Reisgeschichten in vier Folgen - Folge 3: Rundkornreis Tondo Integrale
in Kooperation mit REISHUNGER *
Eigentlich esse ich gern Milchreis. Uneigentlich esse ich ungern süße Hauptgerichte. Und als Dessert oder für mal-eben-so-zwischendurch ist mir Milchreis entschieden zu mächtig.
Dank des Probierpakets Rundkornreis war ich auf erfreuliche Weise “gezwungen”, mir über dessen Verwendung Gedanken zu machen. Ein Risotto sollte es nicht sein, weil es ein Risottorezept hier schon gibt (obwohl ich von dem aktuellen Reis so begeistert bin, dass ich davon unbedingt auch mal ein Risotto machen muss). Was aber macht man sinnvollerweise aus Rundkornreis, wenn es kein Risotto oder - was momentan gerade “in” zu sein scheint - keine Risotto-Plinsen werden sollen? Eben. Milchreis natürlich.
Also doch Milchreis. Mir kam in den Sinn, dass es ja auch Milchreis-Kuchen gibt. Und weil ich leidenchaftlich gern Kuchen esse,...
Das Googeln nach Milchreis-Kuchen-Rezepten führte mich immer wieder zu Varianten mit Gelatine. Was ich bei Milchreis irgendwie widersinnig finde. Sinn des runden Reiskorns ist es doch gerade, zu quellen, Flüssigkeit zu binden und von ganz allein zu fest zu werden. Damit war die Aufgabenstellung klar:
Also kreierte ich drauflos. Einem Rezept für eine Milchreistorte mit Gelatine habe ich die Idee geklaut, statt Boden eine Schicht Zwiebackbrösel zu verwenden (die ich durch gemahlene Haselnüsse und Kakaonibs noch aufgepeppt habe). Zwiebäcke (die ungesüßte Vollkorn-Variante) hatte ich im Vorratsschrank, aber irgendwie nie so recht eine Verwendung dafür gefunden. Jetzt habe ich sie quasi neu entdeckt - und die halbe Packung einfach so nebenbei weggeknabbert. Ich werde sie künftig häufiger kaufen.
Und als ich dann die Milchreismasse fast fertig hatte, habe ich doch noch ein Bindemittel - Maisstärke - hinzugefügt. Obwohl ich sicher war, dass es auch ohne geklappt hätte. Aber…
…mir fiel beim Zubereiten ein, dass ich ja wieder einmal eine beruflich motivierte Reise vor mir hatte. Und wenn ich da nicht jeweils mit einem Riesenfresspaket losfahren würde, würde ich jeweils einen Riesenfrust schieben. Das Essen in den Bahnhöfen ist für mich schlicht nicht essbar. Oder nur ganz selten - in Hannover zum Beispiel gibt es mitten im Bahnhof ein Reformhaus und darinnen wunderbare frische und saftige Bio-Käse-Vollkorn-Croissants. Aber über Hannover fahre ich nicht sehr oft oder die Umsteigezeit ist so knapp bemessen, dass keine Zeit zum Einkaufen bleibt.
Äh, wie kam ich jetzt auf Hannover? Ach so, ja, durch das sich in der Planungsphase befindliche Fresspaket…
Jedenfalls sah ich mich plötzlich in der Bahn sitzend und genüsslich ein Stück Milchreis knabbernd. Und so sind dann die Milchreisschnitten entstanden. Komfortabel zu transportieren, kein Löffel nötig und köstlich! Das wird künftig garantiert eines meiner Standardmitnehmsel.
Aber weil ichs doch genau wissen wollte - also, ob ein Milchreiskuchen auch ohne Bindemittel zusammenhält -, habe ich inzwischen ein zweites Mal zum Rundkornreis gegriffen und die Maisstärke dann weggelassen. Es hat wunderbar geklappt. Der Milchreiskuchen zum Gabeln ist locker und saftig und lässt sich trotzdem hervorragend schneiden. Und noch hervoragendererer schmeckt er mit einer (im vergangenen Herbst) selbstgemachten Zwetschensauce. Und ich weiß jetzt schon, dass ich mich zum neuen Milchreis-Fan entwickeln werde. Denn statt Zwetschen ein Sößchen aus Rhabarber oder Erdbeeren dazu in der bevorstehenden Saison...
Bevor es ans Rezept geht, kurz noch eine Bemerkung zum hier verwendeten Reis Tondo Integrale: Der Reis ist wirklich außergewöhnlich gut. Er schmeckt sehr nussig, die Körner bleiben in der Struktur gut erhalten und er sieht als Milchreis erstaunlich weiß aus (die typische "Vollkornfärbung" erhält er eigentlich erst durch den ja ganz leicht karamelfarbenen Rohrohrzucker).
Milchreisschnitten
Zutaten
- 200 g Rundkornreis (Vollkornreis), 300 ml Wasser
- 1/2 l Schlagsahne oder 1/2 l Milch und 50 g Butter
- 100 g Rohrohrzucker, 1 Pr. Salz, 1/2 Tl. gem. Vanille, 1/2 Zitrone (Schale)
- 2 Eier
- 20 g Maisstärke (nur für die rustikale Version zum Reinbeißen)
- 40 g fein gemahlener oder zerstoßener Zwieback
- 20 g gemahlene Haselnüsse
- evtl. 20 g grob gemahlene Kakaonibs (können auch einfach weggelassen werden)
- 1 geh. El. Puderzucker
- Fruchtsauce aus pürierten, leicht gesüßten Früchten
- Reis mit Wasser bedecken, einmal aufkochen und auf ausgeschalteter Herdplatte etwa 1 Stunde vorquellen lassen. Sahne oder Milch dazugeben (mit Sahne verlängert sich meiner Erfahrung nach die Kochzeit), erneut aufkochen und bei geringer Hitze den Reis garen (dauert etwa nochmals 1 Stunde).
- Topf von der Herdplatte ziehen. Rohrohrzucker, Salz, Vanille, die abgeriebene Zitronenschale sowie - bei Verwendung von Milch - die Butter in kleinen Stücken hinzufügen. Gut durchrühren, bis sich Zucker (und Butter) vollständig gelöst haben.
- Reis etwas abkühlen lassen. Eier in einer Schüssel (eventuell mit der Maisstärke) verschlagen und unter die Reismasse ziehen.
- Eine (quadratische) Kuchenform fetten und den Boden mit der Mischung aus Zwiebackbröseln, Haselnüssen, evtl. Kakaonibs und Puderzucker ausstreuen.
- Reismasse vorsichtig hineingießen und stehenlassen (damit die Brösel sich gut mit dem Reis verbinden). Backofen auf 175°C vorheizen. Wenn die Zieltemperatur erreicht ist, die Backform auf den Gitterrost (unterste Schiene) stellen und das ganze etwa 45 Minuten backen (der Kuchen sollte gleichmäßig etwas aufgegangen und an der Oberfläche leicht gebräunt sein).
- Mit Fruchtsauce servieren (oder in die "Brotdose" packen und unterwegs genießen).
Hier noch die Links zu den bisherigen Reisgeschichten: Nerone-Medaillons (aus schwarzem Reis) mit Meerrettichsauce Roter Reissalat mit Wildkräutern
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* Kooperation heißt: REISHUNGER stellt mir ein Bio-Probierpaket "Vollkornreis" zur Verfügung, im Gegenzug stelle ich den Online-Händler und einige seiner Produkte hier vor.
Ich präsentiere ausschließlich Unternehmen, von deren Produkten und/oder Konzept ich überzeugt bin und die zu meinen zum Teil sehr kompromisslosen Kriterien meines "lifestyle in grün" passen.
Ich versichere meinen Leser(inne)n, dass ich die hier vorgestellten Rezepte eigens für diese Kooperation entwickelt und mit den Originalprodukten gekocht und fotografiert habe.
Den Gegenwert des Probierpakets gebe ich meinem Finanzamt gegenüber ordnungsgemäß als "geldwerten Vorteil" an. In Folge 1 meiner Reisgeschichten gibt es mehr zu erfahren über diese Kooperation.