Manchmal findet man durch Zufall wirklich unterhaltsames im Internet. Es gibt tatsächlich eine Agentur, die den schönen Namen Germany Trade and Invest trägt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und vom Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird.
Dort habe ich dieses Exposé mit dem Titel “Kriminalität belastet Mexikos Wirtschaft“ gefunden. Ich muss sagen ich war etwas erstaunt.
Ich zitiere einige Passagen daraus:
Deutsche Unternehmen haben sich selbst an den Brennpunkten nicht ins Bockshorn jagen lassen.
Im grenznahen Bereich (etwa in Ciudad Juarez) werden die ausländischen Führungs- und Fachkräfte in der Regel auf der US-amerikanischen Seite (hier in El Paso) untergebracht. Ein deutscher Elektronikhersteller in Juarez verbietet etwa Geschäftsessen auf mexikanischer Seite und auch Besichtigungstouren, die sonst oft elementarer Bestandteil von Programmen für Besucher aus Deutschland sind.
Obwohl dieses das soziale Leben am Standort einschränkt, machen deutsche Unternehmen in Punkto Sicherheit lieber zu viel als zu wenig.
Jenseits der Fabriktore lauern die Gefahren beim Warentransport, z.B. durch Überfälle.
In den vergangenen Jahren haben sich die Transportunternehmen und das organisierte Verbrechen in Mexiko ein Katz-und-Maus-Spiel geboten.
Besonders betroffen sind Transporte von leicht weiter verkaufbaren Waren wie Haushaltsgeräte, Pharmazeutika, Elektronik, Textilien, Schuhe und auch Autos. Dabei greifen Unternehmer mitunter zu unorthodoxen Methoden, um die Auswirkungen von Diebstählen einzuschränken. Ein Schuhhersteller etwa schickt in einer Lkw-Ladung nur linke oder nur rechte Schuhe.
Das mit den linken und rechten Schuhen erscheint mir eine geniale Strategie, allerdings stellt sie an die Logistik bestitmmt höhere Anforderungen. Und ist das sich ” nicht ins Bockshorn jagen zu lassen” nun ein Wettbewerbsvorteil?