[MINI-REZENSION] "Die Inselfrauen"

Ansprechendes Cover


Die Inselfrauen

Quelle: Random House

Die Autorin Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits den Roman "Die Rose von Darjeeling". Seit sie vor vielen Jahren bei einer Reisereportage ihren ersten „Cheese Cake New York Style“ probierte, ist sie süchtig nach diesem ganz besonderen Käsekuchen. Sylvia Lott lebt in Hamburg-Winterhude.
*Produktinformation*
Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (14. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734100593
ISBN-13: 978-3734100598
Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 4,3 x 19,4 cm
Leseprobe
Quelle: randomhouse.de  *lies mich*
  

Die Geschichte...
Sommer 2010: Wegen einer alten Tradition hilft Rosalie, wie alle weiblichen Verwandten ihrer Familie, mindestens einen Sommer lang in der Frühstückspension von Tant' Theda aus. So verbringt auch Rosalies Tante Nina im Sommer 1967 arbeitsame und in ihrer Freizeit unbeschwerte Wochen auf Borkum. Dort lernt die junge Frau auch den attraktiven Einheimischen Klaas kennen, in den sie sich verliebt, doch das Schicksal stellt sich gegen die Liebenden. Diese Zeit hat Nina nie vergessen und als sie nach langer Zeit wieder die Insel besucht, brechen alte Wunden auf...
Meine Meinung in Kurzfassung: Kauf-/Lesegrund: Da mir die letzten beiden Romane dieser Autorin ganz gut gefallen haben, wollte ich natürlich auch das neueste Werk von Sylvia Lott lesen. Reihe: Nein, Einzelbuch
Handlungsschauplätze: Die Reise führt uns auf die ostfriesische Insel Borkum und wartet mit malerischen Orts- und Landschaftsbeschreibungen auf, wodurch das Kopfkino zu laufen beginnt.
Handlungsdauer: Nach einer kurzen Einleitung beginnt die Story im Sommer 1967 und führt uns zwischendurch immer wieder ins Jahr 2010 zurück.
Hauptpersonen: Nina Remmers ist in der Gegenwart 61, alleinstehend und eine aparte Erscheinung. Nina arbeitet nach jahrelanger Tätigkeit aus Auslandskorrespondentin nun als Redakteurin im Innendienst, doch so richtig glücklich ist sie mit diesem Arrangement nicht. Um ihre Situation zu überdenken, begibt sich die Journalistin auf die Insel Borkum, wo sie im Sommer 1967 eine schöne Zeit verlebt hat. Neben der Arbeit in der familiären Pension lernt die junge und hübsche Nina den Borkumer Fischer Klaas Teerling kennen und lieben, doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern... Rosalie Remmers ist schätzungsweise Anfang bis Mitte 20 und Ninas geliebte Nichte, mit der sie leider viel zu wenig Zeit verbringt. Rosalie ist nicht ganz so schlank wie ihre Tante, sieht ihr aber ansonsten ziemlich ähnlich. Da ihr Freund Fabian die nächste Zeit in China arbeitet, schreibt die Studentin an ihrer Examensarbeit über die Frauen der Insel. Außerdem hat Rosalie hat charmanten Cellisten David kennengelernt, der nun zufällig mit seinem Orchester auf der Insel auftritt. Und dann wäre noch Tant' Theda, ein richtiges ostfriesisches Original um die 80, die die Pension bereits seit vielen Jahrzehnten führt. Doch nun ist das Anwesen ziemlich heruntergekommen, Tant' Theda will alles verkaufen und zu ihrer Tochter und deren Familie aufs Festland ziehen...

Nina, Rosalie und Tant' Theda sind sympathische und facettenreiche Protagonisten, die man rasch ins Herz schließt und einfach mögen muss. Allerdings hatte ich anfangs Probleme mit den Namen, denn Rosalie hätte meiner Meinung nach besser zu einer um die 60 bzw. Nina zu einer Frau in den 20ern gepasst...

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere sind interessante Persönlichkeiten, die sich gut in die Handlung einfügen.
  Romanidee: Reizvolle Grundidee (neben den Geheimnissen der Vergangenheit spielt auch Musik eine Rolle, aber mehr möchte ich nicht verraten) mit gelungener Umsetzung.
Erzählperspektiven: Die temporeichen Geschehnisse werden abwechselnd von Nina (diese Sichtweise wechselt von der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit) und Rosalie (in der 3. Person) erzählt, die uns an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben lassen. Zwischendurch finden sich Auszüge aus Rosalies Examensarbeit, die uns Biografien von Borkumer Frauen näher bringt, was für Abwechslung sorgt.
Handlung: "Die Inselfrauen" birgt eine unterhaltsame & abwechslungsreiche Story, die mit zwei verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen sowie mit  vielen Wirrungen, Stolpersteinen und Turbulenzen versehen wurde. Natürlich möchte man wissen, was damals zwischen Nina und Klaas geschehen ist und ob Rosalie ihre Arbeit rechtzeitig fertigstellen wird. Meine  einzige Kritik richtet sich an die gewisse Vorhersehbarkeit und die stellenweise recht ausschweifenden Beschreibungen, die den Lesefluss manchmal etwas bremsen.
Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Plot durch die mitreißende und emotionsgeladene Schreibweise von Sylvia Lott, die unterhaltsamen Dialoge sowie durch die wundervollen Schauplatzbeschreibungen.
FAZIT: Mit "Die Inselfrauen" hat die Autorin eine weitere Familien- und Liebesgeschichte erschaffen, die sich auf zwei Zeitebenen abspielt und zum Träumen & Wohlfühlen einlädt. Auch wenn die Story ein paar vorhersehbare Stellen & ausgeschmückte Schilderungen enthält, sorgt der neueste Roman von Sylvia Lott dank der höchst unterhaltsamen Story gepaart mit allerlei Irrwegen, lebendigen Schauplatzbeschreibungen und liebenswerten Charakteren für ein paar schöne Lesestunden. Dafür gibt es von meiner Seite 4 1/2 (von 5) Punkte. [MINI-REZENSION]

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