Mieten? Mal sehen! – Die fiesen Tricks der Makler

Von Heimwerkerblog

Maklertricks erschweren Wohnungssuche

Ein Haus oder eine Wohnung ganz schnell und unkompliziert finden und mieten? Das war einmal. Heutzutage tummeln sich auf Internet-Portalen undurchsichtige Anzeigen gewiefter Makler. Die Ernüchterung kommt für die Wohnungssuchenden meist erst vor Ort bei der Besichtigung: Die Traumwohnung entpuppt sich als Wohnalptraum. Manche Makler wissen die Notsituationen der Mieter nur allzu leicht auszunutzen — und kassieren ab.

Rund dreißig Menschen tummeln sich vor dem Eingang zu einer nur mäßig sanierten Altbauwohnung, alle sind überpünktlich, einige haben bereits ihre „Bewerbungsmappen“ heraus gekramt und halten sie offensiv vor sich hin. Sie alle sind auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum in Berlin. Gleich kommt der Makler, der die Menschenmasse in Gruppen einteilt und nacheinander durch die zu besichtigende Wohnung schleust. Stress für die potentiellen Mieter, ein gutes Geschäft für die Makler. Denn um die Makler wird bei jeder Wohnungsbesichtigung geworben — diese wissen das auszunutzen, denn Wohnungen sind nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland Mangelware, beklagt der Deutsche Mieterbund.

In vielen Großstädten Deutschlands ist die beispielhafte Szene Alltag — zumindest für Wohnungssuchende und die Wohnungsvermittler. Vor kurzem waren bereits die unbezahlbaren Mieten in Hannover ein brandheißes Thema. Die Preise für Wohnraum in der niedersächsischen Hauptstadt steigen nämlich derzeit (wegen umfassender Sanierungen) in derselben Geschwindigkeit wie die Mieten in Berlin, Hamburg und München: Viele Mieter, die aus ihren Wohnungen wegen horrend steigender Kosten ausziehen mussten, konnten nicht einmal bei prominenten Internetportalen eine bezahlbare Wohnung finden, zudem gab es kaum eine Anzeige, die — wie hier — nicht von einem Makler eingestellt wurde.

Die Nachfrage bestimmt nun mal den Markt. Und je verzweifelter die Mieter sind, desto willkürlicher können letztendlich auch viele Makler sein. Das dokumentierte im Frühjahr auch schon eine ZDF-Doku. In der Sendung ZOOM („Mieten, kaufen, zahlen“) wurden mit versteckter Kamera zahlreiche Wohnungsbesichtigungen gefilmt und ausgewertet. Das Fazit: Makler schrauben die Preise viel höher als angebracht, stellen nur mit wenigen Informationen ausgestattete Annoncen ein, liefern oftmals falsche oder nur beispielhafte Bilder der Wohnung: Die willigen Mieter erfahren oft erst bei der Besichtigung viele Details, die in das Inserat gehört hätten. Zudem kennen sich die Makler mit zahlreichen Wohnungen aus ihrem Portfolio nicht wirklich aus, können Fragen der Besichtigenden nicht beantworten und fühlen sich auch sonst für wenig zuständig. Die Wohnungssuchenden fühlen sich bei solchen Praktiken hinters Licht geführt und sehr schlecht beraten. Sie können nicht verstehen, warum sie für solch einen „Service“ den Weg zur Wohnung auf sich genommen haben und ob die üblichen zwei Mieten als Vermittlergebühr überhaupt angemessen sind. Am Ende machen sich die Makler aber die Not der Wohnraumsuchenden zu Nutze, denn letztendlich haben diese keine andere Wahl.