Merkelgelaber II: Arbeitsplätze

Von Hartstein

“…Das Erbärmlichste an der ganzen Veranstaltung ist diejenige, die unter den Ahnungslosen die eifrigste ist und nichts, aber auch gar nichts anderes als ihren kreuzdämlichen Neusprech anzubieten hat. Schon nach fünf Minuten hatte ich zehn Striche bei “Arbeitsplätze”, was also die Vokabel ist, die man ihr eingetrichtert hat so oft zu wiederholen, dass jeder mit rasselnden Ohren und brummendem Schädel umherläuft und nur noch ‘Merkel-Arbeitsplätze’, ‘Merkel-Arbeitsplätze’ nachlallen kann. Steinbrück legt derweil immerhin eine gewisse Eloquenz an den Tag und sendet differenzierte Botschaften aus. Er ist halt ein geborener Verlierer.

Dieser ganze Mist ist so unfassbar nichtssagend, dass ich Kopfschmerzen bekomme. Genau das ist obendrein der Vorteil der Bleiernen – nicht die Kopfschmerzen, das andere. Sie haspelt vor sich hin, stammelt “Arbeitsplätze, Arbeit, Eigenverantwortung, soziale Marktwirtschaft, Leistung, Reformen, Reformdruck”, der ganze Schmand, mit dem wir seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten eingecremt werden, ohne Sinn und Verstand, Punkt und Komma. Daneben hat sie grad noch ein paar Institutionen auswendig gelernt; “Troika, EZB, Kommission” (welche ist schon egal), fügt dann an: “mit denen ich als Bundeskanzlerin …”, und schon ist das Prädikat des Satzes verzichtbar, er hat ja eh keine Aussage.

“Uiuiui”, sagt sich der zufriedene Bundesbürger, der eben vom Kleiderständer gehört hat, er sei zu 78% zufrieden mit Leiharbeit, Minijobs und Hartz IV, dafür aber ohne Rente* oder Zukunftsaussichten, “Uiuiui, die kennt sich aus”, und ist gleich auch zu 78% zufrieden mit dieser bodenständigen und doch so so sachverständigen Kanzlerin….”

Quelle und gesamter Text: http://feynsinn.org/?p=19255

*Anm. d. Red.: …und ohne Kranken- und Pflegeversicherung… ohne geregeltes Bankensystem ohne Visionen für eine kapitalismusfreie Zukunft ohne Selbstzerstörungsmechanismus…