[MINI-REZENSION] "Die Buchspringer"

Von Buechersuechtig
Hübsches Cover

Quelle: Loewe Verlag

Die Autorin
Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren und hat Politik, Geschichte und Wirtschaft studiert. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie außerdem ab und an unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie liebt es, sich abstruse Geschichten auszudenken, und hat früh damit begonnen, sie aufzuschreiben. Inspiration dafür findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee. Hier geht es zur Webseite von Mechthild Gläser:www.mechthild-glaeser.de
*Produktinformation* Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Loewe (16. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785574975 / ISBN-13: 978-3785574973
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 15,1 x 4 x 22,1 cm

Leseprobe
Quelle: blickinsbuch.de  *lies mich*
  

Die Geschichte...
Als die 16-jährige Amy Lennox und ihre Mutter Alexis überstürzt Deutschland verlassen, um ihre bisher unbekannten Verwandten auf der schottischen Insel Stormsay zu besuchen, ahnt Amy noch nicht, dass hiermit ihr größtes Abenteuer beginnt. Denn Amy entstammt aus einer Linie von Buchspringern, die in der Familie Lennox den weiblichen Nachfahrinnen und in der Familie Macalister nur an die männlichen Nachkommen vererbt wird. Diese Gabe schweißt die entzweiten Clans zusammen, denn gemeinsam beschützen sie Bücher. Indem die jungen Buchspringer in ihr zugewiesenes Buch springen und dort nach dem Rechten sehen, ohne Einfluss auf die Geschichte zu nehmen. Doch schon bei ihrem Sprung hält sich Amy nicht an die Regeln und verlässt aus Neugier "Das Dschungelbuch", denn in den anderen Geschichten geht es nicht mit rechten Dingen zu. Gemeinsam mit dem jungen Werther versucht sie, den Grund herauszufinden und begibt sich in große Gefahr...
Meine Meinung in Kurzfassung: Kauf-/Lesegrund: Da ich gern Buch im Buch-Geschichten lese, konnte ich an diesem hochgelobten Werk nicht vorübergehen.
Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsschauplatz: Der Schauplatz wurde auf die fiktive Insel Stormsay in Schottland verlegt und wartet mit bildhaften Orts- und Schauplatzbeschreibungen auf. Außerdem machen wir in den Büchern mit dem jungen Werther, Shir Khan, Sherlock Holmes, Elizabeth Bennet oder Heidi Bekanntschaft.

Hauptperson: Die 16-jährige Amy Lennox wohnt mit ihrer jungen Mutter Alexis in Bochum und ist ein normaler Teenager, bis sie erfährt, dass ihre Vorfahren aus Schottland stammen und in ihrer Familie innerhalb der weiblichen Linie das Buchspringer-Gen weitervererbt wird. Also lernt Amy ihre Verwandten, die auf der kleinen Insel Stormsay leben und deren Aufgabe es ist, Bücher und deren Inhalt zu beschützen, bis sich Vorfälle ereignen, die den Lauf der Geschichten verändern - und das muss Amy mit allen Mitteln verhindern. Dabei bekommt sie Hilfe in Form des gutaussehenden Buchspringers Will Macalister, der ebenfalls ein Buchspringer ist und dem verfeindeten Macalister-Clan angehört... Amy ist eine sympathische, neugierige und mutige Protagonistin, die ihre Aufgabe als Buchspringerin ernst nimmt. Leider wurde ich mit Amy nicht ganz warm und konnte ihre Handlungen und Taten zeitweise nicht ganz nachvollziehen.


Nebenfiguren: Neben den recht eigenwilligen Inselbewohnern treffen wir auf literarische Figuren wie Mogli und den Toger Shir Kan, den ständig betrunkenen Werter, Oliver Twist sowie auf diverse Charaktere aus "Alice im Wunderland", wobei man teilweise nur so durch die Geschichten prescht.
Romanidee: Reizvolle Grundidee (Menschen in Bücher springen zu lassen), die uns hier in die Welt von verschiedenen berühmten und bekannten Büchern entführt, was mir sehr gefallen hat. Leider hat mich die Umsetzung nicht ganz überzeugt, aber dazu später mehr...
Erzählperspektiven: Die temporeichen Geschehnisse werden vorwiegend aus dem Blickwinkel von Ich-Erzählerin Amy geschildert, hin und wieder berichtet will über die aktuellen Ereignisse (in der 3. Person). Zwischen den Kapiteln erfahren wir mehr über ein Märchen, das im Buch auch eine Rolle spielt.
Handlung: Die abwechslungsreiche Buch im Buch-Geschichte wartet mit allerlei Wirrungen und Turbulenzen, aber auch einigen Wendungen auf, die ich mir anders gewünscht hätte. Die Story zieht sich streckenweise sehr in die Länge und verliert nach den ersten 150 Seiten deutlich an Spannung. Außerdem hätte ich gern mehr über die Gabe der Buchspringer erfahren, denn erklärt werden manche Sachen überhaupt nicht und kratzen nur an der Oberfläche.
Schreibstil & Co:  Vervollständigt wird "Die Buchspringer" durch den locker-leichten Schreibstil von Mechthild Gläser, den Charme der mitwirkenden Geschichten und durch die jugendliche Sprache.
FAZIT: "Die Buchspringer" ist der typischer Fall eines Buches, bei dem ich meine Erwartungen aufgrund der unzähligen positiven Meinungen viel zu hoch geschraubt habe. Leider reicht "Die Buchspringer" nicht an Mechthild Gläsers Schattenwelt-Dilogie heran und konnte mich trotz der interessanten Romanidee nicht ganz überzeugen. Wegen diverser Mankos kann ich mit viel Augenzudrücken nur 3 1/2 (von 5) Punkte vergeben.