[MINI-REZENSION] "Die Lebenden und die Toten" (Band 7)

Von Buechersuechtig
Cover

Quelle: Ullstein

Die Autorin
Nele Neuhaus, geboren 1967 in Münster / Westfalen, lebt seit ihrer Kindheit im Taunus und schreibt bereits ebenso lange. Ihr 2010 erschienener Kriminalroman Schneewittchen muss sterben brachte ihr den großen Durchbruch, seitdem gehört sie zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen Deutschlands. Ihre Romane wurden bisher in 17 Ländern verkauft.
*Produktinformation* Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover; Auflage: Ullstein Hardcover (10. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3550080549
ISBN-13: 978-3550080548
Größe und/oder Gewicht: 13,5 x 5 x 21,5 cm

Leseprobe
Quelle: ullstein.de (auf das Buchsymbol klicken) 
*lies mich*

Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte...
Gerade als Pia Kirchhoff für ihre Flitterwochen packt, erhält sie trotz Urlaub einen Anruf, dass eine ältere Frau beim Gassi gehen mit ihrem Hund getötet wurde. Da im es im Kommissariat einen personellen Engpass gibt, entschließt sich Pia, ihren Kollegen kurzfristig auszuhelfen. Kurz darauf wird eine weitere Frau erschossen, diesmal direkt durch das Küchenfenster, während ihre Enkelin den Mord mit ansehen musste. War hier ein Scharfschütze am Werk? Zwischen beiden Opfern scheint es keine Verbindung zu geben und der Druck auf die Ermittler wächst. Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff suchen unter Hochdruck nach einem Täter, der scheinbar wahllos Menschen erschießt...
Weniger anzeigen Meine Meinung in Kurzfassung: Weniger anzeigen Kauf-/Lesegrund: Da ich den 6. Band "Böser Wolf" total spannend fand, wollte ich auch den neuesten Kriminalroman der Buchserie lesen.
Reihe: 7. Band der Oliver von Bodenstein & Pia Kirchhoff-Reihe Handlungsschauplätze: Der Schauplatz wurde natürlich erneut in das Taunus-Gebiet verlegt.
Handlungsdauer: Die Geschichte beginnt am 19. Dezember 2012, dauert bis zum 3. Januar 2013, um mit dem Epilog am 8. Juni 2013 zu enden.
Hauptpersonen: Pia Kirchhoff ist überglücklich, da sie heimlich ihren Lebensgefährten Christoph Sander geheiratet hat und bald in die Flitterwochen aufbrechen möchte. Seit 4 Jahren wohnt sie gemeinsam mit dem Zoodirektor auf dem renovierten Birkenhof in Unterliederbach. Die engagierte Ermittlerin hat ebenso wie ihr frischgebackener Ehemann einen anstrengenden Beruf, da sie als Kriminalhauptkommissarin für die Abteilung K11 der Polizei in Hofheim arbeitet. Ebenso wie ihr Vorgesetzter und Partner Oliver von Bodenstein liebt Pia ihren Job und verschiebt dafür sogar ihre Hochzeitsreise. Der Kriminaloberkommissar und Leiter des Dezernats Gewaltverbrechen in Hofheim ist seit 25 Jahren bei der Kripo und bemüht sich seinen erwachsenen Kindern Rosalie und Lorenz sowie der 6-jährigen Sophie ein guter Vater zu sein, was vor allem bei der verzogenen Sophie, die bei seiner Exfrau Cosima lebt, nicht immer ganz einfach ist. Außerdem steht seine Beziehung zu der Tierärztin unter keinem Stern...
Die Hauptpersonen Oliver und Pia (hier geht's zum Steckbrief: *klick*) sind reizvolle und facettenreiche Charaktere mit Macken, Ecken & Kanten, deren Handlungen und Taten ich allerdings nicht immer 100%ig nachvollziehen konnte.
Nebenfiguren: Wir treffen auf alte Bekannte wie die Polizisten Kai Ostermann, Cem Altunay, Kathrin Fachinger oder Kriminalrätin Dr. Nicola Engel, aber auch auf neue Figuren wie den Rechtsmediziner Dr. Frederick Lemmer, Pias Schwester Dr. Kim Freitag (ist die stellvertretende Direktorin einer forensisch-psychiatrischen Gefängnisklinik und verbringt die Feiertage bei ihren Eltern) oder den überheblichen Fallanalytiker Andreas Neff (der Profiler des LKA Wiesbaden soll das Team bei den Ermittlungen unterstützen, was wegen seiner arroganten Art oftmals zu Reibereien führt) wurden reizvoll gestaltet und fügen sich trotz ihrer Vielzahl gut ins Geschehen ein.

Romanidee: Die interessante Grundidee wurde ansprechend umgesetzt, denn in "Die Lebenden und die Toten" spielt Organtransplantation eine Rolle, wobei das Thema für meinen Geschmack zu ungenau ausgeführt wurde und man sich bei Interesse ausführlicher darüber informieren sollte.

Erzählperspektiven: Vorwiegend werden die Geschehnisse aus der Sicht von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein (in der 3. Person) geschildert und wir erfahren mehr über das Privatleben der beiden Kommissare. Zwischendurch berichten einige Nebencharaktere über die aktuellen Ereignisse und in kursiver Schrift erfahren wir mehr über die Gedanken und Pläne des Täters.
Handlung: Halbwegs spannende Geschichte mit verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen, einigen Irrwegen und ungeahnten Wendungen, die man ruhigen Gewissens straffen könnte (100 Seiten weniger hätten es auch getan). Leider wird die Story mit zunehmendem Handlungsverlauf immer langatmiger bzw. verworrener und verzettelt sich häufig in Nebensächlichkeiten.
Schreibstil & Co: Die packende Schreibweise von Nele  Neuhaus gepaart mit Kapiteln in angenehmer Länge und viel Lokalkolorit runden die 560 Seiten lange Geschichte ab.   FAZIT:
Fans dieser Krimiserie kommen auch um "Die Lebenden und die Toten" nicht herum, auch wenn der 7. Band der Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff für mich der bisher schwächste Teil mit dem sympathischen Ermittlerduo ist. Das liegt vor allem an der Menge von Nebenfiguren, Handlungssträngen und Erzählern sowie an den Längen und den detaillierten Schilderungen. Deshalb erhält dieser Taunus-Krimi von mir "nur" 3 1/2 (von 5) Punkte.