Ex-Außenministerin Hillary Clinton (67) inszenierte einen sorgfältig choreographierten Start für ihren Wahlkampf für das Präsidentenamt, hielt große Reden, wo sie Konturen ihrer Politik skizzierte. Sie tourte durch Wirtshäuser und Wohnzimmer der wichtigsten Vorwahlkampf-Staaten wie Iowa oder New Hampshire, beantwortete Fragen der Bürger, schüttelte Hände, posierte für Selfies.
Das Ergebnis jedoch ist mager: Laut einer Schockumfrage hält sich die Begeisterung der Amerikaner weitgehend in Grenzen. Schlimmer noch: Clintons Popularität ist im Sinkflug. Nur mehr 39 Prozent der Amerikaner haben laut AP-GfK-Umfrage eine gute Meinung über die Demokratin. Ein weiteres Alarmzeichen auch: Immer mehr Wähler bezweifeln, dass Clinton die Sorgen einfacher Bürger wirklich verstehe.
Offenbar blieb von den vielen Medienstorys über ihre Millionen-Gagen für Reden und dubiose Geldströme bei der Charity “Clinton Foundation” einiges hängen.
Auch Demokraten finden sie weniger “durchsetzungskräftig” und “inspirierend” als noch zum Beginn ihrer Kampagne im April, so die Meinungsforscher. Zwar unterstützen immer noch sieben von zehn Demokraten ihre Kandidatur, doch auch innerhalb ihrer Partei fielen die Werte in drei Monaten um elf Prozent.
Der Mangel an Begeisterung über “Hillary 2016” ermöglicht auch den Aufstieg des Links-Populisten Bernie Sanders, der mit seiner knallharten Rhetorik gegen die Wall Street in Iowa und New Hampshire deutlich aufholt und bei Auftritten von bis zu 11.000 Fans umjubelt wird.
Clinton hat zwar mit 46 Millionen Dollar mehr Geld als alle anderen 2016-Kandidaten gesammelt. Doch ihre Kampagne gab gleichzeitig bereits 18 Millionen Dollar aus – eine krasse Geldverschwendung, die bereits an Clintons pompösen, gescheiterten Wahlkampf 2008 erinnert.