Merchandise
„A Corpse Wired For Sound“
(4AD)
Na aus denen werde mal einer schlau: Merchandise haben in ihrer Karriere schon ziemlich viele Stile ausprobiert – Wankelmütigkeit sagen die einen, Wagemut die anderen. Für die Fans des Trios aus Tampa, Florida, ist das jedenfalls eine gehörige Herausforderung. Als Punkband gestartet, fanden sie für ihr Album “Children Of Desire” Gefallen an der Überlänge, für den Nachfolger “Total Nite” sollte es dann Psychrock sein und wieder eine Platte später (“After The End”) setzten sie plötzlich auf den gefälligen Breitwandsound der 90er und ernteten dafür wider Erwarten ordentlich Beifall. Nun, beim aktuellen “A Corpse Wired For Sound” ist kein nochmaliger Komplettschwenk zu erwarten, Carson Cox und Kollegen versuchen sich vielmehr an einer Mischung aus allem, was bisher angerissen wurde. Wer einen Anhaltspunkt sucht, findet ihn möglicherweise bei Wayne Hussey und seiner fast vergessenen Gothrocktruppe The Mission – ähnlich wie die Briten haben Merchandise den dick und dunkel stampfenden Bombast der Endachtziger auf’s Schild gehoben, auch wenn sie in Sachen Instrumentierung etwas abwechslungsreicher zu Werke gehen. Das meint, zu den schwelgerischen Hooklines werden interessante, vertrackte Synthpassagen gepackt, somit kommen die Stücke in der Regel nicht allzu breitbeinig rüber, auch Cox’ waviger Gesang tut ein Übriges, den Stücken einen gewissen Reiz ververpassen. An der einen oder anderen Stelle dröhnt und wummert es dennoch allzu wuchtig (“Silence”, haha), da wäre dann etwas weniger deutlich mehr gewesen, und auch auf manch schlieriges Gitarrenriff (“Lonesome Sound”) hätte man gern verzichtet. Unterm Strich trotzdem erheblich besser gelungen als der Vorgänger und – ja, eben: mutig.
28.10. Bielefeld, Nr. z. P.
29.10. Leipzig, Westwerk
30.10. Berlin, Tiefgrund
11.11. Bern, Rossli
„A Corpse Wired For Sound“
(4AD)
Na aus denen werde mal einer schlau: Merchandise haben in ihrer Karriere schon ziemlich viele Stile ausprobiert – Wankelmütigkeit sagen die einen, Wagemut die anderen. Für die Fans des Trios aus Tampa, Florida, ist das jedenfalls eine gehörige Herausforderung. Als Punkband gestartet, fanden sie für ihr Album “Children Of Desire” Gefallen an der Überlänge, für den Nachfolger “Total Nite” sollte es dann Psychrock sein und wieder eine Platte später (“After The End”) setzten sie plötzlich auf den gefälligen Breitwandsound der 90er und ernteten dafür wider Erwarten ordentlich Beifall. Nun, beim aktuellen “A Corpse Wired For Sound” ist kein nochmaliger Komplettschwenk zu erwarten, Carson Cox und Kollegen versuchen sich vielmehr an einer Mischung aus allem, was bisher angerissen wurde. Wer einen Anhaltspunkt sucht, findet ihn möglicherweise bei Wayne Hussey und seiner fast vergessenen Gothrocktruppe The Mission – ähnlich wie die Briten haben Merchandise den dick und dunkel stampfenden Bombast der Endachtziger auf’s Schild gehoben, auch wenn sie in Sachen Instrumentierung etwas abwechslungsreicher zu Werke gehen. Das meint, zu den schwelgerischen Hooklines werden interessante, vertrackte Synthpassagen gepackt, somit kommen die Stücke in der Regel nicht allzu breitbeinig rüber, auch Cox’ waviger Gesang tut ein Übriges, den Stücken einen gewissen Reiz ververpassen. An der einen oder anderen Stelle dröhnt und wummert es dennoch allzu wuchtig (“Silence”, haha), da wäre dann etwas weniger deutlich mehr gewesen, und auch auf manch schlieriges Gitarrenriff (“Lonesome Sound”) hätte man gern verzichtet. Unterm Strich trotzdem erheblich besser gelungen als der Vorgänger und – ja, eben: mutig.
28.10. Bielefeld, Nr. z. P.
29.10. Leipzig, Westwerk
30.10. Berlin, Tiefgrund
11.11. Bern, Rossli