Freitags bin ich mit den Stockholmer Mädels (Christin, Anne, Antonia, Nike, Charlotte) in den Skärgård (die „Schären“) gefahren, auf die Insel Sandhamn. Denn Midsommar ist kein Stockholmer in Stockholm.
Nach einer knappen Stunde Fähre kamen wir auf der Insel an und erstaunlicherweise war, nach 2 Wochen voller Regen, unglaublich gutes Wetter! Und an der ersten Stelle, die gemuetlich und warm aussah, wurde pausiert.
Gegen Mittag haben wir dann allerdings den Standort gewechselt, es gab noch viel zu entdecken! Die Insel hatten wir irgendwie uebersichtlicher erwartet und wussten irgendwie noch nicht, wo die Midsommarstång sein sollte. Picknick am Strand, am Meer, bei Sonnenschein mit den besten und schwedischsten Sachen.
Viel zu spät machten wir uns wieder Richtung Dorf auf, und die Tanzerei und Singerei war schon fast vorbei. Aber die Feier dort war noch viel altmodischer als ich es erwartet hatte. Alle in traditionellen Kleidern und mit Blumenkränzen, so schön! Erbeereis wurde verschenkt.
Schliesslich haben wir dann auch die Gleichaltrigen auf der Insel gefunden, die waren alle bei der Buehne, dort ist eine Coverband aufgetreten. Tanzen, Wein, Hafen und neue Bekanntschaften: Chris Lucas, der Australier, Luis, der Mexikaner sowie deren deutsche Freunde Moritz und Robin. Eine Unterhaltung in der Runde mit verschiedenen Sprachen, Dialekten und Akzenten.
Die letzte Fähre war schon Weg, also liefen wir zurueck zum Strand, an dem wir bis morgens bleiben wollten. Der Weg durch den Wald hat eeewig lang gedauert. Und irgendwie hat sich noch Linus in unsere Gruppe geschmuggelt, im Nachhinein witzig, in der Nacht eher nervig.
Ab ins Meer! Lagerfeuer gemacht. Festgestellt, dass man garkeine Wechselklamotten mithatte. Besonders viel Schlaf haben wir nicht bekommen, aber Luis’ Ipod hat die ganze Nacht ge- und unterhalten und die Jungs haben das Feuer in Gang gehalten anstatt zu schlafen. Das Wetter war klasse, extra fuer Midsommar regenfrei.
Ein Brauch zu Midsommar: „Unverheiratete Mädchen pflücken in der Nacht sieben Sorten wilder Blumen von sieben verschiedenen Wiesen, die sie dann unter ihr Kopfkissen legen. Dann sollen sie der Legende nach von dem träumen, den sie irgendwann einmal heiraten werden. Sie müssen aber beim Pflücken absolut still sein und am nächsten Tag dürfen sie niemandem erzählen, von wem sie geträumt haben, sonst geht der Traum nicht in Erfüllung.“ – dazu hätten wir allerdings erstmal ein Bett gebraucht.
Der nächste Morgen war ein bisschen Hangovermässig, nicht nur weil Chris (dem der Hosenknopf fehlte, dessen Hemd an 2 Stellen gerissen war, der seinen Reiseplan sowie seine vom Schwimmen nasse Unterhose verbrannt hatte) aussieht wie Phil von Hangover. Und die Jungs waren einfach noch so unglaublich gut gelaunt. Ueberall Sand und kein Suesswasser in Sicht auf der Insel, ich kam mir vor wie bei Lost.
Schlafen auf dem Steg und endlich die Fähre um 8.20 Uhr. Nachmittags dann Abschiedsbrunch von Christin, so seltsam sie nicht mehr „nebenan“ zu haben. Aber irgendwie gehen wir ja alle.
Ein an sich legendäres Midsommar. Wäre der Unfall nicht gewesen, dadurch kann ich es leider nicht als perfekt bezeichnen. Gefuehlschaos. „Another summer day has come and gone away, in Paris and Rome, but I wanna go home.“
Sehr schön an Midsommar ist, dass wir in Deutschland zeitgleich nichts anderes haben und dafuer immer wieder nach Schweden fliegen könnten.
Eine rote Ahlen-Nase.
Hast du mein Unterwäsche? - Nein, ich hab deine Leggins und Charlottes Jacke. – Ich dachte ich hab Annes Leggins?