[MINI-REZENSION] "Die Stadt der besonderen Kinder" (Band 2)

Cover

Quelle: Random House

Der Autor  
Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion.  Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf. Mehr Informationen finden sich auf seiner Website: www.ransomriggs.com
*Produktinformation* Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Knaur HC (2. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426653583 / ISBN-13: 978-3426653586
Originaltitel: Hollow City
Größe und/oder Gewicht: 12,5 x 3,8 x 21,1 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*
Alle, die diese Buchserie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte...
Jakob, neun der besonderen Kinder und Miss Peregrine als Vogel konnten nur mit knapper Not aus der Zeitschleife der walisischen Insel Cairnholm Island vor ihren Feinden fliehen. Nun befinden sie sich im kriegsgebeutelten Großbritannien des Jahres 1940 und sind auf der Suche nach einer weiteren Ymbryne (eine Frau, die Zeit manipulieren und sich in einen Vogel verwandeln kann), die Miss Peregrine aus ihrer Vogelgestalt befreien kann. Den Gerüchten nach lebt eine Ymbryne in London, doch der Weg dorthin ist steinig und voller Gefahren...

Meine Meinung in Kurzform: Kauf-/Lesegrund: Nach jahrelangem Warten ist nun endlich der 2. Band der Miss Peregrine-Reihe erschienen und musste natürlich gelesen werden.

Reihe: 2. Band der Miss Peregrine-Reihe - beginnt dort, wo "Die Insel der besonderen Kinder" endet. Zu Beginn des Buches findet sich ein Personenregister, wo man sein Gedächtnis auffrischen kann.
Handlungsschauplatz: Die Geschichte, die sich in 2 Teile gliedert, spielt sich in Großbritannien ab, bringt uns schließlich nach London und wartet mit lebendigen Orts- und Schauplatzbeschreibungen auf.

Handlungsdauer: "Die Stadt der besonderen Kinder" führt uns in das Jahr 1940 und dauet mehrere Wochen.

Besonderheit: Wie bereits in "Die Insel der besonderen Kinder" hat der Autor erneut alte, unverfälschte Originalbilder aus Privatsammlungen verwendet, die häufig kuriose bis unglaubliche Aufnahmen zeigen und die Geschichte um diese Fotos gewoben. Wer eine gruselige Story erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein, obwohl manche Fotos schon ein wenig bizarr und rätselhaft wirken.
Hauptperson: Der 16-jährige Jacob Portman lebt eigentlich im 21. Jahrhundert in dem Küstenstädtchen Englewood in Florida und stammt aus einer wohlhabenden Familie. Doch seit dem Tod seines Großvaters Abe Portman hat sich einiges verändert, denn der anfänglich schüchterne Junge ist nach Carnolm Island gereist, um das alte Waisenhaus aus den Erzählungen von Abe zu finden - ein Waisenhaus, das in einer Zeitschleife feststeckt und deren Bewohner immer wieder den 3. September 1940 durchleben. Doch leider hat die Idylle bald ein Ende, denn Hollows und Wights (die Feinde der besonderen Kinder) sind ihnen auf der Spur und schaffen es, dass sich Miss Peregrine (die Headmistress des Waisenhauses und die Hüterin der Zeitschleife) nicht mehr als Mensch zurück verwandeln kann und nun ein Vogel bleiben muss. Jacob (der, wie sein Großvater die Gabe hat, Monster sprich Hollows zu sehen und aufzuspüren) und die besonderen Kinder hoffen auf Hilfe in London, wo eine andere Ymbryne wohnen soll... Jacob ist ein interessanter und sympathischer mit Facetten, Ecken & Kanten, der eine beachtliche Weiterentwicklung durchgemacht hat, auch wenn ich seine (und manchmal auch Emmas) Gedanken, Handlungen und Taten manchmal nicht ganz nachvollziehen kann.


Nebenfiguren: Die  besonderen Kinder wie Emma Bloom (das Mädchen kann mit ihren bloßen Händen Feuer entzünden und war früher die Freundin von Jacobs Großvater, doch auch Jacob hegt für Emma Gefühle), Browyn Buntley (ein unglaublich starkes Mädchen, das Kleider hasst), Millard Nullings (ein Junge, der sich unsichtbar machen kann), Claire Densmore (das jüngste der besonderen Kinder hat einen zweiten Mund am Hinterkopf, der von ihren Locken verborgen ist), Olive Obroholos Elephanta (das zauberhafte Mädchen ist leichter als Luft und schwebt dehalb), Horace Somnusson (Horace hält viel auf sein tadellosen Aussehen und empfängt Visionen), Fiona Frauenfeld (hat die Gabe, Pflanzen wachsen zu lassen), Enoch O'Connor (der experimentierfreudige Junge kann Tote kurzzeitig zum Leben erwecken) und Hugh Apiston (in Hughs Bauch leben Bienen, die auf seinen Befehl hören), Mrs. Alma LeFay Peregrine (die Leiterin des walisischen Kinderheims ist eine Ymbryne, die die Zeit manipulieren bzw. eine Zeitschleife erschaffen und sich von Menschen- in Vogelgestalt verwandeln kann) sowie diverse Personen und Wesen mit besonderen Fähigkeiten sowie die Feinde der besonderen Kinder, von denen sie verfolgt werden, sind trotz ihrer Vielzahl faszinierende Persönlichkeiten, sie sich wunderbar in die Handlung einfügen. Toll finde ich, dass man diesmal sehr viel über die besonderen Kinder erfährt.
Romanidee: Beeindruckende und originelle Grundidee, die einige Mystery-Elemente und frische Ideen birgt.
Erzählperspektive: Wie bereits im Vorgängerband schildert Ich-Erzähler Jacob abermals die rasanten Begebenheiten aus seinem Blickwinkel und gewährt dabei Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt.
Handlung: Abenteuerliche Geschichte voller Gefahren, Turbulenzen und Irrwegen, die dank einiger Überraschungen und Wirrungen für spannende Lesestunden sorgt. Leider enthält die Story auch kleine Längen und allzu detaillierte Beschreibungen, was den Lesefluss hin und wieder ein wenig bremst. Außerdem endet der Roman abermals mit einem Cliffhanger, was das Warten auf den nächsten Band unerträglich macht (hoffentlich lässt der 3. Band nicht wieder so lange auf sich warten).
Schreibstil & Co:  Der 2. Miss Peregrine-Band wird durch die mitreißende Schreibweise gepaart mit den unterschiedlichsten Emotionen und einer leicht düsteren Atmosphäre, eine der Zeit angepassten Sprache und unterhaltsamen Wortgefechten komplettiert.
FAZIT: Ich muss gestehen, dass mir "Die Insel der besonderen Kinder" einen Tick besser gefallen hat, was wahrscheinlich dem Reiz des Neuen bzw. den zahlreichen Nebenfiguren und der etwas langwierigen Suche im 2. Band geschuldet ist. Trotz kleiner Mankos hat mich "Die Stadt der besonderen Kinder" dank der zauberhaften Buchaufmachung, der fantasievollen Story, den reizvollen Charakteren und dem ausdrucksstarken Schreibstil wunderbar unterhalten, weshalb "Die Stadt der besonderen Kinder" wundervolle 4 (von 5) Punkte erhält.


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