Als mich vor ein paar Wochen die liebe Steffi von Cuchikind fragte, ob ich nicht auch aus einfachen Kunststoffkugeln etwas besonders herzaubern möchte, musste ich nicht zweimal überlegen. Natürlich wollte ich! Ich brauche nicht lange um zu wissen, was ich aus ihnen basteln wollte: Piñatas! Schon länger hatte ich mir vorgenommen, die mexikanischen Figuren anzufertigen - so bot es sich an, mit den Kugel ein wenig zu experimentieren und ihnen einen lateinamerikanischen Flair zu verleihen. Was ich vor der Herstellung nicht bedachte: den Zeitaufwand. Die Prozedur einer Piñata ist wahrlich zeitaufwändig, weshalb ich mich letztlich entschied, nur eine so richtig "Piñata-like" mit den üblichen Fransen um den gesamten Körper herum zu beschmücken. Und so geht's...
Natürlich benötigt man zunächst mindestens eine Kunststoffkugel, um loszulegen. Meine habe ich übrigens aus dem idee. Creativmarkt. Nun werden die beiden Hälften der Kugel aufgeklappt und die Oberflächen jeweils mit Flüssigkleber bekleistert. Anschließend etwas Krepp-Papier ausschneiden und die Oberflächen damit ausfüllen. Dieser Schritt ist wichtig, damit man später ja kein Fitzelchen mehr von der ursprünglichen (transparenten) Kugel sehen kann. Ich weiß übrigens ehrlich gesagt schon gar nicht mehr, wann ich zuletzt mit Krepp-Papier gebastelt habe. Es kommt schon seeeeehr lange her und es war, so denke ich, vermutlich in der Grundschule. Dabei ist es ziemlich preiswert und wird - zu Unrecht - völlig unterschätzt.
Im nächsten Schritt ist Ungeduld nicht von Vorteil - denn dieser hat es in sich! Jetzt bekommt die Piñata ihr hübsches Kleid. Dafür muss man diverse kleine Streifen vom Krepp-Papier ausschneiden und diese jeweils alle paar Millimeter anschneiden, damit die Fransen entstehen. Peau a peau werden diese danach mit dem Flüssigkleber der Reihe nach an die Kugeln befestigt. Die Streifen aber nur im oberen Drittel bekleben, die Fransen sollen natürlich nicht mit angeklebt werden! Zum Schluss habe ich die Piñata ein wenig betupft. Mit einem schwarzem und einem weißem Porzellanstift passte ich die Kugel farblich an die anderen Kugeln an. Apropos...
Für die weiße und schwarze Kugel habe ich mich für eine andere und schnellere Variante einer Piñata entschieden. Der Vorgang ist fast selbsterklärend, aber ich erwähne es dennoch einmal kurz: wie im zweiten Vorgang vorgehen und die Kugeln ringsherum mit Krepp-Papier schmücken. Jeweils zwei angeschnittene Streifen oberhalb der Kugeln auf der einen und der anderen Seite befestigen. Anschließend die Kugeln dank einem Porzellanstift mit Pünktchen versehen. Fertig! Um alle Kugeln aufzuhängen, benötigt man eine feste Schnur. Meine habe ich ebenfalls aus dem idee. Creativmarkt.
Eine ungefüllte Piñata ohne Süßigkeiten und co. im Magen ist nur eine halbe Piñata. In Mexiko ist es üblich, auf Piñatas mit Stöckern zu schlagen, damit diese zerbrechen und die Leckereien zum Vorschein kommen. Allerdings muss man den Piñatas nach dem Vorgang lebewohl sagen. Viel zu schade! Da bin ich doch froh, diese Kugeln zu haben, die man beliebig oft mit Leckerlies befüllen kann, ohne sie gewaltsam zu ermorden. Also echt!
Frohes Schaffen und ¡Hasta pronto!