[Erstveröffentlichung: 4. Januar 2010]
Ach, wie gut lässt es sich lästern und voller Zynismus über die Ach-So-Blöden da unten am Rande und knapp darüber herabschauen vom Olymp des selbsteingebildeten Wissens.
Das Buch bedient genau die gleichen, sinnfreien Vorurteile wie die, die es zu kritisieren scheint. Es ist wirklich völlig geistlos und wirft doch den Geistlosen Geistlosigkeit vor. Es baut auf die gleichen Muster, die es verurteilen möchte: Häme, Missgunst und Schadenfreude.
Es mag sein, dass Jürgs guten Willens ist und ernst meint, was er den Medien, vor allem den Fernsehsendern, ankreidet. Und vielleicht ist er auch wirklich der Meinung, irgend etwas Konstruktives dazu beigetragen zu haben.
Das jedoch entzieht sich mir vollständig.
Nur meckern – meinetwegen: aufzeigen – all dessen, was offensichtlich mangelhaft und geistlos ist am und im deutschen Fernsehen, in den Klatschspalten der Yellowpress, in den Reihen derer, die sich Stars nennen oder zu solchen gemacht werden Kraft der Medien; all das ist zwar nett und befriedigt niedere Triebe… aber es hilft keinen Schritt weiter bei der Frage, was geschehen muss, um dem ja tatsächlich immer tiefer fallenden Niveau der deutschen Medienlandschaft Einhalt zu gebieten. Und einem ehemaligen Chefredakteur des Stern, der ja auch nicht völlig unschuldig sein dürfte am “Niedergang der Kultur”, sollte zuzumuten sein, neue, wenn auch nicht unbedingt eigene Ideen zu entwickeln. Doch worin er sich einzig auszeichnet, ist, in manchmal unlesbaren Sätzen Gericht zu sitzen über Menschen, Medien und Merkwürdigkeiten. Und weshalb der ostdeutsche Mensch als solcher und im besonderen schuldig ist am Niedergang der Kultur … das musste er sich bereits in alten Stern-Zeiten fragen lassen…
Fazit: es lohnt das Lesen nicht.
Nic