Die Opfer des Drogenkrieges erhalten ein Mahnmal
In Mexiko-Stadt ist ein Denkmal für die Opfer des Drogenkrieges eingeweiht worden. Auf großen Stahlwänden können hier die Angehörigen und Freunde persönliche Nachrichten hinterlassen. Zudem erhalten sie auf diese Weise einen möglichen Ort der Begegnung, um gemeinsam mit dem Schmerz umzugehen. Finanziert wurde das Mahnmal von den Drogenkartellen selbst – wenn auch über Umwege.
“Waffen verboten” – Polizei und Behörden wird Versagen vorgeworfen. Das Mahnmal für die Drogentoten stößt auf einige Kritik
Zwei Millionen Euro teures Mahnmal
Das Denkmal hat umgerechnet rund zwei Millionen Euro gekostet. Das Geld stammt von den Drogenkartellen selbst. Die Regierung gab hierfür einige der konfiszierten Mittel frei, nachdem die Rufe nach einem entsprechenden Mahnmal in den letzten Monaten immer lauter geworden waren. Innenminister Miguel Chong erklärte bei der feierlichen Einweihung, dass es niemals “einen Grund zu dem Denkmal” hätte geben dürfen. Es sollte keine Familie geben, die auch nur um einen Angehörigen trauern müsse, das “einer Bluttat zum Opfer gefallen ist.”
Mehr als 70.000 Tote
Der Drogenkrieg bleibt – auch wenn er in den vergangenen Monaten seit dem Regierungswechsel nicht mehr derart präsent in den Medien erscheint – zweifellos das größte Problem Mexikos. Inzwischen sind in den rund 6,5 Jahren, die er nun schon währt, mehr als 70.000 Menschen gestorben. Weitere 26.000 Menschen werden zudem vermisst. Es besteht kaum Hoffnung, diese lebend zu finden. Für viele der Angehörigen ist das Denkmal deshalb kein Trost, sondern Hohn: So waren bei der Eröffnung Schilder zu sehen, auf denen stand, man wolle kein Mahnmal, “sondern Gerechtigkeit”.
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