[MINI-REZENSION] "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert"

Von Buechersuechtig

Cover

Quelle: Piper

Der Autor Joël Dicker wurde 1985 in Genf geboren. Der studierte Jurist hat bislang zwei Romane geschrieben, »Les Derniers Jours de nos Pères« und »La Vérité sur l'Affaire Harry Quebert«. Für Letzteren bekam er den Grand Prix du Roman der Académie Française zugesprochen sowie den Prix Goncourt des Lycéens. Das bei einem winzigen Verlag erschienene Buch wurde in Frankreich zu der literarischen Sensation des Jahres 2012, die Übersetzungsrechte wurden mittlerweile in über 30 Sprachen verkauft. *Produktinformation* Gebundene Ausgabe: 736 Seiten
Verlag: Piper (13. August 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492056008 / ISBN-13: 978-3492056007
Originaltitel: 
La Vérité sur l'Affaire Harry Quebert
Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 5 cm
Leseprobe
Quelle: piper.de  *lies mich*


 Die Geschichte...
Seit seinem Überraschungserfolg im Jahre 2006 befindet sich der junge Schriftsteller Marcus Goldman im Zustand der Schreibhemmung und bringt kein einziges Wort zu Papier. In seiner Verzweiflung ruft er im Februar 2008 seinen ehemaligen Professor und Freund Harry Quebert an, der ihn in seine Heimatstadt Aurora in New Hampshire einlädt. Leider verschwindet auch an der Ostküste die Schreiblockade nicht, bis im Juni 2008 Harry Quebert beschuldigt wird, im Jahre 1975 ein Mädchen ermordet zu haben. Bei den Überresten der damals 15-jährigen Nola Kellergan, mit der der 34-jährige Quebert ein Verhältnis hatte, findet die Polizei das Manuskript von Harry Queberts Meisterwerk "Der Ursprung des Übels". Marcus begibt sich nach Aurora und setzt alles daran, die Unschuld seines Freundes zu beweisen und herauszufinden, was genau an Nolas Todestag, dem 30. August 1975, geschehen ist....

Meine Meinung in Kurzform:

Kauf-/Lesegrund: Nach Kossis Video wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

Reihe: Nein, Einzelband

Handlungsschauplatz: Aurora, eine Kleinstadt am Meer im US-Bundesstaat New Hamsphire

Handlungsdauer: Nach dem Prolog (30. August 1975) und dem Vorwort (Oktober 2008) beginnt die Story 8 Monate vor Erscheinen des Buches (also Anfang 2008) und dauert bis  18. Dezember 2008, um mit dem Nachwort im Oktober 2009 zu enden.
Hauptpersonen: Marcus Goldman ist im Jahr 2008 knapp 30 Jahre jung und wohnt in New York. Der Schriftsteller befindet sich in einer Schaffenskrise und sucht Hilfe bei seinem alten Professor und Freund Harry Quebert, der im Jahr 2008 bereits 66 Jahre alt ist, am College Literatur unterrichtet und sich durch Boxen fit hält. Als das Skelett der 1975 vermissten Nola Kellergan in Harry Queberts Garten gefunden wird, kommt die anstößige Affäre zwischen der minderjährigen Nola und dem Beststellerautoren Quebert ans Licht...  Harry und Marcus sind sympathische, vielschichtige Protagonisten, mit denen man mitfiebern, mitfühlen & mitleiden kann.
Nebenfiguren: Diverse Bewohner von Aurora, Harry Anwalt und Marcus Verleger sind interessante Persönlichkeiten.


Romanidee: Faszinierende Grundidee, die wunderbar umgesetzt wurde, denn der Tod von Nola Kellergan artet zu einem komplexen Fall voller Überraschungen aus.
Erzählperspektiven: Neben Haupt- und Ich-Erzähler Marcus schildern auch andere Figuren die rasanten Geschehnisse aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. In Rückblenden erfahren wir mehr über die Vergangenheit, wodurch wir die aktuellen Ereignisse besser verstehen.
Handlung: Fesselnde & abwechslungsreiche Geschichte mit verschiedenen Handlungssträngen und Erzählperspektiven, raffiniert gelegten falschen Fährten und vielen Irrwegen. Leider beinhaltet die Story auch einige kleine Längen und (für mich) unnötige Passagen, was bei 736 Seiten allerdings kein Wunder ist.

Schreibstil & Co:  Abgerundet wird die Story durch die mitreißende & emotionsgeladene Schreibweise und die angenehme Sprache.

FAZIT: Anfangs war ich mir nicht ganz sicher, ob "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" etwas für mich ist, aber schon bald hat mich die Geschichte rund um Harry Quebert, Marcus Goldman und Nola Kellergan dank der interessanten Story, den reizvollen Charakteren und der ausdrucksstarken Schreibweise gefangen genommen. Wegen der kleinen Längen vergebe ich knappe 5 (von 5) Punkte und freue mich auf den nächsten Roman von Joël Dicker.