Quelle: Randomhouse
Die AutorinDie freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits den Roman "Die Rose von Darjeeling". Seit sie vor vielen Jahren bei einer Reisereportage ihren ersten „Cheese Cake New York Style“ probierte, ist sie süchtig nach diesem ganz besonderen Käsekuchen. Sylvia Lott lebt in Hamburg-Winterhude.
*Produktinformation*
Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (21. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442381819
ISBN-13: 978-3442381814
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 4,2 cm
Leseprobe
Quelle: bic-media.com *lies mich*
Die Geschichte... Im Jahr 1932 verliebt sich die junge Ostfriesin Marie in den gutaussehenden Lehrer Rudolf, doch da sie verschiedenen Religionen angehören, müssen Marie und Rudolf ihre Beziehung geheim halten. Als Maries Eltern davon erfahren, sind sie gegen diese Verbindung und schicken ihre Tochter per Schiff nach New York, wo Maries Brüder Willi und Fritz einen Coffee Shop betreiben. Das einzig wertvolle in ihrem Gepäck ist das Rezept ihrer Tante Frieda - für einen Käsekuchen, der glücklich macht... Viele Jahrzehnte später fliegt die Fotografin Rona mit ihrem Großvater nach Amerika, wo seine Schwester Marie ihren 90. Geburtstag feiert. Marie erzählt ihrer Großnichte ihre Lebensgeschichte, die Rona fasziniert...
Meine Meinung in Kurzform: Kauf-/Lesegrund: Die Geschichte und das Cover haben mich einfach angesprochen.
Reihe: Nein, Einzelbuch
Handlungsschauplätze: Die Handlung wurde nach Deutschland (Ostfriesland/Kreisstadt Leer bzw. Hamburg), aber auch in die USA (Stadt New York und Long Island) verlegt. Durch die lebendigen Orts- und Schauplatzbeschreibungen kann man alles wunderbar vor seinem inneren Auge sehen
Handlungsdauer: Nach dem Prolog (beginnt im Juni 2002 in Long Island) startet die Story im Mai 2003 bzw. im Jahr 1932 und endet (mit Maries Geschichte im August 1936) im September 2004 in Ostfriesland.
Hauptpersonen: Rona Otten ist Mitte 40, Fotografin und steht plötzlich ohne Freund und Job da, als sie mit ihrem Großvater eine Reise in die USA macht, die Ronas Leben auf den Kopf stellt. In Amerika trifft sie auf die gebürtige Ostfriesin Marie Wiemkes, die inzwischen 90-jährige Schwester von Ronas Opa. Marie erzählt Rona über ihr bewegtes Leben, dass damit beginnt, dass sie sich 1932 als 19-jährige in den jungen Dorflehrer Rudolf Meiners verliebt hat. Als ihre Eltern von dieser Liaison erfahren, schicken sie Marie zu ihren Brüdern nach New York, doch Marie gibt die Hoffnung nicht, dass sie in einigen Jahren zu Rudolf nach Deutschland zurückkehren kann. Als sie den Käsekuchen, den sie bald "Cheese Cake New York Style" nennt, für den Coffee Shop bäckt, schlägt dieser wie eine Bombe ein... Marie und Rona sind sympathische, facettenreiche Protagonisten, die sich nicht unterkriegen lassen und eine beachtliche Weiterentwicklung durchmachen, wodurch man sie schnell ins Herz schließt.
Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Maries Freundin Wally, ihre geschäftstüchtigen Brüder Fritz und Willi und Ronjas Großvater sind interessante Persönlichkeiten, die sich gut in die Handlung einfügen.
Romanidee: Reizvolle Grundidee (hier spielt ein Familienrezept für einen Käsekuchen, das über Generationen weiterverwebt wird und einfach glücklich macht, eine große Rolle), die wunderbar umgesetzt wurde.
Erzählperspektiven: "Die Glücksbäckerin von Long Island" beinhaltet 2 Erzählperspektiven und Zeitebenen, die für Abwechslung sorgen: Im Jahr 1932 erzählt die junge Marie (in der 3. Person) über ihr beschauliches Leben in Ostfriesland und wie sich alles ändert, als sie nach Amerika auswandern muss. 2003 schildert die Mittvierzigerin Rona (in der 1. Person), wie die Reise zu Maries 90. Geburtstag ihr Leben durcheinanderwirbelt. Die Geschichte spielt überwiegend in der Vergangenheit (1932 - 1936) und schildert Maries Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.
Handlung: Unterhaltsame Story mit zwei verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen gepaart mit ungeahnten Wendungen und vielen Irrwegen, aber auch mit klitzekleinen Längen, ein paar ausgeschmückten Beschreibungen und vorhersehbaren Szenarien, was dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch tut. Man wird förmlich in den Sog dieser vielschichtigen Familiengeschichte gezogen, denn natürlich möchte man wissen, was es mit dem Käsekuchen-Rezept auf sich hat, wie es Marie in ihrem weiteren Leben ergangen ist und welche Entscheidungen Rona treffen wird.
Schreibstil & Co: Abgerundet wird die Handlung durch die mitreißende, emotionsgeladene Schreibweise, die angenehme Sprache und die wundervollen Schauplatzbeschreibungen.
FAZIT: Mit "Die Glücksbäckerin von Long Island" hat Sylvia Lott eine schöne Familiengeschichte erschaffen, die dank der herzerwärmenden Story, den reizvollen Hauptpersonen sowie der ausdrucksstarken Schreibweise ein paar angenehme Lesestunden garantiert und Lust auf Käsekuchen macht. Wegen klitzekleiner Mankos erhält "Die Glücksbäckerin von Long Island" bescheidene 5 (von 5) Punkte und eine klare Leseempfehlung.