Ein erster Indikator für den weichenden Winter ist er, der Bärlauch. Dieses Jahr hat er hier ganz schön auf sich warten lassen – es war ihm einfach zu kalt, dem armen Kerl.
Aber jetzt wurde ich fündig. Im Biotop um die Ecke konnte ich etwas sammeln. Und ein paar Tage später beim Wandern stieß ich auf wahre Massen. Schön. Aber was tun damit? Ich hatte lange keine Pasta mehr gemacht (ich mache überhaupt zu selten Pasta), da kam mir die Idee, meinen Fund in eine Nudelfüllung zu packen. Milder Ricotta und Bärlauch, das sollte passen. Fehlt noch eine Sauce – da hat mich die Ziegenkäserolle angelacht. Das hat alles gut gepasst.
Ich mag Bärlauch ganz gern – so ein, zwei Mal im Frühling muss ich den haben. Dann ist es auch wieder gut bis zum nächsten Jahr. Früher bin ich in Sammelwut verfallen und habe noch Paste und Salz hergestellt, das mache ich nicht mehr. Sina aber, die mag Bärlauch wirklich gern. Bei ihr viele Bärlauch-Rezepte zu entdecken. Dieses Frühjahr hat sie ein Event ins Leben gerufen, bei dem Bärlauch-Rezepte gesammelt werden. Und genau dahin wandern meine Mezzelune.
Für 2 Personen:
Teig:
- 200 g Pastamehl (ich nehme Hartweizenmehl von di Cecco)
- 2 Eier (meine waren Größe L)
- 1 Prise Salz
- ggf. ein paar Tropfen Wasser
Füllung:
- 250 g Ricotta
- 1 Handvoll Bärlauch (ich hatte ca. 40 g)
- 1 Eigelb
- 1 Prise Lemon Myrtle oder etwas Zitronenabrieb
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Sauce:
- 150 ml Gemüsebrühe
- 100 ml Vollmilch (Sahne wäre bestimmt besser, aber ich hatte keine mehr da)
- 75 g Ziegenkäserolle
- etwas Zitronensaft
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Den Ricotta in einem mit Küchenkrepp ausgelegten Sieb ca. 30 min abtropfen lassen.
Inzwischen den Pastateig machen: dafür das Mehl mit dem Salz in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde machen, die Eier hineinschlagen. Mit den Händen vom Rand her Mehl einarbeiten und nach und nach alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Wenn der Teig zu trocken ist, vorsichtig etwas Wasser zugeben. Ob das nötig ist, hängt von der Qualität des Mehls und der Größe der Eier ab. Wenn der Teig glatt und geschmeidig ist, wickle ich ihn in Frischhaltefolie und lasse ihn bei Zimmertemperatur mindestens 30 min ruhen. Ich gebe Nudelteig niemals in den Kühlschrank; ich finde, er wird dort hart und trocken.
Während der Teig ruht, kann man die Füllung vorbereiten. Dafür den Bärlauch gründlich waschen und trocken tupfen. Ein paar Blättchen übrig behalten, den Rest fein hacken. Ricotta mit gehacktem Bärlauch und Eigelb vermengen und mit Salz, Pfeffer und Lemon Myrtle oder Zitronenabrieb abschmecken.
Zum Zusammenbauen der Mezzelune den Nudelteig portionsweise dünn ausrollen. Ich mache das mit der Nudelmaschine und gehe bis Stufe 7 von 9. Ich habe diese praktischen Teigtaschenformer*benutzt und Kreise von ca 8 cm Durchmesser ausgestochen. Auf jeden Kreis einen Teelöffel Füllung geben und die Teigtaschen durch beherztes Zusammenklappen der Form verschließen. Fertige Mezzelune auf einem sauberen, mit Mehl bestäubten Geschirrtuch lagern. Natürlich kann man die Pasta auch mit Ausstechern portionieren und von Hand zusammendrücken oder ein Raviolibrett benutzen.
Zum Garen einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Die Mezzelune darin bissfest garen; das dauert nicht lang. Sie sind fertig, sobald sie an der Oberfläche schwimmen. Mit dem Schaumlöffel herausholen, gründlich abtropfen lassen und warm stellen.
Für die Sauce Brühe und Milch (oder Sahne) erhitzen, dann den Käse dazuzupfen und unter Rühren schmelzen. Mit dem Pürierstab aufmixen und mit Salz, Pfeffer und ein wenig Zitronensaft abschmecken.
Zum Anrichten die restlichen Bärlauch-Blätter in feine Streifen schneiden. Die Pasta auf 2 Teller verteilen, mit der Sauce nappieren und mit den Bärlauchstreifen garnieren.