Marco Dettweiler von der FAZ hat den Skype Translator mal ausprobiert und das Ergebnis ist – um es vorwegzunehmen – unfreiwillig komisch. Probanden waren ein Franzose und eine Chinesin, deren Aussagen ins Deutsche übersetzt werden sollten.
Sein Fazit:
Doch was sich Microsoft mit Skype Translator vorgenommen hat und Google mit dem „Übersetzer“ seit einiger Zeit anbietet, sind weit ambitioniertere Projekte, denen ein wenig die Wir-können-alles-Mentalität anheftet. Die Unternehmen und ihre Forscher wollen nichts anderes als die natürliche Sprache übersetzen. Das wird nie möglich sein.
Als Microsoft vor ein paar Monaten eine Live-Demo des Skype Translators vorstellte, schien mir das auch zu schön, um wahr zu sein. Bis heute ist es ja nicht einmal möglich, mit dem Google Translator eine halbwegs vernünftige Übersetzung von Texten zu erhalten, die man anderen Menschen schicken kann, ohne sich zu schämen. Bestenfalls fürs eigene Verständnis fremdsprachiger Texte ist der Translator nützlich, wenn er auch manchmal nur Anhaltspunkte liefert, worum es geht.
Wir haben hier also mit dem Skype Translator gleich zwei Technologien versammelt, die bis dato unausgereift sind: Die Spracherkennung zum einen und die Übersetzung zum anderen. Dass die Vorlesestimme des Übersetzers bei alledem mechanisch klingt, sehen wir mal als Luxusproblem an.
Trotzdem bin ich nicht so pessimistisch wie der Autor. Spracherkennung galt auch lange als ambitionierte Idee ohne Chance auf eine reale Anwendung. Bis vor ein paar Jahren brauchte es spezielle Headsets und viel Rechenpower, um Texte mehr schlecht als recht zu diktieren. Heute kann man unterwegs sein Smartphone ansprechen und es versteht einen zunehmend besser.
Ich glaube also, dass mit der Zeit diese Probleme durchaus zu lösen sind und dass es auch einen Bedarf gibt, solche Anwendungen einzusetzen. Die Frage ist nur, ob der Zeitpunkt jetzt schon gekommen ist und ob es dann Microsoft ist, die etwas Alltagstaugliches auf den Markt bringen. Wir erinnern uns: Microsoft wollte auch schon Tablets etablieren, lange bevor das erste iPad veröffentlicht wurde.
Quelle: Microsofts Skype Translator mit Deutsch-Übersetzung im Test