Wir können alles haben – den perfekten Job, das perfekte Haus, Reichtum, vielleicht das perfekte Aussehen und doch können wir todunglücklich sein. Oder aber wir besitzen gerade einmal das Nötigste, strahlen aber vor Glück.
Woran liegt das?
„Wir sind was wir denken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir unsere Welt.“
Glück hängt nicht allein von den äußeren Umständen ab. Sondern auch von unseren Gedanken. Denn diese haben einen großen Einfluss auf unseren gesamten Alltag. Unsere Welt sozusagen.
Das mag für manch einen vielleicht komisch klingen, doch im Grunde ist es genau so simpel. Lege ich meinen Fokus hauptsächlich auf das Negative, so erscheint mir auch die Welt um mich herum als negativ. Lege ich meinen Fokus aber auf das Positive, so erscheint mir die Welt? Wie wohl?
Alles eine Sache des Fokus
Im Grunde wird unser Gehirn schon von kleinauf darauf trainiert sich mehr auf das Negative, als auf das Positive zu fokussieren.
So ist oftmals von Schwächen und Defiziten die Rede. Bei Klassenarbeiten sind es die Noten und meist rot markierten Stellen, die uns aufzeigen, wo unsere Schwachstellen liegen.
Weiter geht es dann auch am Arbeitsplatz. Wie oft erfahren wir Lob oder Anerkennung im Vergleich zu Forderungen nach mehr Leistung und Kritik an unserer Arbeit?
Meine Erfahrung ist, dass mit Lob und Anerkennung oftmals eher gegeizt wird, während dann aber noch mehr Leistung gefordert wird.
Auch im Alltag klagen wir einander oftmals unser Leid, sprechen über Probleme oder über das was wir nicht leiden können. Was wir nicht mögen. Statt über all das Schöne und Positive, das uns in letzter Zeit widerfahren ist.
Wir trainieren damit unser Gehirn praktisch sich auf das Negative zu fokussieren. Sich teilweise daran fest zu beißen.
Allein unsere Medienlandschaft ist da ein gutes Beispiel. Denn was bekommen wir zu hören, zu lesen und zu sehen?
Berichte über Katastrophen. Über Kriege, Attentate, Verbrechen, vielleicht auch Skandale unter Prominenten. Denn gerade das Negative löst in uns besondere emotionale Reize aus. Während wir das Positive, wenn wir uns in einem neutralen und gelassenen Zustand befinden, meist als gegeben annehmen. Jedoch nicht bewusst wahrnehmen.
Nun geht es nicht darum alles Negative aus unserem Leben zu verbannen um ja immer schön positiv zu denken. Keine Nachrichten mehr zu lesen oder anzusehen. Nicht mehr den Problemen anderer zuzuhören und einander zu unterstützen. Doch vielmehr darum wie wir unser Gehirn darauf trainieren können seinen bewussten Fokus mehr auf das Positive in unserem Leben zu lenken.
Denn wir sind nicht unsere Gedanken. Vielmehr sind wir in der Lage das was wir denken zu beeinflussen und damit unseren Gedankenapparat zu trainieren.
Was ist positives Denken? Und was ist es nicht?
Wenn wir ein bis zur Hälfte mit Wasser gefülltes Glas vor uns stehen sehen. Was sehen wir darin? Ist es für uns halb voll oder halb leer?
Positiv zu denken bedeutet in jeder Situation das Positive und die damit einhergehenden Möglichkeiten zu sehen. Somit das Glas als halb voll zu betrachten.
Positiv zu denken bedeutet jedoch nicht nur noch jeden zu knuddeln und mit einem breiten Opiumgrinsen durch die Welt zu rennen. Es bedeutet nach wie vor gegebene Sitationen realistisch zu betrachten. Denn nichts ist nur positiv oder nur negativ.
Doch auf welche Inhalte einer Sache wir unseren Fokus richten, entscheiden wir.
Davon abgesehen hat positives Denken viele Vorteile:
Für das seelische Wohlbefinden:
- Das Fokussieren auf Misserfolge und Rückschläge sorgt für Stillstand. Positives Denken dem entgegen hält uns handlungsfähig und sorgt dafür, dass wir, trotz so mancher Rückschläge, immer wieder aufstehen und weiter machen.
- Positives Denken sorgt für eine offene Haltung gegenüber Neuem und erweitert damit den eigenen Horizont.
- Eine positive Haltung sich selbst gegenüber sowie das Bewusst-werden persönlicher Erfolge stärkt das Selbstbewusstsein.
- Positives Denken sorgt für Glücksempfinden von innen heraus, unabhängig von äußeren Umständen.
Für unser körperliches Wohlbefinden:
- Geist und Körper stehen nicht selten in Einklang. So haben Studien ergeben, dass unsere Abwehrkräfte durch eine optimistische und hoffnungsvolle Einstellung gestärkt werden.
- Wenn wir uns in geistiger Harmonie befinden, dann oftmals auch in körperlicher Harmonie und das wiederum schützt vor Erkrankungen. So sind pessimistisch eingestellte Menschen oftmlas häufiger krank als positiv eingestellte Menschen.
Für unser zwischenmenschliches Miteinander:
- Was sind Menschen? Freunde oder Feinde?
Mittels einer optimistischen Grundhaltung gelingt es, die Menschen um uns herum als Freunde zu betrachten und vermehrt vom Positiven auszugehen, als ihnen negative Absichten zuzuschreiben. - Enttäuschungen oder Verletzungen durch andere sorgen nicht dafür die positive Grundeinstellung gegenüber unseren Mitmenschen zu verlieren.
Positives Denken hat viele Vorteile. Auf vielen verschiedenen Ebenen.
Doch wie können wir nun lernen positiver zu denken und damit unseren Optimismus zu schulen?
Positiv zu denken bedeutet nicht vor dem Negativen zu flüchten oder es gar zu unterdrücken. Im Gegenteil. Es bedeutet sich das Negative anzuschauen und es zuzulassen. Mit allen seinen Unannehmlichkeiten, auch mit unschönen Gefühlen.
Davon abgesehen hat es auch keinen Sinn nun zwanghaft zu versuchen positiv zu denken. Das geht meist nach hinten los. Denn positives Denken hat nichts mit müssen, sondern mit wollen zu tun.
Es gibt viele Ansätze wie wir lernen können positiver zu denken.
Ein paar die ich für sehr nützlich halte hier ;):
3-Schritt Anleitung (Etwas aus dem Zen)
1.) Akzeptanz
Manchmal sind wir unangenehmen Situationen ausgesetzt, werden verletzt oder aber auch enttäuscht. Wir wollen schmerzhafte Gefühle oftmals nicht haben. Ist ja auch logisch. Warum sollte man es auch wollen sich schlecht zu fühlen?
Doch Akzeptanz bedeutet: Ganz egal in welcher Situation man sich gerade befindet, man akzeptiert sie zu 100 Prozent. So wie sie gerade ist.
Denn, lenken wir uns von negativen Gedanken und Empfindungen ab, können diese Energien nicht fließen und sich damit auch nicht natürlich verarbeiten. Vielmehr werden sie nur unterdrückt, bleiben weiterhin existent.
Es ist oftmals leicht gesagt Gefühle einfach abzuschalten oder zu überwinden. Angst ist da ein gutes Beispiel. Erst indem wir diese Gefühle zulassen, sie akzeptieren und fließen lassen, können sie sich nach und nach abbauen.
Der Weg der Ablenkung ist oftmals nichts weiter als eine Flucht. Insofern bedeutet Akzeptanz sich dem Negativen zu stellen.
2.) Negative Gefühle, die mit der Person oder Situation verknüpft sind zulassen.
Wie gesagt, meistens wollen wir uns von unangenehmen Gefühlen ablenken. Weil wir dann denken, dass sie mit der Zeit schon verblassen oder sich von selbst auflösen werden. Doch meistens unterdrücken und verdrängen wir sie so nur, dass sie irgendwann wie ein Boumerang zu uns zurück kommen.
Der gesunde Prozess heißt Verarbeitung.
Oftmals sind gerade negative Gefühle unangehm. Manche können tatsächlich dieselben körperlichen Reaktionen hervorrufen wie bei einer körperlichen Verletzung, da auch gewisse Emotionen das Schmerzzentrum in unserem Gehirn aktivieren.
Insofern heißt es: Energien fließen lassen, Gedanken beobachten und sich alles ansehen.
Dadurch werden manche Gefühlsregungen anfangs vielleicht sogar stärker und damit äußerst unangenehm. Doch nach und nach werden sie, wie gesagt, verarbeitet und regulieren sich damit dann auch wieder von selbst.
3.) Den Fokus bewusst auf das Positive lenken
Ein jede Situation hat positive sowie negative Aspekte. Im letzten Schritt geht es darum, den eigenen Fokus bewusst auf das Positive zu lenken.
Das geht ganz simpel durch die rchtige Fragestellung. So können die Fragen hierbei individuell ausfallen. In etwa:
- Was ist das Positive der Situation?
- Was kann ich aus der Situation lernen?
- Welcher Gewinn für meine eigene Weiterentwicklung steckt in dieser Situation?
- Was kann ich tun um von hier aus lösungsorientiert zu verfahren?
usw.
Dieses 3-Schritt-Prinzip lässt sich im Grunde genommen auf eigentlich jede Situation anwenden.
So geht es hierbei darum zu lernen Gefühle zuzulassen, aber nicht auf sie aufzuspringen und seinen Fokus auf das positive in jeder Situation zu lenken.
Ein weiteres, sehr hilfreiches Prinzip ist…
Negativen Gedanken keine Aufmerksamkeit schenken
Damit ist nicht gemeint negative Gedanken zu unterdrücken oder zu überspielen. Denn das wäre alles andere als gesund. Und hat mit positivem Denken schon gar nichts zu tun.
Denn positives Denken zu schulen bedeutet nicht sich die Welt schön zu reden und in eine Bubble zu flüchten.
So gehören auch negative Gedanken zu unserem Leben dazu. Genauso wie negative Emotionen wie Wut oder Angst.
Negativen Gedanken keine Aufmerksamkeit zu schenken bedeutet im Endeffekt zu lernen sich nicht damit zu identifizieren. Diese Gedanken zwar wahrzunehmen, jedoch nicht darauf aufzuspringen.
Denn Gedanken, genauso wie Emotionen, kommen und gehen. Und indem wir Gedanken einfach sein lassen, verschwinden sie auch wieder. Erst wenn wir solche Gedanken sozusagen füttern, indem wir ihnen Beachtung schenken, erwachen sie zum Leben und lösen damit dann auch entsprechende Emotionen in uns aus.
Wie man zum Beobachter seiner Gedanken werden kann, das lehrt u.a. die Praxis täglicher Meditation. Doch auch im Alltag können wir uns darauf schulen unsere Gedanken mehr zu beobachten, uns selbst damit mehr zu reflektieren und Negatives vorbeiziehen zu lassen.
Führe ein Dankbarkeitstagebuch
Es ist im Grunde so simpel.
Wofür sind wir dankbar?
Sich einfach mal mehr auf das besinnen, was wir schon haben sozusagen. Und sich dessen einmal so richtig bewusst werden.
Dazu können wir uns vornehmen jeden Morgen 5 Dinge notieren, für die wir dankbar sind.
Denn seien wir einmal ehrlich.
Wir alle haben:
- Ein Dach über dem Kopf
- Warmes Wasser
- Elektrizität
- genug zu essen
- ein Bett zum schlafen
- Wir müssen keinen Krieg mitmachen
Insofern, das was wir für so selbstverständlich halten, ist es für andere Menschen auf dieser Erde wiedeum nicht. Denn sich bewusst zu werden, dass viele Menschen weit weniger haben als wir, unter viel schlechteren Bedingungen leben müssen als wir, kann schon sehr hilfreich sein, das Positive in unserem Leben mehr zu würdigen. Und uns damit mehr darauf zu schulen diese positiven Aspekte bewusster zu leben.
Mache dir deine Erfolge bewusst
Auch wenn wir manchmal vergessen auf uns selbst stolz zu sein, doch ein jeder von uns kann von so manchen Erfolgen berichten. Denn sich bewusst zu werden was man alles schon aus eigener Kraft geschafft hat, lenkt den Fokus wieder auf das Positive und stärkt zudem das eigene Selbstwertgefühl.
Gerade wie anfangs erwähnt, lernen wir schon sehr früh uns eher auf unsere Schwächen und das was wir alles noch erreichen und verbessern sollen zu konzentrieren. Daher ist so eine „Das-habe-ich-alles-schon-erreicht“-Liste viel positiver.
Das können auch noch so klein erscheinende Erfolge sein. Denn unser Wert als Mensch hängt nicht von äußeren Errungenschaften ab.
Sich seiner Erfolge bewusst zu werden, kann man beispielsweise durch das tatsächliche Führen einer Liste, die man dann immer wieder weiter vervollständigen kann. Aber auch in Gedanken.
Vermeide Vergleiche
Immer mal wieder gibt es Menschen, die sich mit den Leistungen oder Besitztümern anderer vergleichen. Und dann kommen nicht selten Fragen auf wie: Warum hat der jetzt dieses oder jenes (was ich nicht habe)? Warum ist die Wohnung von Person X so und so (meine aber nicht)? Usw.
Vergleiche sorgen oftmals dafür, dass unsere Stimmung einen Knick erfährt. Gefolgt von einem Abwärtstrend.
Denn es wird immer jemand besser sein als wir, hübscher, erfolgreicher, charamanter, fitter, schlanker, intelligenter usw.
Sinnvoller ist es, wenn überhaupt, andere als Inspiration zu sehen. Um unsere eigenen Ziele zu erreichen. Um uns für uns selbst weiter zu entwickeln. Nicht aber um jemandem nach zu eifern. Oder gar zu sein wie ein anderer.
Von daher: Sich weniger mit anderen zu vergleichen, sorgt für mehr Positivität, da wir dann einfach mehr bei uns selbst bleiben.