Bei “Report Mainz” (ARD) dokumentieren Achim Reinhardt und Thomas Schneider den mittlerweile zur Normalität gewordenen Mietenwahnsinn. Mit Beispielen aus Berlin und Hamburg zeigt der Beitrag, wie sich das Geschäft mit den Wohnungen auf die Mieter/innen auswirkt. Steigende Mieten, Belästigungen durch Bauarbeiten und gesundheitliche Gefährdungen haben vor allem ein Ziel: Die Mieter/innen sollen raus, denn nur mit freien Wohnungen lassen sich die gewünschte Erträge erzielen. Die Reportage “Mieten rauf, Mieter raus!” gibt einen detaillierten Einblick in die Strategien der Verdrängung und leuchtet die Lobbystrukturen der Immobilien-Verwertungs-Koalition aus.
Finanzinvestoren, Spekulanten und mittelständische Immobilieneigentümer profitieren unterdessen von der Wohnungsnot – sie streichen mit “Betongold” hohe Renditen ein. Die Reportage führt langjährige Recherchen von “Report Mainz” zur Wohnungsnot in Deutschland weiter und beleuchtet Schicksale von Mietern, die trickreich aus ihren vier Wänden vertrieben werden sollen, obwohl Wohnen in Deutschland ein Grundrecht ist.
Beispiele wie die Calvinstraße in Berlin Moabit oder das Märchenviertel in Berlin Köpenick zeigen, dass Gentrification (= Verdrängung zur Realisierung von immobilienwirtschaftlichen Profiten) längst nicht auf die angesagten Altbauquartieren beschränkt bleibt, sondern auch ehemalige Sozialwohnungen und privatisierte Kommunale Wohnungsbestände ergreift.