[MINI-REZENSION] "Spiel des Lebens" (Band 1)

Von Buechersuechtig
Cover

Quelle: Veit Etzold

Der Autor
Veit Etzold, geboren 1973 in Bremen, studierte Englische Literatur, Kunstgeschichte, Medienwissenschaften und General Management, unter anderem auch am King’s College in London. 2005 promovierte er zum Kinofilm "Matrix". Er arbeitete für Medienunternehmen, Banken, in der Unternehmensberatung und an Universitäten in Berlin, Frankfurt, London, New York und Barcelona. Veit Etzold lebt in Berlin.
*Produktinformation*
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Egmont INK; Auflage: 1 (13. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3863960483 / ISBN-13: 978-3863960483
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,7 x 13,5 x 2,8 cm
Leseprobe
Quelle: egmont-ink.de  *lies mich*
  

Die Geschichte... Emily freut sich auf ihr Studium am altehrwürdigen Londoner King's College, da sie auch ihrer besorgten Mutter entfliehen und gemeinsam mit ihrer Freundin Julia eine schöne Zeit am College verbringen möchte. Bereits am ersten Tag ihrer Collegezeit bekommt das 17-jährige Mädchen  eine eigenartige Drohung, die sie nicht ernst nimmt. Doch als sie nach einer Party auf dem Heimweg überfallen wird und eine weitere beunruhigende Nachricht auftaucht, steht fest, dass es jemand auf die junge Studentin abgesehen hat. Emily wird anonym dazu aufgefordert, an einem Spiel um Leben und Tod teilzunehmen - und so beginnt für Emily ein Wettlauf gegen die Zeit...   Meine Meinung in Kurzform: Kauf-/Lesegrund: Da ich die Clara Vidalis-Thriller bisher verschlungen habe, wollte ich auch diesen Jugendthriller lesen.
Reihe: 1. Band der Emilys Spiel-Reihe
Handlungsschauplatz: Als Schauplatz dient die britische Hauptstadt London, wobei die Geschichte mit bildhaften Orts- und Schauplatzbeschreibungen versehen wurde.
Handlungsdauer: Nach dem Prolog vom 10. September 1998 beginnt die eigentliche Geschichte 13 Jahre später am 1. September 2011, endet am 9. September 2011, um ein wenig später mit dem Epilog abzuschließen.
Hauptperson: Emily Waters ist fast 18 Jahre jung, ein wenig schüchtern und überglücklich, dass sie am King's College in London Englische Sprache und Literatur studieren darf. Die Studienanfängerin mit den rotblonden Haaren und blaugrünen Augen stammt aus einer wohlhabenden Familie und ist froh, ihrer gluckenhaften Mutter zu entkommen. Doch ihr Traum vom unbeschwerten Studentenleben schlägt bald in einen Albtraum um und Emily muss das entsetzliche Spiel eines Irren mitspielen... Emily ist eine interessante und sympathische Protagonistin, mit der ich mich jedoch nicht immer identifizieren konnte, aber trotzdem mitfühlen und mitleiden musste.
Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Emilys beste Freundin Julia (ebenfalls Frischling am King's College und Fußballfan), Emilys Mutter Patricia (die Künstlerin ist sehr gluckenhaft und sorgt sich ständig um ihr einziges Kind), ihr Vater Thomas (der Investmentbanker arbeitet viel und verdienst sehr viel Geld), der attraktive Ryan (der Ire studiert Psychologie, ist fürsorglich und wohnt ebenfalls im College-Wohnheim), Jonathan Harker (der hochbegabte und ruhige Student hat bereits einen Doktortitel und verguckt sich in Julia) sowie die Ermittler Inspector Carter und Detective Bloom sind reizvolle Persönlichkeiten, die sich gut in die Handlung einfügen. Mir gefällt, dass auch die Polizei eingeschalten wird und Emily nicht ganz allein versucht, den Stalker zu stellen, was ja oft genug vorkommt.
Romanidee: Veit Etzold hat das Rad zwar nicht neu erfunden, aber die interessante Grundidee ansprechend umgesetzt.
Erzählperspektiven: Die temporeichen Begebenheiten werden vorwiegend aus der Sicht von Emily geschildert, die uns an ihrem Gefühlschaos teilhaben lässt. Zwischendurch berichtet der Unbekannte, der Emily im Visier hat, über seine Gedanken und Vorhaben.
Handlung: Durchwegs spannende & emotionsgeladene Geschichte mit einigen unerwarteten -manchmal etwas zu dramatischen -Wendungen und Irrwegen. Leider hatte ich den Täter bzw. sein Motiv ziemlich schnell erraten, was natürlich das Lesevergnügen ein wenig trübt. Außerdem enthält "Spiel des Lebens" etliche Wiederholungen, kleine Längen, ausführliche Schilderungen und ein paar vorhersehbare Szenarien. Die Story ist zwar abgeschlossen, macht aber dank des überraschenden Endes Lust auf die Fortsetzung "Spiel der Angst"
Schreibstil & Co:  Auch wenn die Story kleine Mankos birgt, lassen sich die 352 Seiten angesichts des mitreißenden Schreibstil, der jugendlichen Sprache und der kurzen Kapitel sehr schnell lesen.   FAZIT: Für mich geht "Spiel des Lebens" eher in Richtung Psychothriller und kann mit den Clara Vidalis-Thrillern leider nicht mithalten. Dennoch hat mir der Serienauftakt dank der rasanten Story mit wunderbar lebendigen Beschreibungen, der reizvollen Hauptperson sowie der spannungsgeladenen Schreibweise ein paar fesselnde Stunden beschert. Dafür vergebe ich 4 (von 5) Punkte.