"Die achte Wächterin" von Autorin Meredith McCardle ist der erste Band der Zeitenspringer-Saga, die voraussichtlich aus drei Bänden bestehen wird.
Im Mittelpunkt der Ereignisse steht die 17jährige Amanda, die als Mitglied der Annum Guard rekrutiert wird und nun den Namen Iris trägt. Obwohl man anfangs den Eindruck hat, dass hier wieder einmal ein unfehlbares Übermädchen die Hauptfigur ist, relativiert sich das zum Glück schon bald und Amanda/Iris ist vielmehr ein recht normales Mädchen mit Problemen und Fehlern wie jeder andere. Über das Thema Zeitreisen gibt es natürlich schon sehr viele Bücher mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. In "Die achte Wächterin" gibt es eine technische Lösung, indem mit einer Art Taschenuhr ein Wurmloch erschaffen wird. Dies ist sicherlich etwas das man nicht allzu logisch hinterfragen sollte, aber in einem Fantasyroman für Jugendliche erwarte ich auch keine physikalisch wasserdichte Theorie. Mehr als die Technik dreht es sich auch vielmehr darum, welche Auswirkungen Eingriffe in der Vergangenheit auf die Gegenwart haben und was als kleine Verbesserung und was als großer Eingriff zu rechnen ist. Das ist eine Fragestellung mit der sich Amanda/Iris durchaus schwer tut und die auch gar nicht abschließend beantwortet werden kann. Ich fand es dennoch interessant, dass sich die Hauptfigur hier damit auseinandersetzen muss. Ich fand "Was wäre wenn" Überlegungen schon immer sehr interessant und gerade bei Ereignissen in der Geschichte fragt man sich doch manchmal was eine einzelne kleine Änderung für Auswirkungen haben könnte. Die Schilderung der historischen Ereignisse hat mir so auch ganz gut gefallen, wobei ich jedoch fand, dass die Zeitspringer erstaunlich schlecht auf das vorbereitet sind was sie erwartet. So erhält Amanda/Iris z.B. keine richtige Einweisung in ihre Aufträge und die Besonderheiten der Epoche in die sie reist, was ich doch ziemlich merkwürdig fand in Anbetracht dessen, dass ein Fehlverhalten von ihr schließlich den Verlauf der Geschichte ändern kann.
Sosehr mir jedoch die Hauptfigur gefallen hat, so blass sind für mich leider die meisten Nebenfiguren geblieben. Amandas/Iris Generation von Zeitspringern ist nach Farben benannt und ich kann zwar jetzt die unterschiedlichen Namen/Farben aufzählen, aber bis auf wenige Ausnahmen könnte ich nicht benennen was diese sieben Personen ausmacht oder auch nur wie sie aussehen. Ich hoffe das diese Lücke im Folgeband geschlossen wird, der auf Englisch bereits erschienen ist und in der deutschen Version für Ende 2015 angekündigt.
Insgesamt gesehen fand ich "Die achte Wächterin" sehr unterhaltsam und fesselnd, was ich auch daran gemerkt habe, dass ich es fast an einem Stück gelesen habe. Die Spannung kommt nicht zu kurz und wenn man nicht zu sehr an die Logik des Ganzen denkt, dann kann ich das Buch auf jeden Fall an alle Leser ab ca. 14 Jahren empfehlen, die actionreiche und spannende Romane mit Fantasyanteilen mögen.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Meredith McCardle: Die achte Wächterin (Die Zeitenspringer-Saga Band 1)
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des ivi Verlages