Wenn ein Kochbuch mit dem Schnäppchenpreis von nur 4,95 € daher kommt sind meine Erwartungen nicht besonders hoch. Eher gehe ich sogar mit einer gewissen Skepsis an solche Bücher ran, weil man auf diversen Shoppingtouren in den verschiedensten Buchhandlungen schon so einiges gesehen hat. Aufgrund dieser Einstellung gegenüber solcher preiswerten Kochbücher sollte man meinen, dass ich diese beim Stöbern in Buchläden immer links liegen lasse. Das ist natürlich nicht der Fall, weil der Geizkragen in mir dann doch gerne nochmal ein solches Buch anschauen möchte. Es könnte ja tatsächlich mal etwas herausragendes dabei sein. Bisher war das aber noch nicht wirklich der Fall.
Das Kochbuch, das ich euch heute vorstellen möchte ist eben ein solches aus der Schnäppchen-Kategorie. Trotz aller Bedenken habe ich mich an eine Rezension dieses Buches herangetraut. Immerhin trägt die Serie, aus der dieses Buch stammt, den Titel "Beste Kochbuchserie Deutschlands". Erster Gedanke: Wird wohl der Einäugige unter den Blinden sein. Das Thema "Pizza, Tarte & Quiche" scheint auch nicht das geeignetste Thema zu sein, um meine Meinung über diese Art von Schnäppchen-Kochbüchern zu ändern. Oder? Schauen wir uns die einzelnen Kategorien einmal genauer an.
Persönlichkeit - ★★★☆☆☆☆
Das Thema Persönlichkeit ist bei dieser Art von Kochbüchern schwer zu bewerten. Es steht nicht ein Autor für das Buch ein, sondern es gibt ein mehr oder weniger anonymes Redaktionsteam, dass sich dem Buch angenommen und die Rezepte entwickelt hat etc. Der Leser erfährt nichts über die dahinterstehenden Personen und sieht sich mehr oder weniger einen puren Sammlung von Rezepten gegenüber. Auch solche Arten von Kochbüchern gibt es nunmal und in Sachen Persönlichkeit sind sie einfach nicht zu vergleichen mit beispielsweise "Mann am Herd". Aber da das auch nicht der Anspruch eines solchen Buches ist kann ich über einen Mangel an Persönlichkeit gut hinwegsehen. Eine einheitliche Aufmachung und wenig Firlefanz führen, nach längerem Arbeiten mit dieser Kochbuchserie, allerdings zu einem Gefühl der Vertrautheit, wodurch das Buch, aber besonders die Serie, an Persönlichkeit gewinnt. ZS versucht hier nicht mit allen Mitteln modern, hip oder übermäßig kreativ zu wirken, sondern verkörpert eine gradlinige, einfache und leckere Küche, die einem dem Spaß am Kochen entdecken lassen kann. Hierfür gibt es drei Punkte von mir.
Rezepte - ★★★★★☆☆Bevor es mit den richtigen Rezepten losgeht erklären die Autoren in einem Step by Step-Kapitel, wie man Heeteig und Mürbeteig zubereitet, sowie den letzteren blind backen kann. Eine Anleitung für eine Tomatensoße als Pizzabelag darf dabei natürlich nicht fehlen. Diese Rezepte sind bewusst einfach und schlüssig gehalten. Ich hätte mir gewünscht, dass nicht nur der ich-hab-jetzt-Lust-auf-Pizza-und-mach-mir-mal-schnell-einen-45-Minuten-Hefeteig erläutert wird, sondern man zumindest auch mal darauf eingeht, dass man mit weniger Hefe und einer längeren, kalten Führung auch hervorragende Ergebnisse (vielleicht sogar geschmacklich bessere) erzielen kann.
Die Pizzarezepte überraschen nicht mit einer Explosion an Kreativität, was Teige und Beläge angeht. Klassiker wie die Margherita und Pizza Hawaii sind ebenso dabei, wie ein Kartoffelfladen mit Schafskäse oder eine gefüllte Focaccia. Ein bisschen hat man sich getraut, aber nicht übermäßig viel. Gerade hier bei den Pizzas hätte ich mir durchaus vorstellen können, etwas mehr Teigvarianten zu präsentieren, als nur Hefeteig aus Weizenmehl und aus Vollkornmehl. Man denke nur an Pizzas mit Kräutern oder Nüssen im Teig. Zumindest die Kräutervariante findet sich noch im späteren Kapitel "Feines für Gäste". Besonders die Tartes und Pizzen dieser Kapitel überzeugen mit einer unglaublichen Vielfalt, nicht nur was die Teige angeht (Hefeteig, Mürbeteig, Blätterteig, Filoteig). Hähnchen mit Cranberrys, geräucherte Ente mit Lauch oder Rucola mit Feigen und Schafskäse sind Kombinationen, die leichte Defizite im Pizzateil wieder gutmachen. Auch das Dessertkapitel lässt kaum einen Wunsch offen. Man stelle sich nur ein Mango-Toffee-Törtchen mit gebrannten Mandeln vor.
Die Rezepte klingen alles in allem lecker und sollten auch dem Kocheinsteiger vor keine allzu großen Probleme stellen. Die Auswahl der Zutaten ist nicht abgehoben und Zubereitungszeiten der einzelnen Gerichte liegen in einem Bereich, den man gern für ein leckeres Essen in Kauf nimmt. Da die große Sterneküche nicht zu erwarten war und eine solche Erwartungshaltung auch völlig überzogen gewesen wäre, vergebe ich aufgrund kleinerer Abzüge in der B-Note, vor allem in eigentlichen Pizzateil (die Pizzen im Teil "Feines für Gäste" sind wirklich super!) fünf Sterne für die Rezepte, da ich den Großteil wirklich gerne ausprobieren werde und mir diese Art von Rezepten auch gut für die No Kitchen For Old Men vorstellen könnte.
Fotos - ★★★★☆☆☆In Sachen Fotos kann ich es recht kurz machen. Jedes Rezept wird von einem Foto begleitet. Das ist schonmal super. Die step-by-step-Anleitungen am Anfang sind auch ausreichend bebildert. Die Fotos sind wirklich gut gemacht und machen Appetit. Da sich viele Pizzen, Tartes und Quiches vom Aussehen her recht ähnlich sind ist es schon fast verblüffend, wie abwechslungsreich sie in Szene gesetzt worden sind und man nicht am Ende des Buches denkt, man hätte nur 50 mal dasselbe gesehen. Da die Fotos einen aber nicht mit letzter Konsequenz vom Stuhl reissen und ich einfach andere Kochbücher kenne, die fototechnisch dann doch noch eine klasse über diesem liegen bekommt das Buch in dieser Kategorie vier Punkte.
Übersichtlichkeit - ★★★★★☆☆Die Rezepte sind in fünf Kapitel unterteilt: Step by Step, Pizza & Co., Tartes und Quiches, Feines für Gäste und Süßes aus dem Ofen, wobei das Kapitel Feines für Gäste, wie bereits erwähnt, sowohl Pizzen, als auch Quiches etc. enthält. Die einzelnen Rezepte sind übersichtlich aufgemacht mit dem Titel, einer Zutatenliste, sowie der Zubereitungsanleitung. Hierbei konnte ich keine Schwächen ausmachen. Das Register hingegen ist eher schwach, da nur die Rezeptnamen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt werden. Sucht man speziell nach einem Rezept mit Birnen, dass man ja mal in diesem Buch gesehen hatte, muss man sich erneut durch das Buch oder das Register kämpfen, da einzelne Zutaten im Register nicht eingeordnet sind. Trotzdem gibts fünf Punkte für den übersichtlichen Aufbau des Buches und der Rezepte.
Der Praxistest führte mich natürlich in das Kapitel Feines für Gäste und auch die besagte Birne spielte dabei eine Rolle.
Mini-Pizzen mit Birnen und Radicchio
Zutaten:
Für den Hefeteig:
5 Zweige Thymian
1 Zweig Rosmarin
1/2 Würfel Hefe (21g)
300g Mehl
1 TL Salz
2 EL Olivenöl
Für den Belag:
3 reife Birnen
1 Spritzer Zitronensaft
200g Gorgonzola
250g Gruyère (am Stück)
Olivenöl zum Beträufeln
1 kleiner Radicchio
8 kleine Zweige Oregano
Außerdem:
Mehl für die Arbeitsfläche
Zubereitung für 8 Stück:
1. Für den Hefeteig Thymian und Rosmarin waschen und trockenschütteln, die Blättchen bzw. Nadeln abzupfen und fein hacken. Die Hefe zerbröseln und in etwa 140ml lauwarmen Wasser auflösen. Das Mehl mit dem Salz und den gehackten Kräutern in einer Schüssel mischen, eine Mulde hineindrücken und die aufgelöste Hefe hineingießen. Das Olivenöl dazugeben und alles mit dem Knethaken des Handrührgeräts kurz verrühren. Dann auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem glatten, elastsichen Teig verkneten. Den Teig in der Schüssel mit Frischhaltefolie zugedeckt an einem warmen Ort etwa 45 Minuten gehen lassen.
2. Für den Belag die Birnen waschen, vierteln und die Kerngehäuse entfernen. Die Birnenviertel in dünen Scheiben schneiden und mit Zitronensaft beträufeln. Den Gorgonzola in kleine Stücke zerteilen, den Gruyère reiben.
3. Den Backofen auf 250°C vorheizen. Den Hefeteig in 8 Portionen teilen und auf der bemehlten Arbeitsfläche zu runden Fladen ausrollen. Je 4 Pizzen mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Mini-Pizzen mit dem Gruyère bestreuen und die Birnenscheiben und Gorgonzolastücke darauflegen. Mit Olivenöl beträufeln undje 4 Pizzen nacheinander im Ofen auf der untersten Schiene etwa 15 Minuten goldbraun backen.
4. Inzwischen den Radicchio putzen, waschen und in die einzelnen Blätter teilen. Die harten Blattrippen entfernen und die Blätter in feine Streifen schneiden. Den Oregano waschen und troken schütteln. Die Mini-Pizzen mit dem Radicchio bestreuen und mit dem Oregano garniert servieren.
Quelle: "Pizza, Tarte & Quiche", 1. Auflage 2011, Verlag Zabert Sandmann GmbH, S. 78Rezept drucken
Praxistest - ★★★★★☆☆
Ich fand diese Mini-Pizza wirklich lecker. Der Teig war sehr locker und doch knusprig. Die Birnen harmonierten hervorragend mit dem Gorgonzola. Ich habe, wie ihr auf dem Foto sicher erkennen könnt, keinen Radicchio auftreiben können und habe auf Rucola aus dem Garten zurückgreifen müssen. Das war nicht schlecht, aber ich kann mir vorstellen, dass zu der sehr süßen Birne und dem starken Gorgonzola diese bittere Note des Radicchio viel besser passt, als die Schärfe des Rucola. Der Gruyere wird für meinen geschmack ein wenig unterdrückt von all den Aromen über ihn, so dass ich diesen wohl beim nächsten Mal weglassen würde und durch eine billigere und weniger geschmacksstarke Sorte, wie Gouda oder auch Frischkäse ersetzen werde. Alles in allem aber eine tolle Idee, weil Birne, Gorgonzola und Radicchio, sowie der Thymian in Teig ein stimmiges Bild ergeben. Weil es der Kamerafrau aufgrund des recht dominanten Gorgonzolas nicht so mundete gehe ich hier auch nicht über die fünf Punkte hinaus. Schließlich ist meine Meinung ja nicht die einzig interessierende, oder?
Gesamtwertung - ★★★★★☆☆
Die anfängliche Skepsis gegenüber diesem Schnäppchen ist wie weggeblasen. Ein tolles Buch mit schönen einfachen und leckeren Rezepten, die weder zu modern, noch zu abgehoben daherkommen. Die Aufmachung des Buches ist unaufdringlich und für diese Qualität und den Anspruch ist der Preis tatsächlich ein Schnäppchen. Ein bisschen wird der Gesamteindruck auch beeinflusst durch andere Bücher dieser Serie, die ich mir anschauen durfte. Ein weiteres darf ich sogar demnächst noch vorstellen. Und ich muss sagen, dass es den Titel "Beste Kochbuchserie Deutschlands" nicht zu unrecht trägt. Und wenn ich bei der nächsten Kochbuchstöberei ein Buch dieser Reihe in den Händen halte bin ich mir sehr sicher, dass es seinen Weg in mein Regal finden wird. Von mir eine klare Kaufempfehlung, sowohl für Kocheinsteiger, wie für ambitionierte Hobbyköche. Es ist nicht das Kochbuch eines Sternekochs, aber den Anspruch wird es auch nicht haben. Gemessen daran und unter Berücksichtigung des Preises einfach nur super.
Pizza, Tarte & Quiche
128 Seiten mit über 70 köstlichen Rezepten
erschienen bei Zabert Sandmann Verlag
ISBN 978-3-89883-286-1
Preis: 4,95 €
Das Kochbuch, das ich euch heute vorstellen möchte ist eben ein solches aus der Schnäppchen-Kategorie. Trotz aller Bedenken habe ich mich an eine Rezension dieses Buches herangetraut. Immerhin trägt die Serie, aus der dieses Buch stammt, den Titel "Beste Kochbuchserie Deutschlands". Erster Gedanke: Wird wohl der Einäugige unter den Blinden sein. Das Thema "Pizza, Tarte & Quiche" scheint auch nicht das geeignetste Thema zu sein, um meine Meinung über diese Art von Schnäppchen-Kochbüchern zu ändern. Oder? Schauen wir uns die einzelnen Kategorien einmal genauer an.
Persönlichkeit - ★★★☆☆☆☆
Das Thema Persönlichkeit ist bei dieser Art von Kochbüchern schwer zu bewerten. Es steht nicht ein Autor für das Buch ein, sondern es gibt ein mehr oder weniger anonymes Redaktionsteam, dass sich dem Buch angenommen und die Rezepte entwickelt hat etc. Der Leser erfährt nichts über die dahinterstehenden Personen und sieht sich mehr oder weniger einen puren Sammlung von Rezepten gegenüber. Auch solche Arten von Kochbüchern gibt es nunmal und in Sachen Persönlichkeit sind sie einfach nicht zu vergleichen mit beispielsweise "Mann am Herd". Aber da das auch nicht der Anspruch eines solchen Buches ist kann ich über einen Mangel an Persönlichkeit gut hinwegsehen. Eine einheitliche Aufmachung und wenig Firlefanz führen, nach längerem Arbeiten mit dieser Kochbuchserie, allerdings zu einem Gefühl der Vertrautheit, wodurch das Buch, aber besonders die Serie, an Persönlichkeit gewinnt. ZS versucht hier nicht mit allen Mitteln modern, hip oder übermäßig kreativ zu wirken, sondern verkörpert eine gradlinige, einfache und leckere Küche, die einem dem Spaß am Kochen entdecken lassen kann. Hierfür gibt es drei Punkte von mir.
Rezepte - ★★★★★☆☆Bevor es mit den richtigen Rezepten losgeht erklären die Autoren in einem Step by Step-Kapitel, wie man Heeteig und Mürbeteig zubereitet, sowie den letzteren blind backen kann. Eine Anleitung für eine Tomatensoße als Pizzabelag darf dabei natürlich nicht fehlen. Diese Rezepte sind bewusst einfach und schlüssig gehalten. Ich hätte mir gewünscht, dass nicht nur der ich-hab-jetzt-Lust-auf-Pizza-und-mach-mir-mal-schnell-einen-45-Minuten-Hefeteig erläutert wird, sondern man zumindest auch mal darauf eingeht, dass man mit weniger Hefe und einer längeren, kalten Führung auch hervorragende Ergebnisse (vielleicht sogar geschmacklich bessere) erzielen kann.
Die Pizzarezepte überraschen nicht mit einer Explosion an Kreativität, was Teige und Beläge angeht. Klassiker wie die Margherita und Pizza Hawaii sind ebenso dabei, wie ein Kartoffelfladen mit Schafskäse oder eine gefüllte Focaccia. Ein bisschen hat man sich getraut, aber nicht übermäßig viel. Gerade hier bei den Pizzas hätte ich mir durchaus vorstellen können, etwas mehr Teigvarianten zu präsentieren, als nur Hefeteig aus Weizenmehl und aus Vollkornmehl. Man denke nur an Pizzas mit Kräutern oder Nüssen im Teig. Zumindest die Kräutervariante findet sich noch im späteren Kapitel "Feines für Gäste". Besonders die Tartes und Pizzen dieser Kapitel überzeugen mit einer unglaublichen Vielfalt, nicht nur was die Teige angeht (Hefeteig, Mürbeteig, Blätterteig, Filoteig). Hähnchen mit Cranberrys, geräucherte Ente mit Lauch oder Rucola mit Feigen und Schafskäse sind Kombinationen, die leichte Defizite im Pizzateil wieder gutmachen. Auch das Dessertkapitel lässt kaum einen Wunsch offen. Man stelle sich nur ein Mango-Toffee-Törtchen mit gebrannten Mandeln vor.
Die Rezepte klingen alles in allem lecker und sollten auch dem Kocheinsteiger vor keine allzu großen Probleme stellen. Die Auswahl der Zutaten ist nicht abgehoben und Zubereitungszeiten der einzelnen Gerichte liegen in einem Bereich, den man gern für ein leckeres Essen in Kauf nimmt. Da die große Sterneküche nicht zu erwarten war und eine solche Erwartungshaltung auch völlig überzogen gewesen wäre, vergebe ich aufgrund kleinerer Abzüge in der B-Note, vor allem in eigentlichen Pizzateil (die Pizzen im Teil "Feines für Gäste" sind wirklich super!) fünf Sterne für die Rezepte, da ich den Großteil wirklich gerne ausprobieren werde und mir diese Art von Rezepten auch gut für die No Kitchen For Old Men vorstellen könnte.
Fotos - ★★★★☆☆☆In Sachen Fotos kann ich es recht kurz machen. Jedes Rezept wird von einem Foto begleitet. Das ist schonmal super. Die step-by-step-Anleitungen am Anfang sind auch ausreichend bebildert. Die Fotos sind wirklich gut gemacht und machen Appetit. Da sich viele Pizzen, Tartes und Quiches vom Aussehen her recht ähnlich sind ist es schon fast verblüffend, wie abwechslungsreich sie in Szene gesetzt worden sind und man nicht am Ende des Buches denkt, man hätte nur 50 mal dasselbe gesehen. Da die Fotos einen aber nicht mit letzter Konsequenz vom Stuhl reissen und ich einfach andere Kochbücher kenne, die fototechnisch dann doch noch eine klasse über diesem liegen bekommt das Buch in dieser Kategorie vier Punkte.
Übersichtlichkeit - ★★★★★☆☆Die Rezepte sind in fünf Kapitel unterteilt: Step by Step, Pizza & Co., Tartes und Quiches, Feines für Gäste und Süßes aus dem Ofen, wobei das Kapitel Feines für Gäste, wie bereits erwähnt, sowohl Pizzen, als auch Quiches etc. enthält. Die einzelnen Rezepte sind übersichtlich aufgemacht mit dem Titel, einer Zutatenliste, sowie der Zubereitungsanleitung. Hierbei konnte ich keine Schwächen ausmachen. Das Register hingegen ist eher schwach, da nur die Rezeptnamen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt werden. Sucht man speziell nach einem Rezept mit Birnen, dass man ja mal in diesem Buch gesehen hatte, muss man sich erneut durch das Buch oder das Register kämpfen, da einzelne Zutaten im Register nicht eingeordnet sind. Trotzdem gibts fünf Punkte für den übersichtlichen Aufbau des Buches und der Rezepte.
Der Praxistest führte mich natürlich in das Kapitel Feines für Gäste und auch die besagte Birne spielte dabei eine Rolle.
Mini-Pizzen mit Birnen und Radicchio
Zutaten:
Für den Hefeteig:
5 Zweige Thymian
1 Zweig Rosmarin
1/2 Würfel Hefe (21g)
300g Mehl
1 TL Salz
2 EL Olivenöl
Für den Belag:
3 reife Birnen
1 Spritzer Zitronensaft
200g Gorgonzola
250g Gruyère (am Stück)
Olivenöl zum Beträufeln
1 kleiner Radicchio
8 kleine Zweige Oregano
Außerdem:
Mehl für die Arbeitsfläche
Zubereitung für 8 Stück:
1. Für den Hefeteig Thymian und Rosmarin waschen und trockenschütteln, die Blättchen bzw. Nadeln abzupfen und fein hacken. Die Hefe zerbröseln und in etwa 140ml lauwarmen Wasser auflösen. Das Mehl mit dem Salz und den gehackten Kräutern in einer Schüssel mischen, eine Mulde hineindrücken und die aufgelöste Hefe hineingießen. Das Olivenöl dazugeben und alles mit dem Knethaken des Handrührgeräts kurz verrühren. Dann auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem glatten, elastsichen Teig verkneten. Den Teig in der Schüssel mit Frischhaltefolie zugedeckt an einem warmen Ort etwa 45 Minuten gehen lassen.
2. Für den Belag die Birnen waschen, vierteln und die Kerngehäuse entfernen. Die Birnenviertel in dünen Scheiben schneiden und mit Zitronensaft beträufeln. Den Gorgonzola in kleine Stücke zerteilen, den Gruyère reiben.
3. Den Backofen auf 250°C vorheizen. Den Hefeteig in 8 Portionen teilen und auf der bemehlten Arbeitsfläche zu runden Fladen ausrollen. Je 4 Pizzen mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Mini-Pizzen mit dem Gruyère bestreuen und die Birnenscheiben und Gorgonzolastücke darauflegen. Mit Olivenöl beträufeln undje 4 Pizzen nacheinander im Ofen auf der untersten Schiene etwa 15 Minuten goldbraun backen.
4. Inzwischen den Radicchio putzen, waschen und in die einzelnen Blätter teilen. Die harten Blattrippen entfernen und die Blätter in feine Streifen schneiden. Den Oregano waschen und troken schütteln. Die Mini-Pizzen mit dem Radicchio bestreuen und mit dem Oregano garniert servieren.
Quelle: "Pizza, Tarte & Quiche", 1. Auflage 2011, Verlag Zabert Sandmann GmbH, S. 78Rezept drucken
Praxistest - ★★★★★☆☆
Ich fand diese Mini-Pizza wirklich lecker. Der Teig war sehr locker und doch knusprig. Die Birnen harmonierten hervorragend mit dem Gorgonzola. Ich habe, wie ihr auf dem Foto sicher erkennen könnt, keinen Radicchio auftreiben können und habe auf Rucola aus dem Garten zurückgreifen müssen. Das war nicht schlecht, aber ich kann mir vorstellen, dass zu der sehr süßen Birne und dem starken Gorgonzola diese bittere Note des Radicchio viel besser passt, als die Schärfe des Rucola. Der Gruyere wird für meinen geschmack ein wenig unterdrückt von all den Aromen über ihn, so dass ich diesen wohl beim nächsten Mal weglassen würde und durch eine billigere und weniger geschmacksstarke Sorte, wie Gouda oder auch Frischkäse ersetzen werde. Alles in allem aber eine tolle Idee, weil Birne, Gorgonzola und Radicchio, sowie der Thymian in Teig ein stimmiges Bild ergeben. Weil es der Kamerafrau aufgrund des recht dominanten Gorgonzolas nicht so mundete gehe ich hier auch nicht über die fünf Punkte hinaus. Schließlich ist meine Meinung ja nicht die einzig interessierende, oder?
Gesamtwertung - ★★★★★☆☆
Die anfängliche Skepsis gegenüber diesem Schnäppchen ist wie weggeblasen. Ein tolles Buch mit schönen einfachen und leckeren Rezepten, die weder zu modern, noch zu abgehoben daherkommen. Die Aufmachung des Buches ist unaufdringlich und für diese Qualität und den Anspruch ist der Preis tatsächlich ein Schnäppchen. Ein bisschen wird der Gesamteindruck auch beeinflusst durch andere Bücher dieser Serie, die ich mir anschauen durfte. Ein weiteres darf ich sogar demnächst noch vorstellen. Und ich muss sagen, dass es den Titel "Beste Kochbuchserie Deutschlands" nicht zu unrecht trägt. Und wenn ich bei der nächsten Kochbuchstöberei ein Buch dieser Reihe in den Händen halte bin ich mir sehr sicher, dass es seinen Weg in mein Regal finden wird. Von mir eine klare Kaufempfehlung, sowohl für Kocheinsteiger, wie für ambitionierte Hobbyköche. Es ist nicht das Kochbuch eines Sternekochs, aber den Anspruch wird es auch nicht haben. Gemessen daran und unter Berücksichtigung des Preises einfach nur super.
Pizza, Tarte & Quiche
128 Seiten mit über 70 köstlichen Rezepten
erschienen bei Zabert Sandmann Verlag
ISBN 978-3-89883-286-1
Preis: 4,95 €