Miami Everglades RV Resort, Everglades Safari Park

Von Madamecuisine @mmecuisine

Tag 2 unserer Rundreise durch Florida. Wir schreiben den 27.3.2017. Heute nehmen wir unser Wohnmobil in Empfang, unser Zuhause für die nächsten 3 Wochen. Unter lautstarkem Geheul unserer großen Tochter - „Ich will noch hier bleiben, weil hier ist es so schön und es gibt so einen tollen Pool!" (alles Zureden, dass wir in den nächsten 3 Wochen tagtäglich einen Pool der das Meer um uns haben, hilft nix) - checken wir aus dem Hotel aus. Mit dem Taxi (wieder per „Uber"-App) fahren wir einmal quer durch die Stadt zum Wohnmobil Verleih. In den USA gibt es mehr oder weniger 2 große Wohnmobil Anbieter, die mit Deutschen Reiseunternehmen kooperieren: El Monte und Cruise America. Wir haben unser Wohnmobil über ADAC Reisen gebucht - was mit Abstand am Günstigsten war - und sind bei El Monte gelandet.

Im Grocery Store Labyrinth

Voller Euphorie kommen wir am Wohnmobil Verleih an, nur um ernüchternd feststellen zu müssen, dass wir 4 Stunden zu früh sind. Ausgabe und Übergabe der Wohnmobile ab 14:30h Ortszeit. Mist! Wir wollen die Zeit sinnvoll nutzen und schlendern am Highway entlang zum nächsten Supermarkt. Schließlich brauchen wir Vorräte, nicht nur für heute, sondern für die nächsten 3 Wochen. Obwohl ich knapp 2 Jahre in den USA gelebt und mit meinen Eltern diverse Reisen in die USA gemacht habe, habe ich doch vergessen, wie groß so ein einfacher amerikanischer Supermarkt sein kann. Mal eben schnell einen Liter Milch kaufen ist hier nicht. Reihe um Reihe kämpfen wir uns durch den Supermarkt, vorbei an 57 Sorten Cereal, 89 Sorten Salad-Dressing, jeglichen Sorten mundgerecht geschnibbeltem Obst und Gemüse und 43 verschiedenen Sorten zusammenknautschbarem Toastbrot.

Als wir bei dem Regal für „Dairy" - Milchprodukte - ankommen, fühle ich mich bereits wie tiefgefroren. Draußen 30° Celsius, innen drinnen 10° Minus. Kein Wunder, dass mich seit unserer Ankunft Halsschmerzen plagen. Schließlich haben wir doch alle Einkäufe beisammen und lassen uns diese an der Kasse in mindestens 97 (kostenlose!!) Plastiktüten einpacken. Hallooooo, Amerika?!?! Schon mal was von Umweltschutz, Müllvermeidung, Recycling und Klimaerwärmung gehört?!? Wenigstens sparen wir uns somit das Geld für extra Mülltüten.

Unser neues Zuhause

2 Stunden später - ja, so viel Zeit kann man in nullkommanix in einem amerikanischen Supermarkt verbringen - stehen wir wieder an der Wohnmobil Vermietung. Ein bisschen müssen wir uns noch gedulden, dann ist unser Haus auf 4 Rädern zur Übergabe bereit. Aprospos „Übergabe". Zwar hatten wir ein Wohnmobil gebucht, waren uns aber der Tatsache nicht bewusst, dass damit lediglich ein Gerüst auf 4 Rädern gemeint ist. Naja, nicht ganz. Ein großes Bett (ca. 1,60m breit) im Alkoven über der Fahrerkabine, ein ca. 1,20m breites Bett im hinteren Teil des Wohnmobils, neben dem Bad, welches komplett mit Duschkabine, Toilette, Waschbecken und Hängeschränkchen ausgestattet ist, all das ist schon vorhanden. Dazu eine Küchenzeile, eine gemütliche Sitzecke, sowie ein Sessel. Stauraum für Klamotten, Vorräte, Geschirr und sonstige Utensilien ist ebenfalls ausreichend vorhanden und auch der Kofferraum, den ich gerne „Keller" nenne, ist groß genug, um Koffer, Buggy und vieles mehr zu beherbergen.

Alles andere hingegen das, ist im Preis NICHT mit inbegriffen. Im Klartext: Handtücher, Bettwäsche, Kaffeemaschine, Toaster, Pfannen, Töpfe, Geschirr, inklusive Messer und Gabel, Kissen, Besen usw. - Das alles kann man für eine ordentliche Summe vor Ort dazukaufen. Nun ist dies nicht mein erster Aufenthalt in den USA und auch nicht mein erster Wohnmobil Urlaub. Mit Wohnmobilen kenne ich mich aus, schließlich habe ich mit meinen Eltern mehrere solcher Reisen durch verschiedenste Teile der USA gemacht. Ich bin also, in gewisser Weise, eine Expertin auf diesem Gebiet. Daher ist mir auch schnell klar, dass wir uns hier in die reinste Abzocke begeben und sämtliches Zubehör sicherlich deutlich günstiger im nächsten Walmart oder Target erhalten. So machen wir es dann auch und „kämpfen" uns kurze Zeit später durch die nächsten Gänge eines viel zu großen Supermarktes.

Unser erster Campingplatz: Miami Everglades RV Resort

Letztendlich haben wir alles beisammen und kommen müde und erschöpft auf unserem ersten Campingplatz am Rande des Everglades Nationalparks an. Natürlich ist es viel später als gedacht und der Hunger der Mädels kaum noch zum Aushalten. Bis das Nudelwasser kocht, vergeht eine weitere halbe Stunde, denn wir müssen erst alle Tücken und Macken unseres Wohnmobils kennenlernen. Das Ganze gepaart mit der Aufregung, die nächsten Wochen in einem „Auto" zu wohnen und zu schlafen, ist vor allem für unsere große Tochter fast eine Nummer zu viel. Die Fragen nehmen kein Ende und ich schlafe, bevor es meine Große tut.

Ausflug in die Everglades

Der nächste Morgen beginnt früh und nicht allzu gut. Die Kaffeemaschine will nicht so wie ich es will und spuckt entweder Gift oder gefärbtes Wasser aus. Geschmacklich hat das alles nicht viel mit Kaffee zu tun, aber ok. Irgendwann werde ich diese Maschine überlisten und solange mich das Gebräu irgendwie wach macht, soll es mir recht sein. Auf dem Tagesprogramm steht ein Ausflug in die Everglades. Schon Wochen vor unserer Abreise war es unserer großen Tochter ganz wichtig immer wieder zu betonen, wie gefährlich diese Krokodile (auf das Wort ‚Alligator' wollte sie sich nicht einlassen) doch sind, und dass wir dort auf keinen Fall einen Finger ins Wasser halten dürfen! Nein, das machen wir nicht.

Dafür brausen wir mit 50kmh auf einem Airboat durch die Sümpfe der Everglades. Zwischendurch werden wir langsam, halten an und sehen Alligatoren, Schildkröten, Seeschlangen und exotische Vögel aus nächster Nähe. Das Alles ist so beeindruckend, dass es selbst unserer Großen für kurze Zeit die Sprache verschlägt. Erst Recht, als sie im Anschluss an die Tour mit dem Papa zusammen einen Baby-Alligator streicheln, festhalten und aus nächster Nähe betrachten darf. Das Essen steht an diesem Abend auch schneller auf dem Tisch, so dass der ganze Tag ein voller Erfolg ist. Morgen früh geht es weiter in Richtung Keys, worauf ich mich schon riesig freue!!!

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