Einig sind sie in den Themen Währung und Zentralbank. Uneinig sind sie in allem anderen. Das ist der Horizont, unter dem in Brüssel gerade die nächste politische Schlammschlacht stattfindet, die keinerlei klaren Impuls verspricht – 30 Monate nachdem die Krise ausgebrochen war. Insbesondere die Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland sorgen dafür.
Frankreichs neuer Präsident Francois Hollande hat erwartungsgemaess die gesamte Artillerie aufgefahren, bestehend aus Wachstumsvorschlägen, Finanztransaktionssteuer, einer neuen Rolle der EZB, einer Rekapitalisierung des Finanzsystems über einen Rettungsfond und dem ungeniessbaren Nachtisch für den Norden Europas: Euro-Bonds. Die Deutschen haben genau vier Antworten darauf: Nein, nein, nein und nein. Angela Merkel besteht darauf, darauf zu bestehen, bis sie dann irgendwann doch umfällt. Aber jetzt noch nicht: nein, nein, nein und nein.
Das war so sehr absehbar, dass die Finanzmärkte das Versagen des Gipfels schon zertifizierten, bevor er überhaupt begonnen hatte, und schickten die Börsen in den Keller. Diese Woche sollen in Brüssel keine Beschlüsse gefasst werden. Es geht darum, die Grenzen des anderen auszutesten. So wird es also mindestens bis zum Gipfel Ende Juni weitergehen mit Rezession, Arbeitslosigkeit auf Depressionsniveau, deprimierten Märkten, ansteigendem Extremismus und erhöhtem Risiko des Auseinanderbrechens der Euro-Zone.
Vor allem haben die Menschen in den Ländern Europas – und nur darin scheint wirkliche Einigkeit zu bestehen – aus den unterschiedlichsten Gründen die Schnauze voll von dem ganzen Thema. Der Uhupardo bildet da keine Ausnahme. Wie wäre es denn, wenn der ganze Laden endlich zusammenbricht und wir uns, arm wie wir dann sind, endlich wieder um wichtige Themen kümmern könnten – Kochrezepte zum Beispiel?