[MINI-REZENSION] "Friesensommer"

Cover

[MINI-REZENSION]

Quelle: Rowohlt

Der Autor
Janne Mommsen, Jahrgang 1960, hat in seinem früheren Leben als Krankenpfleger, Werftarbeiter und Traumschiffpianist gearbeitet. Inzwischen schreibt er überwiegend Drehbücher und Theaterstücke. Mommsen hat in Nordfriesland gewohnt und kehrt immer wieder dorthin zurück, um sich der Urkraft der Gezeiten auszusetzen. Passenderweise lebt die Familie seiner Frau seit Jahrhunderten auf der Insel Föhr.
  *Produktinformation*
Broschiert: 320 Seiten
Verlag: rororo (2. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499267381
ISBN-13: 978-3499267383
Größe und/oder Gewicht: 20,2 x 13,4 x 2,4 cm

Leseprobe
Quelle:  rowohlt.de  *lies mich*
 

Die Geschichte...
1968: Der Kalifornier Harry Peterson flüchtet nach Deutschland, da der per Losverfahren für den Vietnamkrieg ausgewählt wurde, nicht in den Krieg ziehen möchte und deshalb das Land verlassen muss. Da sein Vater vor Jahren von Deutschland nach Amerika ausgewandert ist, bietet er Harry an, sich in seinem Elternhaus auf der Insel Föhr zu verstecken und das Haus zu renovieren. Dort lernt er die wunderschöne Nachbarstochter Maike kennen und verliebt sich in sie, doch das Glück ist nur von kurzer Dauer... 2014: Maike ist geschieden und lernt über das Internet Rainer kennen, der ein Hotel auf Sylt führt und sie einlädt. Nach einem wundervollen Wochenende sieht die Landärztin auf der Fähre einen Mann, der ihr bekannt vorkommt und den sie seit über 40 Jahren nicht mehr gesehen hat. Denn 46 Jahre später sucht Harald auf der Insel nach alten Fotos seiner Eltern, da bei dem Brand seines Hauses in Kanada alle Erinnerungsstücke verloren gegangen sind - und trifft dabei auf seine alte Liebe Maike...
Meine Meinung in Kurzform: Kauf-/Lesegrund: Das nette Cover und die Empfehlung von Martina sind an diesem Kauf schuld. :)
Reihe: Nein
Handlungsschauplatz: Das idyllische Friesendorf Oldsum auf der Nordseeinsel Föhr (und teilweise auch die umliegenden Inseln).
Handlungsdauer: Umspannt ein paar Wochen im Sommer.
Hauptpersonen: Maike Olufs, 62, lebt seit ihrer Scheidung wieder in ihrem Heimatort Oldsum und arbeitet dort als Allgemeinmedizinerin. Da ihr das Alleinsein auf Dauer nicht gefällt, sucht sie nach einem passenden Mann und hofft, diesen in dem Hotelier Rainer gefunden zu haben. Nach einem wundervollen Wochenende auf Sylt sieht sie auf dem Heimweg einen Mann, der sie an ihre einstige Liebe Harald "Harry" Petersen erinnert. Der inzwischen 64-jährige Harry ist ebenfalls geschieden, hat eine Tochter und leitet in Kanada erfolgreich eine Film- und Foto-Agentur. Als sein Haus bei einem Brand zerstört wird, macht sich der Fotograf auf die Suche nach alten Fotos seiner Eltern. Und die hofft er, in ihrer alten Heimat Föhr zu finden...
Harry und Maike sind sympathische Protagonisten mit Ecken und Kanten, deren Handlungen und Taten für mich nicht immer nachvollziehbar sind, was vielleicht auch am Alter der Protagonisten liegt, von dem ich noch etliche Jährchen entfernt bin.
  Nebenfiguren:  Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Harrys alte Clique oder diverse Patienten von Maike sind reizvolle Nebencharaktere, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.
Romanidee: Originelle Grundidee mit ansprechender Umsetzung
Erzählperspektiven: Abwechselnd berichten Maike und Harry über die turbulenten Geschehnisse (in der 3. Person). Man fiebert, fühlt & leidet schnell mit den netten Hauptpersonen mit, die uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen. In Rückblenden erfahren wir mehr darüber, was im Jahre 1968 geschehen ist. 
Handlung: Unterhaltsame Geschichte mit diversen Stolpersteinen und Wirrungen sowie einer gewissen Vorhersehbarkeit, die manchmal etwas dahinplätschert und sich häufig in Nebensächlichkeiten verliert.
Schreibstil & Co:  Eine locker-leichte Schreibweise, die angenehme Sprache und zauberhafte Schauplatzbeschreibungen runden die sommerliche Geschichte ab, wodurch sich die 320 Seiten rasch lesen lassen.
FAZIT: Mein erster Roman von Janne Mommsen ist eine schöne Sommergeschichte mit einem wirklich passenden Cover. Die Story wechselt zwischen den Jahren 1968 und 2014 hin und her und erzählt aus dem Leben zweier junger Menschen, sie sich mehr als 40 Jahre später wieder sehen. Abgesehen von ein paar vorhersehbaren und detaillierten Passagen sowie der Protagonisten, mich denen ich mich nicht ganz identifizieren konnte,  hat mich "Friesensommer" dank des interessanten Plots, der wundervollen Schauplatzbeschreibungen sowie des flüssigen Schreibstils gut unterhalten, weshalb ich bescheidene 4 (von 5) Punkte vergebe.
[MINI-REZENSION]    

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