüll von Fisherprice & Co. Wir haben in der Vergangenheit so viel geschenkt bekommen und einen Großteil hat Nepomuk vielleicht einmal angefasst und danach nur noch ignoriert. Er hat seine Lieblingsspielsachen und auch wenn die aus Plastik sind, so würde ich die nie wegschmeißen. Der “überflüssige” Rest hat jedoch kein Anrecht mehr meine und Nepomuks Aufmerksamkeit zu bekommen. Damit wir den aktuellen Status Quo in Sachen Plastikspielzeug halten und irgendwann senken können, versuchen wir gerade den Großeltern klar zu machen, dass wir kein “fertiges” Spielzeug für Nepomuk haben möchten, sondern eher selbstgebautes, dass sich an den Montessori Materialien orientiert. Ich habe so viele tolle Ideen bei Pinterest und Facebook gesehen, die mein Vater locker nachbauen kann und damit günstige und individuelle Geschenke für Nepomuk bastelt, dass Fisherprice oder Chicco kein Anreiz mehr ist. Soviel zur Theorie, wie die Praxis aussieht, wird die Zukunft zeigen. Ich bin aber optimistisch