Er nennt seinen Stil „American Music - Euro Stile“. Doch gerade die Ergänzung ist eigentlich ganz unnötig, um die Musik von Bluesoul zu beschreiben. Das Quartett spielt einen zeitgemäßen Gitarrenblues, der ab und zu mit ein wenig Funk oder Country angereichert wird. Die beiden Gitarristen wechseln auf dem Album je nach Bedarf zwischen elektrischem und akustischen Intrumentarium hin und her. Wobei der Schwerpunkt hier eindeutig auf den verstärkten Sounds liegt. Und gerade mit dem Slide hat van Merwyk seinen ganz eigenen Sound gefunden, der zur melancholischen Grundstimmung von „New Road“ hervorragend passt.
Die Songs auf dem Album stammen bis auf zwei aus der Feder der Band. Und das ist für den Rezensenten zumindest schon mal einen Extrapunkt wert. Denn diese Stücke sind in ihrer melancholischen Art eine echte Erholung im oft hektischen und lauten Bluesrockalltag. Da klingen der Boogie von John Lee Hooker („Diddley Bow“) an, manchmal erinnern die Funkgrooves an die besten Zeiten von Sly & The Family Stone („Gravy“). Doch auch wenn Bluesoul durchaus manchmal nach vorne rocken - auf dem Album herrscht dann doch eher die Melancholie eines verregneten Wochenendes. Aber genau das macht für mich den Reiz des Albums aus. Selbst wenn man „Lucky As Hell“ ist, bleibt da immer noch der Gedanke daran, dass schon bald wieder alles vorbei sein könnte. Und so schäumt die Freude eben niemals über. Wo manche Musiker noch jede kleinste Idee in einem endlosen Solo ausdiskutieren wollen, sind es hier oft nur kleine Andeutungen, die die vier Musiker einander zuwerfen. Daran zeigt sich die Größe von Musikern, dass sie es eben nicht nötig haben, den Song durch ihre Brillianz zu zerspielen. Und so bleibt dann die Frage zum Ende „Will Love Finde Me Again“ unbeantwortet. Der Blues hat Michael van Merwyk auf jeden Fall nicht verlassen. Aber das ist auch keine launische Frau. „New Road“ sollte man unbedingt anhören.