[MINI-REZENSION] "Das Glück wächst nicht auf Bäumen"

Von Buechersuechtig

Cover

Quelle: Random House

Die Autorin
Wendy Wunder unterrichtet Yoga in Boston, wenn sie nicht gerade schreibt oder Zeit mit ihrem Mann und ihrer Tochter Cadence verbringt. Und ja, Wendy Wunder ist tatsächlich ihr richtiger Name.
*Produktinformation* Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (9. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442314003
ISBN-13: 978-3442314003
Originaltitel: 
The Museum of Intangible Things
Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 3,2 x 20,5 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com *lies mich*

Die Geschichte...

Hannah und Zoe sind die besten Freundinnen, unzertrennlich und grundverschieden. Während Hannah zurückhaltend ist, gern lernt und nicht gern auffällt, ist Zoe lebhaft, impulsiv und bringt sich gern in waghalsige Situationen. Denn Zoe ist krank, obwohl es die Freundinnen immer wieder verdrängen und nicht darüber sprechen. Als ihre psychische Krankheit eines Tages wieder ausbricht und es Zoe in ihrer kleinen, spießigen Heimatstadt in New Jersey nicht mehr aushält, begleitet sie Hannah, ohne auch nur zu zögern. Und so flüchten die beiden Freundinnen aus New Jersey gegen Westen, in Hannahs altem Auto und mit einem Koffer voller Münzen (Zoes eiserner Reserve). Auf ihrer Reise erleben Hannah und Zoe viele Abenteuer und mit jeder neuen Erfahrung zeigt Zoe ihrer Freundin, dass das Leben Spaß macht und dass man sich auch darauf einlassen sollte...
Meine Meinung in Kurzfassung: Kauf-/Lesegrund: Nach "Flamingos im Schnee" wollte ich auch den neuesten Roman von Wendy Wunder lesen. Leider entspricht der Klappentext nicht den Tatsachen, denn Zoe ist nicht todkrank, sondern leidet unter einer bipolaren Störung, die ihr das Leben extrem erschwert.

Reihe: Nein, Einzelbuch


Handlungsschauplatz: Ihre Reise führt Hannah und Zoe durch die USA (von New Jersey über New York, Ohio und Michigan nach Iowa und Kalifornien bis zum Grand Canyon). Dabei sind die Schauplatzbeschreibungen so lebendig geraten, dass man sich alles wunderbar vorstellen kann.
Hauptpersonen: Hannah Rose Morgan ist schätzungsweise 16 oder 17 Jahre jung, hübsch, klug, etwas unsicher und findet sich zu dick. In ihrer Freundschaft mit Zoe hat den vernünftigen Part inne, der die Regeln beachtet, niemals den Unterricht schwänzt und ihre Freundin immer wieder zurückhalten muss. Denn die impulsive und energiegeladene Zoe leidet unter einer bipolaren Störung, weshalb ihre Gefühle ständig Hochs und Tiefs unterworfen sind und sie gerne ihre Grenzen austestet. Deshalb soll sie ein Heim abgeschoben werden, was sie gar nicht einsieht, wo sie doch von ihrem jüngeren Bruder Noah, der das Asperger-Syndrom hat, gebraucht wird. Und so schmiedet Zoe einen abenteuerlichen Plan...

Hannah und Zoe sind total gegensätzliche Protagonistinnen, die mit vielen Facetten und Ecken versehen wurden. Auch wenn ich nicht immer alle Handlungen und Taten ganz nachvollziehen konnte, so sind mir die Freundinnen im Handlungsverlauf doch ans Herz gewachsen.

Nebenfiguren: Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Danny Spinelli (Hannah findet den 17-jährigen Jungen süß) oder ihre Reisebekanntschaften sind reizvolle Persönlichkeiten, die sich gut ins Geschehen einfügen.
Romanidee: Interessante Grundidee, die das Thema Krankheit & Freundschaft anspricht und ansprechend umgesetzt wurde. Auf ihrem Road Trip übernachten sie bei IKEA, klauen aus einem Kaufhaus, flüchten vor der Polizei und rauchen sogar eine Friedenspfeife).
Erzählperspektive: Ich-Erzählerin Hannah schildert die temporeichen Geschehnisse aus ihrer Sicht und gewährt uns dabei einen tiefen Einblick in ihre Gedanken & Gefühle.
Handlung: Unterhaltsamer & abwechslungsreicher Road-Trip mit unterschiedlichen Emotionen, unerwarteten Wendungen und einigen Überraschungen, enthält aber auch einige ausgeschmückten Beschreibungen und kleine Längen. Die Geschichte, die sowohl lustige als auch traurige Passagen birgt, beginnt interessant, wird aber mit zunehmender Seitenanzahl immer langatmiger (womit ich meine Schwierigkeiten hatte), obwohl mich das Ende wieder versöhnlich gestimmt hat.
Schreibstil & Co:  Die ausdrucksstarke Schreibweise von Wendy Wunder,  die amüsanten Dialoge und malerische Schauplatzbeschreibungen runden dieses Jugendbuch auf 320 Seiten ab.
FAZIT: Auch wenn mir in "Das Glück wächst nicht auf Bäumen" der besondere Zauber von "Flamingos im Schnee" gefehlt hat, so hat mir dieser Roman im Hinblick auf die abenteuerliche Story mit zauberhaften Orts- und Schauplatzbeschreibungen, die reizvollen Protagonisten und den emotionsgeladenen Schreibstil einige Stunden Lesevergnügen geschenkt. "Das Glück wächst nicht auf Bäumen" behandelt vor allem das Thema Freundschaft, befasst sich aber auch mit Krankheit, Familie und Liebe und bekommt wegen der enthaltenen Mankos von mir bescheidene(von 5) Punkte.