Miloš Jani saß weit oben auf dem Hügel, als er den Mann den Weg lang kommen sah. Und er blieb dort noch lange Zeit sitzen, was er sich nie verzeihen würde, obwohl bestimmt auch kein anderer dann schon aufgestanden und los gerannt wäre. Das tat Miloš erst, als der Fremde auf eines der Schafe zustürmte und dabei sein Messer zog.Miloš rannte so schnell, dass das Gras wie Peitschen schnalzte, als es ihm gegen die Hosen schlug. Und obwohl er noch so weit weg war, sah er, wie das Blut aus dem Hals des ersten Tieres schoss und sich über dessen weißes Fell ergoss. Da hatte der Bärtige schon ein zweites an sich gerissen und mit der Klinge durch dessen Hals geschnitten.Miloš brüllte nicht. Als nur noch wenige Meter fehlten, ließ der Mann von den Schafen ab, richtete sich auf und erwartete ihn, Blut am Messer, am Hals und im Gesicht. Da schaute Miloš schon in eine Welt, in der alles in einem einzigen war. Und um ihn herum begann die Sonne wie heißes Gold zu glühen.