Michael Köster — Monochrome City

Michael Köster — Monochrome City

Die Methode, das Umfeld markanter Bauten herunterzudimmen oder ganz zu eliminieren, damit ihre Dimensionen zu verunklären und ihnen Modellcharakter zu verleihen, erprobt der Fotograf Michael Köster immer wieder aufs Neue. Die Erasmus-Schrägseilbrücke in Rotterdam wird zu einer filigranen Harfe, auf deren Saiten das Licht spielt, die U-Bahn-Stationen Wittenbergplatz oder Olympiastadion erscheinen wie lauschige Gartenpavillons fernab jedes metropolitanen Trubels.

Das Experimentieren mit den Dimensionen zieht sich gelegentlich bis in die Bildtitel, denn nennt der Fotograf ein skulpturales Laternengestänge, das in den Himmel ragt, „Mikado“, suggeriert er damit, das Stäbchenspiel für die ruhige Hand aus der Ameisenperspektive zu beobachten.

Solche Verfremdungen, derer sich der Fotograf bedient, verdeutlichen unmittelbar, dass es ihm nicht um Dokumentation geht.

Seine Bilder sind zu schön, um wahr zu sein. Sie sind während der Aufnahme manipuliert, indem lange Belichtungszeiten die Strukturen des Wassers verunklären und die Passanten auslöschen, und sie sind in der Nachbearbeitung digital manipuliert, um die Lichtstimmungen den Vorstellungen oder Erinnerungen anzupassen, sowie Strukturen und Raster, die geometrischen und grafischen Elemente der Aufnahmen, hervorzuheben.

Die auf 100 Exemplare limitierte und signierte Edition beinhaltet 50 Schwarz-Weiß-Fotos sowie eine Einführung von Dr. Boris von Brauchitsch.

Das Buch

Michael Köster
Monochrome City
Herausgegeben von Manfred Carpentier
Edition Carpentier
Berlin 2018
56 Seiten mit 50 Abbildungen
Format 28 x 24 cm
ISBN 978-3-944637-20-4


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