Quelle: Ueberreuter
Die AutorinCorina Bomann ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Sie hat bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben, bevor ihr mit Die Schmetterlingsinsel der absolute Durchbruch gelang. Seither gehört sie zur ersten Garde der deutschen Unterhaltungsschriftstellerinnen.
*Produktinformation*
Broschiert: 352 Seiten
Verlag: Ueberreuter, C; Auflage: 1 (17. Januar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3800057220 / ISBN-13: 978-3800057221
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 13,6 x 3 cm
Leseprobe
Quelle: ueberreuter.de *lies mich*
Die Geschichte...
Sommer 1989: Milena liebt Musik, wohnt in Ostberlin und möchte so gern das Mittelmeer sehen, doch das ist in Zeiten der Berliner Mauer unvorstellbar. Doch dann lernt sie eines Tages Claudius aus Westberlin kennen und lieben - und plötzlich scheint alles möglich, sogar eine Flucht aus Berlin und eine Reise nach Italien...
Meine Meinung in Kurzform:
Kauf-/Lesegrund: Das hübsche Cover und die interessante Geschichte haben mich neugierig gemacht.
Reihe: Nein, Einzelbuch Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde nach Berlin verlegt und wartet mit lebendigen Schauplatzbeschreibungen auf.
Handlungsdauer: Der Prolog beginnt am 16. August 1989, die eigentliche Geschichte startet am 26. Juni 1989, dauert bis 30. September 1989 und endet mit dem Prolog am 26. Juli 1990.
Besonderheit: Die Kapitelüberschriften sind Musiktitel aus den 80er-Jahren wie z.B. Manic Monday von The Bangles, Take on me von A-ha, Strangelove von Depeche Mode, Another Brick in the Wall von Pink Floyd, Send me an Angel von Real Life und Heroes von David Bowie. Mit vielen dieser Songs verbinde ich selbst Erinnerungen an meine Jugend.
Hauptpersonen: Milena Paulsen ist 16, hübsch und hört gern Musik. Die Schülerin aus Ostberlin wohnt mit ihrem Vater und ihrem älteren Bruder in einer kleinen Wohnung und träumt davon, das Meer und Italien zu sehen. Milena nimmt ihre Lieblingssongs vom Radio auf Kassette auf, was eine mühselige Arbeit ist und als sie eine liebevoll zusammengestellte Kassette für ihre Freundin in der Bahn verliert, ist sie traurig. Doch einige Tage später bringt ihr ein junger Mann die verlorene Kassette zurück. Der 18-jährige Claudius stammt aus Westberlin, steht kurz vor dem Abitur, liebt seine Gitarre und lässt sich von seinem Freund Max zu einem Ausflug nach Ostberlin überreden, der sein Leben auf den Kopf stellt. Denn im Westen Berlins trifft der gutaussehende Junge auf Milena, die ihn auf Anhieb fasziniert, was auf Gegenseitigkeit beruht, doch eine Liebe zwischen einer Ostberlinerin und einem Westberliner scheint undenkbar zu sein... Milena und Claudius sind sympathische Protagonisten mit Facetten und Ecken, die man einfach mögen muss.
Nebenfiguren: Milenas Freunde Sabine und Lorenz, ihr älterer Bruder Mirko, der der Armee dient und Claudius bester Freund Max sind interessante Charaktere, die sich gut in die Handlung einfügen.
Romanidee: Reizvolle, gut recherchierte Grundidee, die ansprechend umgesetzt und mit Musik der 80er-Jahre untermalt wurde. Die Unterschiede zwischen Osten und Westen vor der Wende werden hier deutlich aufgezeigt.
Erzählperspektiven: Die temporeichen Geschehnisse werden abwechselnd von den Ich-Erzählern Claudius und Milena geschildert, die uns Einsicht in ihre Gefühle und Gedanken gewähren.
Handlung: Mein erster Roman von Corina Bomann (habe mir inzwischen auch "Krähenmann" gekauft) birgt eine unterhaltsame und realistische Story über eine außergewöhnliche junge Liebe, die einige Wirrungen, Überraschungen und geschichtliche Hintergrundinformationen enthält. Leider umfasst die Geschichte auch kleine Längen bzw. detaillierte Beschreibungen und erscheint zwischendurch ein wenig langatmig, was allerdings nicht weiter stört. Da ich 1989 selbst 16 Jahre jung war, kann ich mich in die Geschichte gut einfühlen, da ich an der ungarischen Grenze wohne und die Grenzöffnung Ungarn-Österreich sowie die Flüchtlingsflut hautnah bzw. den Mauerfall über die Medien bzw. Erzählungen miterlebt habe. Obwohl ich schon sagen muss, dass ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen kann, wie das Leben in Ostdeutschland gewesen sein muss.
Schreibstil & Co: Die ausdrucksstarke und emotionsgeladene Schreibweise, die jugendliche, der damaligen Zeit angepasste Sprache und die bildhaften (Schauplatz-)Beschreibungen runden den 352 Seiten langen Roman ab.
FAZIT: "Und morgen am Meer" erzählt die berührende Geschichte von Milena und Claudius, die gegen viele Widerstände kämpfen müssen. Angesichts des interessanten Plots samt den ungleichen Protagonisten sowie der mitreißenden Schreibweise lässt sich "Und morgen am Meer" schnell lesen. Da dieser Roman klitzekleine Mankos enthält, vergebe ich dafür 4 1/2 (von 5) Punkte.