[MINI-REZENSION] "Aquamarin"

Cover

[MINI-REZENSION]

Quelle: Arena

Der Autor
Andreas Eschbach, geboren am 15.09.1959 in Ulm, ist verheiratet, hat einen Sohn und schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Als Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung "für schriftstellerisch hoch begabten Nachwuchs" schrieb er seinen ersten Roman "Die Haarteppichknüpfer", der 1995 erschien und für den er 1996 den "Literaturpreis des Science Fiction-Clubs Deutschland" erhielt. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller "Das Jesus-Video" (1998), das im Jahr 1999 drei literarische Preise gewann und zum Taschenbuchbestseller wurde. Mit "Der Nobelpreis" und zuletzt "Ausgebrannt" stieg er endgültig in die Riege der deutschen Top-Thriller-Autoren auf. Nach über 25 Jahren in Stuttgart lebt Andreas Eschbach mit seiner Familie jetzt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.
*Produktinformation*
Gebundene Ausgabe: 408 Seiten / Verlag: Arena (Juni 2015) / Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401600222 / ISBN-13: 978-3401600222
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 15,9 x 5,3 x 21,7 cm


Leseprobe
Quelle: buecher.de  *lies mich*



Die Geschichte...
Australien  im Jahr 2151: Wegen Verletzungen, die aus ihrer frühesten Kindheit stammen, darf die 16-jährige Saha nicht ins Wasser und muss ihre Wunden mit einem Verband abdecken. Das macht Saha zur Außenseiterin, denn in Seahaven liebt man das Meer und wer nicht zu den Schwimmern, Surfern oder Tauchern gehört, hat es schwer. Außerdem gehört das Mädchen auch nicht zu den Reichen oder Schönen in der Küstenstadt und wird deshalb von Carlija und ihrer Clique gemobbt und beleidigt, wann immer sich eine Chance dazu bietet. Als sie eines Tages von Carilja ins Fischbecken gestoßen wird und glaubt, ertrinken zu müssen, macht Saha eine unbeschreibliche Entdeckung, denn sie scheint eine besondere Gabe zu besitzen. Doch Saha muss vorsichtig sein, denn in der neotraditionalistischen Zone, zu der Seahaven gehört, sind Fähigkeiten wie die von Saha nicht erlaubt..
Meine Meinung in Kurzfassung: Kauf-/Lesegrund: Der Klappentext und das wunderschöne Cover haben mich einfach angesprochen.

Reihe: Nein, Einzelbuch

Handlungsschauplatz: Als Schauplatz wurde der idyllische Küstenort Seahaven (im ehemaligen Kontinent Australien) gewählt, der mit so anschaulichen Orts- und Landschaftsbeschreibungen aufwartet, dass man sich alles wunderbar vorstellen kann. Handlungsdauer: Die Story beginnt am Donnerstag, 4. November 2151 und dauert schätzungsweise mehrere Wochen.

Die Welt von "Aquamarin": Nach einem furchtbaren Energiekrieg Mitte des 21. Jahrhunderts hat sich die Welt verändert und wurde in Zonen aufgeteilt. Seahaven liegt in einer neotraditionalistischen Zone, wo sehr viel Wert auf Traditionen und alte Bräuche gelegt wird und Genmanipulationen aller Art strengstens verboten sind. Es gibt eine andere Zeitrechnung (ein Unit ist ungefähr ein Hundertstel eines Tages), alle Schüler besitzen elektronische Tafeln, über die alles kontrolliert und z.B. von Lehrern abgefragt werden kann. Außerdem gibt es weder Papier noch Schreibgeräte (also auch keine "echten" Bücher) und zudem wurden alle giftigen Tiere wie z.B. Schlangen oder Krokodile ausgerottet.

Mit der hier geschilderten Gesellschaft und den teilweise recht hochtechnisierten Hilfsmitteln habe ich anfangs ein wenig schwer getan, da auf viele Dinge nicht näher eingegangen wird und man sich im Laufe der Handlung manches selbst zusammenreimen muss.

Hauptperson: Saha Leeds ist 16 Jahre jung, sehr gut in der Schule und lebt seit dem Tod ihrer Mutter bei ihrer taubstummen Tante Mildred, da sie ihren Vater nie kennengelernt hat und ihre Tante die einzige noch lebende Verwandte ist. Nach einigen Umzügen hat es sie nach Seahaven verschlagen, doch hier hat es Saha nicht leicht, denn wegen ihrer Wunden am Rücken darf sie nicht ins Wasser und dabei liegt ihr Wohnort direkt am Meer. Von den beliebten Kids an ihrer Schule wird sie deshalb "Fischgesicht" genannt und oft gemobbt oder ignoriert. Als sie eines Tages von der Oberzicke Carilja ins Fischbecken der Schule gestoßen wird, ändert sich das Leben der schüchternen Schülerin auf einen Schlag... Saha wird als vielschichtige und sympathische Protagonistin geschildert, die eine beachtliche Weiterentwicklung durchmacht und ihre wahren Stärken kennenlernt.   Nebenfiguren: Die mitwirkenden Charaktere wie Pigrit Bonner (der 15-jährige dunkelhäutige Junge ist mit seinem Vater von der Melbourne-Metropole nach Seahaven gezogen und freundet sich mit Saha an), Mildred Leeds (Sahas taubstumme Tante ist um die 40, mag keine Fisch bzw. alle Lebensmittel, die aus dem Wasser kommen. Mildred bewohnt gemeinsam ein kleines, gemütliches Häuschen in Seahaven und hält sich mit Putzjobs über Wasser), Carilja Thawte (Carilja stammt aus einer der wohlhabendsten bzw. einflussreichsten von Seahavens Familien und hat es auf Saha abgesehen) sowie diverse Bewohner von Seahaven sind reizvolle Personen, die sich gut in die Handlung einfügen.
Romanidee: Interessante Grundidee, die (teilweise beängstigende) Zukunftsszenarien beinhaltet und ansprechend umgesetzt wurde.
Erzählperspektive: Erzählt werden die Begebenheiten von Ich-Erzählerin Saha, die uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewährt.
Handlung: "Aquamarin" wartet mit einer abwechslungsreichen, etwas ruhigeren Geschichte auf, die einige unerwartete -manchmal leicht dramatische- Wendungen, Geheimnisse und Wirrungen enthält. Obwohl die 408 Seiten durchaus unterhaltsam und rasch zu lesen sind, gestaltet sich das Jugendbuch stellenweise etwas langatmig und leider muss ich gestehen, dass die Handlung eine Richtung eingeschlagen hat, die mir nicht 100%ig gefallen hat.
Schreibstil & Co:  Abgerundet wird der Plot durch die ausdrucksstarke und teilweise fast schon nüchterne  Schreibweise von Andreas Eschbach, die jugendliche Sprache und die überaus lebendigen Beschreibungen. Mit einer Genrezuordnung tue ich mir allerdings ein wenig schwer, es ist für mich eine Mischung aus Jugendbuch mit ein wenig Fantasy und Science Fiction.

FAZIT: "Aquamarin" erzählt über das Leben in der fernen Zukunft und wartet mit einem unterhaltsamen Plot, einer jugendlichen Protagonistin und einem leichten Schreibstil auf. Da ich mich nicht immer in die Welt von "Aquamarin" hineinversetzen konnte und mich Sahas Geschichte nicht ganz überzeugt hat, vergebe ich für das Zukunftsszenario von Andreas Eschbach kurzweilige 3 1/2 (von 5) Punkte.

[MINI-REZENSION]

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