[MINI-REZENSION] "Farbenblind" (Band 1)

Von Buechersuechtig
Cover

Quelle: Random House

Die Autorin
Tagsüber ist Colby Marshall Autorin, abends Tänzerin und Choreografin. Sie hat die Angewohnheit, jedes ihrer Hobbys zum Beruf zu machen, so dass ihr als Workaholic nie die Arbeit ausgeht. Neben ihren gefühlten 9502 normalen Jobs ist sie stolzes Mitglied der International Thriller Writers und der Sisters in Crime. Colby lebt mit ihrer Familie in Georgia. Und sie weiß, worüber sie bei der Graphem-Farb-Synästhesie schreibt, denn sie hat selbst diese seltene Gabe. Besuchen Sie sie online unter colbymarshall.com.
  *Produktinformation* Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453418360 / ISBN-13: 978-3453418363
Originaltitel: Colorblind
Größe und/oder Gewicht: 12,1 x 3,7 x 18,9 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*


Die Geschichte...
Die ehemalige Profilerin Dr. Jenna Ramey wird vom FBI angefordert, denn ein frisch gefasster Amokläufer namens Isaac Keaton  hat nach ihr verlangt und möchte nur mit ihr sprechen. Jenna Ramey hat nämlich die seltene Gabe der Graphem-Farb-Synästhesie und verbindet Worte, Personen, Zahlen oder Töne mit Farben, die ihr beim Profiling helfen, um ihr Gegenüber einzuschätzen. Doch Isaac ist ein gewiefter Täter und bald schon ist sich Jenna sicher, dass er einen Partner hat. Und nun beginnt ein gefahrenvolles Katz- und Maus-Spiel...
  Meine Meinung in Kurzfassung:
Kauf-/Lesegrund: Die Geschichte hat mich total angesprochen, doch konnte leider nicht an meine hohen Erwartungen anknüpfen.
  Reihe: 1. Band der Jenna Ramey-Reihe, die Fortsetzung "Double Vision" erscheint 2017.
Handlungsschauplatz: Die Geschichte spielt sich in den USA ab.
Handlungsdauer: Nach dem Prolog beginnt die Story in der Gegenwart und dauert mehrere Wochen.
Hauptperson:  Dr. Jenna Ramey ist schätzungsweise Anfang 30, ehemalige FBI-Profilerin der Verhaltensanalyseeinheit BAU und wird in einem Fall als beratende forensische Psychiaterin vom FBI gefordert, weshalb sie nun mit ihrem Ex-Mann und früheren Vorgesetzten Special Agent Hank Ellis zusammenarbeiten muss. Gemeinsam mit Hank hat die hübsche Frau eine 2-jährige Tochter Ayana, die oft von Jennas Vater betreut wird. Bei ihrer Arbeit kommt Jenna ihre seltene Gabe, die Synästhesie, zugute, denn sie assoziiert Menschen, Tage, Worte usw. mit bestimmte Farben, die ihr helfen, klarer zu sehen. Jenna Ramey ist zwar eine reizvolle Protagonistin mit Ecken & Kanten, bleibt aber ein wenig farblos, doch Potential hat die Hauptfigur auf alle Fälle.
Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere sind trotz ihrer Vielzahl facettenreiche Persönlichkeiten, die sich ansprechend in das Geschehen einfügen und deren Absichten nicht immer durchschaubar sind.
  Romanidee: Interessante Grundidee, eine Protagonistin mit Graphem-Farb-Synästhesie einzusetzen, doch die Umsetzung lässt teilweise zu wünschen übrig.
Genre: "Farbenblind" ist für mich kein reiner Thriller, sondern geht eher in Richtung Psychothriller, da wir hier ziemlich oft in die Abgründe der menschlichen Seele blicken.
Erzählperspektiven: Neben Haupterzählerin Jenna schildern auch diverse Nebenfiguren die rasanten Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel (in der 3. Person).
Handlung: "Farbenblind" wartet mit einer abwechslungsreichen Geschichte auf, die neben einigen ungeahnten Wendungen, diversen Wirrungen  und einem überraschenden Ende auch  verschiedene Sichtweisen und miteinander verwebende Handlungsstränge birgt. Der Serienauftakt zur Jenna Ramey-Reihe fängt vielversprechend an, verliert aber mit der Zeit an Fahrt und Spannung, was auch daran liegt, dass sich die Handlung manchmal zu sehr in Nebensächlichkeiten verliert und etliche ausgeschmückte Beschreibungen enthält, was mir persönlich nicht so zusagt.
Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Plot durch die emotionsgeladene Schreibweise, unterhaltsame Dialoge sowie Kapitel in angenehmer Länge.
FAZIT: Der Auftakt der Jenna Ramey-Reihe ist ein solider (Psycho-)Thriller, der mir dank der rasanten Story sowie der anschaulichen Szenen voller Gewalt & Leichen ein paar spannende Lesestunden beschert hat. Wegen etlicher Mankos (viele Nebencharaktere, Erzählperspektiven und Handlungsstränge, teilweise leicht überzogene Handlung und kleine Längen) die mich zeitweiwe sehr gestört haben, bekommt "Farbenblind" von mir (von 5) Punkte und lässt mich etwas unzufrieden zurück.