Mind the gap!

Die letze Woche durfte ich mit meinem Jahrgang auf einer Sprachreise in England verbringen. Leider waren die Umstände nicht sonderlich gut dazu geeignet, Fotos zu machen, aber ich habe die Woche sehr genossen und sie hat mich unter anderem dazu gebracht über Höflichkeit nachzudenken.

Mind the gap!

Ferris Wheel in Brighton/ copyright by sturmwindundfeenstaub.blogspot.de
Zuerst dachte ich, es wäre nur ein Vorurteil, dass die Menschen in England sehr viel höflicher sind, als beispielsweise hier bei uns. Ich dachte auch, es wäre ein Vorurteil, dass wir Deutsche sehr viel mehr auf Pünktlichkeit achten, als die Engländer, aber das ist eine andere Geschichte.
Spätestens in London, wo man zwangsläufig auf sehr sehr viele Menschen trifft, wurde mir klar, dass es kein Vorurteil ist.

Mind the gap!

copyright by sturmwindundfeenstaub.blogspot.de
Es ist keinesfalls so, dass in London oder allgemein in England die Menschen nur mit einem breiten Grinsen im Gesicht herumlaufen. Das wäre auch ein bisschen gruselig... Aber vorallem in London sind Dinge passiert, die für die Menschen dort vollkommen normal waren, mich aber total überrascht haben. Dann musste ich sofort an Deutschland denken und stellte jedes Mal fest: "Nein, bei uns würde mir das nicht passieren."

Mind the gap!

London's streetlife/ copyright by sturmwindundfeenstaub.blogspot.com


Beispielsweise hat in London jemand sehr knapp meinen Weg gekreuzt, sodass ich kurz stehenbleiben musste, um nicht mit dem jungen Mann zusammenzustoßen. Ich dachte mir nichts dabei, denn sowas passiert ja auch in größeren deutschen Städten ständig, doch dann drehte sich der Mann um und entschuldigte sich. Er entschuldigte sich dafür, dass er mir in den Weg gelaufen war!

Mind the gap!

In Portsmouth/ copyright by sturmwindundfeenstaub.blogspot.com
Aber nicht nur das. Alle Leute, die wir nach dem Weg fragten, waren unglaublich freundlich. Businessmänner im Anzug zogen ihre Smartphones aus der Tasche und zeigten uns den Weg mithilfe von GoogleMaps, ein Polizist empfahl uns die schnellste U-Bahnlinie und eine Dame mittleren Alters brachte uns kurzerhand bis zu unserem Ziel, obwohl sie eigentlich in die andere Richtung musste.

Mind the gap!

Beach in Portsmouth/ copyright by sturmwindundfeenstaub.blogspot.de

Warum, kann das nicht auch bei uns so sein? Seit dieser Englandreise versuche ich bewusster höflich zu sein, mich auch für die kleinen Dinge zu bedanken, jemanden anzulächeln, einfach nur so. Und seitdem ich das tue, geht es auch mir besser.


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