Mehr als 8 Millionen Menschen in Deutschland sind Leidtragende! Migräne ist eine häufig vorkommende, chronische Form von Kopfschmerzen. Dabei sind Frauen mehr betroffen als Männer. Nicht selten kündigt sich eine Migräneattacke im Vorfeld durch Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken oder häufiges Gähnen an. Meist sind Übelkeit und Reizüberempfindlichkeit Begleiterscheinungen und lähmen den Betroffenen oft völlig.
Ursachen aus Sicht der Schulmedizin
Die Ursachen von Migräne sind nicht geklärt. Experten haben dazu unterschiedliche Theorien. Sehr häufig geht man jedoch von einer Verengung und Erweiterung der Blutgefäße im Kopf aus. Andere Experten sehen eine Störung des Nervensystems als Ursache für Migräneattacken an. Durch die Reizung des Nervensystems kommt es zu einer Entzündung der Blutgefäße. Stress und diverse Nahrungsmittel werden dabei nicht selten als Auslöser angesehen.
Grundsätzlich sind folgende Auslöser von Migräneattacken bekannt:
- Stress und Angstzustände
- Ernährung
- Intensives, starkes Licht
- Starke Gerüche
- Wetterwechsel
- Schlafmangel
- Störungen der Darmflora
- Hormonelle Störungen
Daneben können viele andere Gründe auch Auslöser für Migräneattacken sein.
Migräne wird in der Schulmedizin meistens mit Schmerzmitteln, wie zum Beispiel Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol behandelt. Diese Arzneien helfen zwar bei akuten Migräneanfällen, eignen sich aber nicht für die langfristige Therapie und werden nicht selten von Nebenwirkungen begleitet.
Zur langfristigen Migräneprophylaxe werden unterschiedliche Medikamente eingesetzt. Dazu gehören unter anderem:
- Antidepressiva
- Betarezeptorenblocker
Durch diese Behandlung kommt es zwar zu keiner Heilung, aber die Abstände zwischen den Anfällen können durch sie vergrößert werden.
Migräne und Naturheilkunde
Bei der ganzheitlichen Behandlung steht als erstes die Linderung der Schmerzen im Mittelpunkt. Zur nachhaltigen Besserung und Heilung werden aber die Ursachen und Auslöser bekämpft. In der Naturheilkunde und der Traditionell Chinesischen Medizin weisen Schmerzen immer auf eine Fehlregulation oder Fehlfunktion hin. Diese werden im Rahmen der sorgfältigen Anamnese erhoben und ein individueller Therapieplan erstellt. Sehr oft finden sich die Gallen-oder Blasenmigräne.
Bewegungstherapie
Einmal mehr steht die Bewegung und die ausdauernde (nicht leistungsbezogene) sportliche Betätigung in der Natur im Mittelpunkt. In Studien konnte eine deutliche Besserung bei Migränepatienten, die sich regelmäßig an der frischen Luft „aktiv“ aufhalten, festgestellt werden. Das Wandern und Laufen wirken zudem positiv auf Herz und Kreislauf. Die Bewegungstherapie ist ein wesentlicher Bestandteil für das körperliche und seelische Wohlbefinden und das beste daran: sie kostet nichts! Nehmen Sie sich täglich Zeit dafür! Bereits täglich eine halbe Stunde kann kleine Wunder wirken!
Ohr-Akupunktur
In der Traditionell Chinesischen Medizin wird mit Stimulation der Meridiane die Energie wieder in den richtigen Fluß gebracht. Dabei werden im Rahmen der Ohr-Akupunktur die entsprechenden Reizpunkte stimuliert. Die Selbstheilungskräfte werden wieder in Gang gesetzt. Gerade mit der Ohr-Akupunktur kann vor allem mittel- bis langfristig eine deutliche Besserung erzielt werden.
Aromatherapie
Gerade für reizempfindliche Migränepatienten klingt Aromatherapie vielleicht etwas seltsam. Bei dieser Art der Aromatherapie geht es aber dabei nicht um das Einatmen eben dieser Düfte, sondern um die orale Einnahme dieser. Eine Aromatherapie sollte von einem erfahrenen Therapeuten begleitet werden. Gearbeitet werden hier mit Pfefferminze, Basilikum, Eukalyptus, Kamille, Lavendel, Majoran und Zitrone. Gerade mit dem Lavendelöl – aufgetragen auf die Schläfen – konnten gute Erfolge erzielt werden.
Schüssler Salze
Bei Migräne ist vor allem Calcium Phosphoricum Nr. 2 zu empfehlen. Aber auch hier ist es ratsam sich an einen Experten zu wenden, um den besten Behandlungserfolg erzielen zu können. Die „heiße Sieben“ ist ebenfalls ein sehr wirksames, hilfreiches Mittel. Lösen sie dazu 7 -10 Tabletten von Magnesium Phosphoricum Nr. 7 in heißem Wasser auf und trinken sie dieses schluckweise und langsam.
Homöopathie
Um den besten Erfolg mit Homöopathie erzielen zu können, ist es wichtig, dass sie bereits bei den ersten Anzeichen einer Migräneattacke mit der Einnahme der auf Sie abgestimmten homöopathischen Mittel beginnen. Folgende Mittel werden in der Regel eingesetzt:
Belladonna (Tollkirsche) – wird in der Regel bei stark hämmernden, klopfenden Kopfschmerzen eingesetzt, die sich bei Lärm und Licht verschlechtern.
Spigelia (Wurmkraut) – findet bei halbseitigen Kopfschmerzen Berücksichtigung.
Gelsemium (Gelber Jasmin) – bei Nackenkopfschmerzen, die sich bis zur Stirn ausbreiten.
Iris versicolor (Schwertlilie) – wenn Sie das Gefühl eines „zerplatzenden“ Kopfes haben.
Sanguinaria (Blutwurz) – wird bei Kopfschmerzen eingesetzt, die am Morgen beginnen und sich im Laufe des Tages verstärken.
Ausleitende Verfahren
Auch ausleitende Verfahren haben bei Patienten immer wieder zu einer deutlichen Linderung beigetragen. Diese Verfahren gehen in vielen Fällen auf die Traditionell Chinesische Medizin zurück, bei denen vor allem Energie-Blockaden aufgelöst werden sollen. Gerade die Schröpfkopf-Massage im Bereich des Nackens und der Schultern ist dabei besonders effizient.
Speziell bei Patienten, die als hyperton, rotgesichtigt gelten, haben auch Aderlässe zur Besserung beigetragen. Diese Art der Behandlung muss aber einem absoluten Experten auf diesem Gebiet überlassen werden.
Wesentlich unkomplizierter ist dabei der Einsatz von Blutegeln. Auch mit dieser Therapieform konnte bei vielen Patienten eine Steigerung des Wohlbefindens erreicht werden.
Chirotherapie –Dornwirbeltherapie/ Breussmassage
Nicht selten gehen Migräneattacken auch auf Blockierungen im Bereich der Halswirbelsäule zurück. Daher ist es empfehlenswert auch mal einen Chiropraktiker aufzusuchen, um etwaige Blockaden erkennen und behandeln zu können. Gerade bei dieser Behandlungsmethode ist es besonders wichtig, die Auswahl des Therapeuten sehr sorgfältig zu treffen. Alternativ, als sanfte Form der Wirbeltherapie, steht die Dornmethode zur Auswahl. Diese können Sie auch als Selbstanwender, bei entsprechender Ausbildung, ausüben.
Nächster Termin eines Dorn/Breussintensivseminars: 12./13.6.2015 im Naturheilzentrum Jäger/Wolfurt
Details: http://www.nhp-jaeger.at/index.php/termine/event/8-wirbelsaeulentherapie-nach-dorn-breuss
Shiatsu
Ähnlich wie die Chirotherapie setzt Shiatsu an: Beim Bewegungsapparat. Shiatsu ist die deutlich sanftere Methode Blockaden zu lösen und trägt vor allem auch zum inneren seelischen Gleichgewicht bei. Shiatsu kann zu den bereits angeführten Therapien immer auch begleitend eingesetzt werden.
Ernährung
Gerade bei Migräne – Patienten ist es besonders wichtig auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Folgende Nahrungsmittel sind bekannt dafür, dass sie eine Migräne Attacke auslösen können:
- Rotwein
- Milchkaffee
- Käse (Hartkäse, Kuhmilch)
- Wurstwaren
- Glutamat
- Speisen mit Nitraten und Nitriten
Auch Kombinationen aus süß-fett und scharf-fett können Migräneattacken fördern.
Versuchen sie den Anteil an Lebensmitteln, die Omega-3-Öle beinhalten, zu fördern. Dazu gehören Leinsamen, Kürbiskerne, Nachtkerzenöl, Öl der schwarzen Johannisbeere und dunkelgrünes Gemüse (vor allem Spinat und Mangold).
Sonstiges
Wichtig, wie bei vielen anderen Erkrankungen, ist eine ausführliche und umfangreiche Ursachenforschung. In diesem Fall gehören dazu unter anderem auch zahnmedizinische Untersuchungen. Ratsam ist es auch, im Rahmen von schulmedizinischen Untersuchungen schlimmere organische Erkrankungen auszuschließen (dazu gehören Tumore, etc.).
Die naturheilkundliche Behandlung sollte erst im Anschluss an solche Untersuchungen angeschlossen werden. Sollten sich solche organische Erkrankungen herausstellen, dann führt kein Weg an einer Kombinations-Therapie (schulmedizinisch und naturheilkundlich) vorbei.
Übrigens: Vielen Migränepatienten hilft im Akutfall schwarzer Kaffee mit Zitrone. Suchen Sie sich zudem die für sie ideale Art von Entspannungsübungen (Yoga, Meditation, etc.).
Weiterführende Informationen
Frickenescherweg 5, A-6922 Wolfurt