Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt. Für "Zeugin der Toten" erhielt sie den Radio-Bremen- Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012. Elisabeth Herrmann lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
*Produktinformation* Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (8. Juni 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548284124
ISBN-13: 978-3548284125
Größe und/oder Gewicht: 19,4 x 12,2 x 3,4 cm
Leseprobe
Quelle: ullsteinbuchverlage.de *lies mich*
Die Geschichte... Im Jahre 1985 wird eines Nachts ein kleines Mädchen in ein DDR-Kinderheim gebracht, 25 Jahre später ist das Mädchen von einst erwachsen und von Beruf Tatort-Cleanerin. Judith Kepler reinigt Wohnungen von Verstorbenen und findet bei einem Einsatz in der Wohnung einer ermordeten Frau ihre eigene Heimakte. Judith hat keine Ahnung, wie ihre Akte in die Hände der toten Schwedin geraten ist und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stößt sie auf einen Sumpf aus Verrat, Mord und Vertuschung - und gerät dabei in große Gefahr...
Meine Meinung in Kurzform: Kauf-/Lesegrund: Diesen Krimi habe ich mir ausgeliehen, da ich immer wieder gerne Bücher von Elisabeth Herrmann lese.
Reihe: Einzelbuch
Handlungsschauplatz: vorwiegend die deutsche Hauptstadt Berlin, aber auch der Erholungsort Sassnitz und die schwedische Stadt Malmö
Handlungsdauer: Der Prolog beginnt 1985 in einem Sassnitzer Kinderheim, die Story beginnt ca. 25 Jahre später in der Gegenwart und dauert ein paar Wochen.
Hauptpersonen: Judith Kepler ist Anfang bis Mitte 30, hübsch, tough und lebt in Berlin. Die Raucherin arbeitet als einzige Cleanerin bei Dombrowski Facility Management und ist eine eigenwillige Person. Als sie bei einem Arbeitseinsatz auf ihre eigene Vergangenheit stößt und Antworten sucht, begegnet sie dabei Quirin Kaiserly. Der smarte Ex-BND-Agent ist Anfang 50 und eckt als Enthüllungsjournalist gerne an.
Die Protagonisten, allen voran die weibliche Hauptperson Judith, sind facettenreiche Charaktere mit Ecken & Macken, die durchwegs authentisch agieren. Gerne hätte ich mehr über Judiths nicht gerade alltäglichen Beruf erfahren, aber vielleicht gibt es ja irgendwann einen Nachfolgeband.
Nebenfiguren: Leider finden hier viele Nebencharaktere Verwendung, was mir persönlich nicht so gefällt.
Romanidee: Reizvolle Grundidee, die ansprechend umgesetzt wurde. Hier geht es um ein DDR-Kinderheim im Jahr 1985, alte Schuld und den kalten Krieg.
Erzählperspektiven: Neben den Haupterzählern Judith und Quirin (in der 3. Person) schildern diverse Nebenfiguren die rasanten Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. In Rückblenden erfährt man, was 1985 geschehen ist und versteht dadurch die aktuellen Ereignisse besser.
Handlung: Spannende, gut recherchierte Geschichte mit verschiedenen Handlungssträngen, Nebenfiguren und& Erzählperspektiven, ungeahnten -manchmal sehr dramatischen- Wendungen und vielen Irrwegen sowie einigen allzu ausgeschmückten Beschreibungen, was den Lesefluss ein wenig bremst.
Schreibstil & Co: Die packende Schreibweise, bildhafte Schilderungen und unterhaltsame Dialoge runden diesen Kriminalroman ab. FAZIT: Wer sich für die Thematik der DDR-Vergangenheit gepaart mit Spionage und Machenschaften der Geheimdienste interessiert, ist mit "Zeugin der Toten" gut beraten. Mit "Zeugin der Toten" hat Elisabeth Herrmann einen rasanten Krimi erschaffen, der mit einer interessanten Story, der sympathischen Hauptperson Judith Kepler und einem fesselnden Schreibstil aufwartet. Da "Zeugin der Toten" unzählige Nebenfiguren, Handlungsstränge und Erzählperspektiven enthält, vergebe ich bescheidene 4 (von 5) Punkte.