Mini-Panettoni

Mini-Panettoni

Mini-Panettoni

Neulich im Discounter gesehen: Italienischer Panettone. Da musste ich mal wieder in meinen alten Fotoalben kramen, denn das erinnert mich an unsere Fahrten mit Avanti Busreisen. Italien ist ja  vom Markgräflerland gut zu erreichen. Fast jeden Samstag fährt ein Bus von Freiburg nach Mailand. Der ist meist völlig ausgebucht. Manchmal kann man auch eine Übernachtung mitbuchen.

Mini-Panettoni

Duomo di Milano, Oktober 2001

Als Mitbringsel musste es immer ein Panettone sein, am besten das Original aus der Pasticceria Marchesi in der Via S. Maria alla Porta.
Es ist schon wieder 10 Jahre (!) her, seit wir das letzte Mal dort waren, das Geschäft existiert noch und es gibt den Panettone in Ausführungen von 1 – 5 kg. Damals musste man für einen Panettone (1 kg) 78.000 Lire, d. h. 40 Euro  hinlegen(…).
Panettone ist eine Spezialität, die typischerweise zu Weihnachten gegessen wird, ein Traditionsgebäck, wie es bei uns die Linzertorte ist.

Die Sage vom Panettone aus: Prime Letture (Erste italienische Lesestücke), dtv

Am Hofe von Ludovico dem Mohren, dem Herrscher von Mailand. Es ist ein Festtag, und gleich sollen zahlreiche Eingeladene ankommen. In den Sälen, die von Wandbehängen, Teppichen, Möbeln und kostbaren Bildern wunderbar geschmückt sind, steht alles bereit, die Gäste zu empfangen. In den Küchen herrscht ein Hin und Her von Köchen, Küchenjungen, Dienern, Pagen…
Das Essen beginnt. Auf die prächtig gedeckten Tische kommen die erten Gänge: gebratenes Fleisch, Wild, Hühner, Pasteten mit Gewürzen, das Ganze umrahmt von Gesang, Gelächter, Musik, Rufen und Darbietungen von Jongleuren.
In den Küchen erlebt inzwischen der Oberste Koch eine wahre Tragödie: die unendlich sorgfältig vorbereitete Nachspeise ist mißlungen; sie ist auf einem großen Silbertablett zusammengefallen, zum allgemeinen Entsetzen.
Niemand weiß, wie man dieses Missgeschick wieder gutmachen kann. Nur ein Küchenjunge verliert den Mut nicht:
er krempelt die Ärmel hoch und knetet ganz schnell in einem großen Gefäß ein Brot aus Mehl, Hefe, Butter, Eiern, Zucker, Succade und Gewürzen.
Als er schon das Brot in den Ofen schieben will, entdeckt er ein Gefäß mit Rosinen und tut sie auch noch in den Teig. Während in den Sälen die letzten Gänge aufgetragen werden, geht das Brot im Ofen auf, bekommt eine schöne goldenen Farbe und verbreitet einen köstlichen Duft.
Der Augenblick für die Nachspeise kommt heran. Der Küchenjunge, hinter einem Vorhang versteckt, beobachtet mit ängstlicher Unruhe die Tischgäste; er macht sich Sorgen wie sein Brot aufgenommen wird. Hinter ihm steht der noch sorgenvollere Oberkoch: wenn der Kuchen keinen Anklang findet, werden die Folgen fürchterlich sein! Aber der Erfolg ist verblüffend und einhellig: Lärmend rufen die Gäste dem Hausherren zu, dass sie den Erfinder dieses ausgezeichneten, nie zuvor gekosteten großen Brotes kennen lernen möchten.
Der schüchterne und verlegene Küchen Junge wird in den Saal geschoben, wo er mit Beifall und lauter Zustimmung empfangen wird.
„Wie heißt du?“ fragt ihn Ludovico der Mohr. „Mi chiamo Toni“ (ich heiße Toni), antwortet errötend der Junge.
Im allgemeinen Durcheinander hört man deutlich eine Stimme:
„Wir werden diesen Kuchen „Pan di Toni“ nennen!“
Und unter diesem Namen -Panettone- hat der Kuchen seinen Weg um die Welt gemacht; alle Jahre wieder, und zwar vor allem zu Weihnachten, erfreut er uns bei Tisch.

Mini-Panettoni

Rezept für Mini Panettoni (12 Stück) aus: „Kaffeebar“, GU
Zutaten:
2 Esslöffel weiche Butter
250 g Mehl (Type 550)
1/2 Würfel Hefe (20g)
knapp 1/8 Liter lauwarme Milch
30 g Zucker
75 g gemischte kandierte Früchte (gewürfelt)
1 Eigelb, 1 Prise Salz
Mehl für die Arbeitsfläche
Fett für die Muffinbleche

Da ich keine frische Hefe hatte, habe ich 1/2 Packung Trockenhefe verwendet und zusätzlich etwas Backpulver mit Safran unter das Mehl gemischt.
Das Mehl war eine Mischung aus Weizenmehl, Type 405 und helles Dinkelmehl Type 630.

Nach GU Rezept:
Die Butter mit dem Mehl in eine Schüssel geben und mit den Fingern unter das Mehl kneten. Eine Mulde eindrücken, die Hefe hineienbröckeln und mit 3 EL Milch und 1 Prise Zucker verrühren. 15 Minuten gehen lassen. Die Milch mit dem restlichen Zucker, den kandierten frpchten, Eigelb und dem Salz zugebenm, verrühren und ca. 10 Minuten kräftig kneten. Den Teig zur Kugel formen, mit Mehrl bestauben und zugedekct an einem warmen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.

Meine Variante:
Mehl mit Trockenhefe, Zucker, Salz und Backpulver und Trockenfrüchten mischen. Die Butter in der Milch in einem Topf schmelzen. Etwas abkühlen lassen. Dann mit dem Eigelb unter das Mehl kneten (Küchenmaschine). Nach Belieben können noch gehackte Nüsse (z. B. Walnüsse) oder Rosinen beigefügt werden.

Den Teig 45 – 60 Minuten gehen lassen. Nochmals durchkneten und in 12 gleichgroße Stücke teilen. Diese zu Kugeln formen und in das Muffinblech geben.
(Ich verwende Papiermuffinförmchen oder in Quadrate geschnittenes Backpapier).
Man kann den Teig auch in kleinen, ausgewaschenen Ton-Blumentöpfchen backen – die Panettoni sehen dann dem Original noch ähnlicher.

Bei mir hat die Teigmenge nur für etwa 8 Mini – Muffinförmchen gereicht plus 1 Tontopf (ca. 3-fache Menge, wie für 1 Mini Panettone).



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