[MINI-REZENSION] "Was vor dir noch keiner sah"

Von Buechersuechtig
Cover

Quelle: amazon

Die Autorin
Susanna Ernst wurde 1980 als Nesthäkchen einer großen Familie in Bonn geboren.  Seit ihrer Grundschulzeit schreibt Susanna Geschichten. Von ihrem sechzehnten Lebensjahr an leitete sie bis 2012 eine eigene Musicalgruppe, schrieb die Skripte für die Bühnenaufführungen, führte bei den Stücken Regie und gab Schauspielunterricht. Außerdem zeichnet die gelernte Bankkauffrau und zweifache Mutter gerne Portraits, malt und gestaltet Bühnenbilder für Theaterveranstaltungen. Das Schreiben ist jedoch ihre Lieblingsbeschäftigung für stille Stunden, wenn sie ihren Gedanken und Ideen freien Lauf lassen will. Ihr Credo: Schreiben befreit! *Produktinformation*
Format: Kindle Edition / Dateigröße: 6117 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 238 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 1 (1. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ASIN: B016NGO9FQ

Leseprobe
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Die Geschichte...
Leo zieht mit seiner Familie in eine neue Stadt und ist darüber froh, denn er will endlich sein altes Leben hinter sich lassen. In der Schule findet er schnell Freunde, die zu den beliebten Kids gehören und Leo gern in ihrer Clique aufnehmen. Als er Marie begegnet, ist er von dem hübschen Mädchen fasziniert, die allerdings niemanden an sich heranlässt und sogar die Mobbingattacken ihrer Mitschüler still hinnimmt. Doch Leo gibt nicht so schnell auf und stellt Maries Leben allmählich auf den Kopf... Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Da ich ein großer Susanna Ernst-Fan bin, musste ich natürlich auch ihr neuestes Werk lesen und wurde nicht enttäuscht.
Reihe: Nein, Einzelbuch
Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde in eine Stadt im Siebengebirge verlegt.
Handlungsdauer: Die Story dauert ein paar Monate.
Hauptpersonen: Der 16-jährige Leo(nard) Mendel vermisst seit dem Umzug aus Landsberg, Bayern in das Siebengebirge nur seine Freundin Tina, denn in seiner alten Schule wurde er gemobbt und nun ist er froh, das alles hinter zu lassen. Der attraktive Junge mit den dunkelblonden Haaren und hellblauen Augen ist der Neue im "Gymnasium am Siebengebirge" und freut sich, als er rasch Freunde findet, die jedoch nicht besser als seine alten Peiniger sind. Besonders haben sie sich auf Marie Reviello eingeschossen. Die 15-jährige mit den hellgrünen Augen lebt mit ihrer kleinen Schwester Lilly bei Pflegeeltern und ist in der Schule eine Außenseiterin. Das 15-jährige Mädchen hat sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen und lässt niemanden an sich heran, bis sie Leo begegnet, der auf Anhieb von dem stillen Mädchen angetan ist...


Leo und Marie wurden als interessante, vielschichtige Protagonisten mit Ecken und Kanten gestaltet, die beide ein belastendes Geheimnis mit sich herumtragen. Während mir Marie auf Anhieb sympathisch war, hat es mir Leo am Anfang manchmal schwer gemacht, ihn zu mögen, doch er macht eine beachtliche Weiterentwicklung durch und zeigt, was wirklich in ihm steckt.

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Leos Familie (bestehend aus seinen Eltern, seinem 17-jährigen Bruder Anton, dem altklugen 12-jährigen Max und der süßen 5-jährigen Clara, die von allen nur "Crash" genannt wird), Maries Pflegeeltern Johannes und Julia, Maries 5-jährige Schwester Lilly sowie Leos neue, unsympathischen Freunde sind ansprechende Persönlichkeiten, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.
Romanidee: Reizvolle Idee, in der die Themen Mobbing, Vertrauen, Verlust und erste Liebe wurden hervorragend in einen Roman verpackt wurden.
Erzählperspektiven: Abwechselnd schildern die Ich-Erzähler Marie und Leo die Geschehnisse aus ihrem Blickwinkel und lassen uns dabei an der Achterbahnfahrt ihrer Gefühle teilhaben.
Handlung: "Was vor dir noch keiner sah" birgt eine bezaubernde Geschichte über zwei außergewöhnliche Jugendliche vollgepackt mit vielen Emotionen, Stolpersteinen und Turbulenzen sowie mit einigen ausgeschmückten Schilderungen (die mich eigenartigerweise überhaupt nicht stören). Der neueste Roman von Susanna Ernst hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen, gefühlstechnisch abgeholt und mich zufrieden zurückgelassen.

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird die Story durch den mitreißenden Schreibstil, die jugendliche Sprache und die unterhaltsamen Dialoge, wodurch man förmlich durch die 238 Seiten fliegt. Allerdings hätte ich gern noch mehr über Marie & Leo gelesen und freue mich auf weitere Bücher der sympathischen Autorin.

FAZIT: "Was vor dir noch keiner sah" ist ein berührender, tiefgehender Jugendroman, der neben Mobbing, Verlust und Vertrauen über die Schwierigkeiten des Teenagerlebens und die erste Liebe mit all ihren Facetten erzählt. Dank des wundervollen Plots, den reizvollen Charakteren und des ausdrucksstarken Schreibstils garantiert "Was vor dir noch keiner sah" schöne Lesestunden und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Deshalb vergebe ich liebend gern zauberhafte 5 (von 5) Punkte.